Ein Ort, wo Hochwasser zum Winter gehören.
Ist Estland eigentlich "baltisch"? Die estnische Sprache ist ja dem Finnischen ähnlich (finno-ugrisch), und das sogenannte "Baltikum" ist sowieso ein Behelfsbegriff ohne Grundlage. Noch viel zu wenig ist in Deutschland bekannt über Kultur und Geschichte, über Politik und Gesellschaft in Estland. Die jungen Europäer in Deutschland und Estland werden die Zukunft prägen! Wir rufen auf zur Diskussion.
Donnerstag, Dezember 29, 2011
Mittwoch, Dezember 28, 2011
Jahresrückblick
Mittwoch, Dezember 07, 2011
Bandagierter Mann
Kalevkevad, ein Norweger aus Stavanger hat ein Fable für Streetart. Hier seine neueste Entdeckung in Tallinn. Wer auf's Foto klickt, findet noch mehr.
Montag, Dezember 05, 2011
Paldiski - noch eine Filmkulisse (2002)
Nuclear Submarine facility guard tower,Paldiski, Estonia May 1996, a photo by sludgegulper on Flickr.
Hatten wir bereits Stalker, den einflußreichen sowjetischen Film vorgestellt, der 1979 in Tallinn und Umgebung gedreht wurde, so ist Paldiski Drehort für die schwedische Produktion lilja4ever.
sludgegulper hat Aufnahmen von 1996, als die Atomreaktoren des U-Boot-Standortes bereits abgestellt waren und Paldiski allmählich zur Gespensterstadt wurde.
Wikipedia:
Die in einem nicht näher benannten Ort der ehemaligen Sowjetunion spielenden Szenen wurden in Paldiski und Vororten von Tallinn (Estland) gedreht. Die zu Sowjetzeiten rund um die Altstadt Tallinns entstandenen gewaltigen Trabantenstädte spiegeln die trostlosen Lebensverhältnisse in vielen Plattenbaugegenden im ehemaligen Ostblock wider. Die Szenen in Schweden spielen und entstanden in Malmö.
Der Film, der in den Anfangsszenen trotz Schauspielern bewusst dokumentarisch wirkt, orientiert sich an der Geschichte der sechzehnjährigen Litauerin Danguole Rasalaitė, die sich im Januar 2000 mit einem Sprung von einer Autobahnbrücke in Malmö das Leben nahm, nachdem sie monatelang zur Prostitution gezwungen worden war.
Mehr Info gibt es allerdings auf der englischsprachigen Seite von Wikipedia.
Der Trailer:
Im Moment findet sich der ganze Film auf Youtube.
Donnerstag, Dezember 01, 2011
Nochmal Baltikum
So ein Überblick-Buch über die drei baltischen Länder war schon länger wieder fällig. Seit Mitte des Jahres erhältlich. Diesmal hat es der Journalist Robert von Lucius geschrieben. Er arbeitet bei der FAZ und berichtete schon über die Jahre aus dem Nordosten Europas. Sogar vorwaerts.de lobt die Beschreibungen der Gegenwart und Entwicklung der letzten 20 Jahre.
Was mir selbst beim Lesen auffällt: Ich habe keine Ahnung von Litauen und Lettland mehr. Dass der Wiederaufbau des Großfürsten-Schloßes in Vilnius als Vorbild für deutsche Projekte genutzt wird, ist mir glatt entgangen.Innenpolitik südlich von Pärnu ist mir auch weitgehend unbekannt. Ich habe neben Estland auch andere Länderschwerpunkte, doch die Nähe der südlichen baltischen Länder hat bei mir kaum Informationsspuren in den letzten Jahren hinterlassen. Das macht auch deutlich, wie wenig wahrscheinlich von Estland bekannt ist.
Aber den Kapitel-Untertitel im Buch "Drei Baltische Wege" kann ich nachvollziehen:
Estland - Ein halbnordisches Erfolgsland; ja, und Lennart Meri kommt auch drin vor.
Sonntag, November 20, 2011
Neuer Blog aus Tallinn
Nachdem die Stadtschreiberin nicht mehr in Tallinn weilt, hat bereits ein weiterer deutschsprachiger Blog die Nachfolge angetreten: kulturweit.de
Karla Zipfel, beschäftigt an der deutschen Schule in Tallinn.
Donnerstag, November 17, 2011
Irland-Estland Euro 2012
Aus der Traum. Aber das 4:0 für die Iren im ersten Spiel war einfach zu viel. Am Ende waren es nur noch neun Spieler für die estnische Nationalmannschaft. Dafür gab es wenigstens dann ein 1:1.
Mein Tipp, mit Estland muss man in Zukunft rechnen und der "krasse Außenseiter" gilt nicht mehr, und es braucht auch Dusel wie es die Franzosen und wiederum die Iren in den letzten internationalen Qualifikationen hatten.
Danke MacEntee für die Commons.
Freitag, November 11, 2011
Jenseits von Rentieren und Lönneberga: Filmland Estland
aus: "Tänze für die Milchstraße" (Tantsud Linnuteele) |
aus: "Vahetus" (Schicht) |
aus: "Eesti lood - vanad kalad" (Estnische Geschichten - alte Fische) |
Dann "Vahetus" (Schicht) von Anu Aun, gleichfalls ein Kurzfilm (15min.). Hier treffen das ganz normale Alltagsleben auf die Lustbarkeiten der estnischen dünnen Oberschicht, und gleichzeitig gedankenlose Männer auf willensstarke Frauen. Lichter der Großstadt, grelle und verblassende Farben, leise und rücksichtslose Töne. Der Film heimste schon eine Reihe estnische und internationale Preise ein - unter anderem den Titel "bestes estnisches Filmdebut" - völlig zurecht. Von Anu Aun wird man noch hören und sehen - wie zu lesen ist, ist sie gleich an mehreren neuen Filmproduktionen beteiligt.
Regisseur Andres Maimik als Gast der Nordischen Filmtage Lübeck |
"Kuku" - Arvo Kukumägi als Arvo Kukumägi |
des Friedhofswärters Frau und Tochter: "Surnuaiavahi tütar" |
Der estnische Film wird 2012 einhundert Jahre alt - schon jetzt darf man gespannt sein, ob von dieser langen Schaffensspanne irgendwo in Deutschland im nächsten Jahr etwas zu sehen sein wird.
Donnerstag, November 10, 2011
Estland hoch Zehn
Ausführlich widmet sich die Sportseite der FAZ diesem Thema.Behrenbruch sei aus dem Perspektivteam für die Olympiade in London im nächsten Jahr geschmissen worden, so heißt es. Aufgrund diverser Eskapaden habe Behrenbruch beim Deutschen Leichtathletik Verband nicht mehr sehr viele Fürsprecher.
Auch in der estnischen Presse spiegelt sich das Thema wieder. Dort verrät Behrenbruch, er habe zunächst überlegt nach Los Angeles zu Bryan Clay zu gehen (delfi.ee). Der Offenbacher Post zufolge habe er aber auch die Gefahr gesehen, "mich von schönem Wetter und Strandleben ablenken zu lassen". Fans auf dem deutschen Leichtathletik-Forum machen sich vorerst nur Sorgen um den Unterschied zwischen "Estnisch" und "Esstisch". Immerhin steht nun erstmal der Winter in Estland bevor - oder wo werden Nool und Behrenbruch wohl die Trainingseinheiten einlegen? Behrenbruch will vor allem seine zwei schwächeren Disziplinen verbessern: Weitsprung und Stabhochsprung. Genau diese galten immer als Stärken bei Erki Nool.
Donnerstag, Oktober 27, 2011
Erotisches Kapital gesichtet - in Estland
Einblicke ins "erotische Kapital" - jetzt neu in deutschen Medien |
Soweit, so gut. Nun aber meint Mischke seine estnischen Assoziationen gleichsetzen zu müssen mit dem Buch „Erotisches Kapital“ von Catherine Hakim, eine Art "Ratgeber für Frauen, die stilvoll Karriere machen wollen".Das weist auf einen weiteren Beitrag in der WELT hin, ein Interview mit Elisabeth Bonneau, der so stilvolle Fragen gestellt werden wie "Ist Schönheit hilfreich oder hinderlich für den Erfolg?".Immerhin weist die Antwort dort darauf hin, dass sich auch Estinnen nie die Nase operieren lassen sollten - Einheit von innen und außen reicht, meint die weibliche Expertin (auch wenn sie dabei nur Goethe zitiert, und nicht den Kalevipoeg). "Kleidung ist weniger wichtig als Mimik", erzählt Frau Bonneau bereitwillig - womit immerhin nicht behauptet wird, Estinnen seien schlecht gekleidet. In Mischkes männlichen Beschreibung seiner estnischen Frauenträume kommt immerhin vor, dass die estnische Bewerberin "langsam ihren Mantel aufknöpft". Und nach ein paar aus verschiedenen Büchern gepflückten Zitate wie "Schöne Frauen verdienen 20% mehr" geht es noch weiter: "Wir Bürohengste, zwei davon mit hohem IQ, waren von Maarja betört. Am ersten Tag räumte sie um, am zweiten besaß sie die Hoheit über Kaffeemaschine und Kücheneck, am dritten orderte sie Büromöbel auf unsere Rechnung. Sie war präsent, schaute, redete, handelte. Staunend ließen wir sie gewähren."
Was haben wir nach Lektüre dieses Beitrag über Estland gelernt? Wir wissen nicht, ob es die vom Autor beschriebenen Frauen überhaupt gab, oder ob es eher als Rechtfertigung dafür dienen soll, dass hier ein Mann Aussagen macht über Ratgeber für Frauen. Zumindest eines scheint klar, besonders für zukünftige Praktikantinnen in der Redaktion der "Welt": wer geschickt auftritt, und noch dazu behauptet aus Estland zu kommen, kann es dort offenbar weit bringen ...
Anmerkung eines Online-Lesers zum Beitrag: "Eine Frau die wirklich über 'erotisches Kapital' verfügt, zeigt es, aber sie gibt es nicht aus!"
Dienstag, Oktober 25, 2011
Kontrast
Auf der Suche nach einem Oktoberbild. Glen Forde hat eins. In Tallinn.
Mittwoch, Oktober 12, 2011
Aitäh, Sloveenia!
So bedankt sich die Ohtuleht für das Spielergebnis in Slowenien bei der Fußball-EM Qualifikation. Serbien hatte die Chance mit einem Sieg an Estland vorbeizuziehen, aber die serbische Nationalelf hat verloren. Estland ist noch im Rennen. Erstmals.
Dienstag, Oktober 11, 2011
Tallinn geflutet
Wer sich generell für Karten bezüglich Estland interessiert: dieselbe Institution hält auch allerlei andere Karten zur Einsicht bereit (link Geoportaal).
Samstag, Oktober 08, 2011
Tabellenzweiter!
Donnerstag, Oktober 06, 2011
BIFF 2011 Idioot
Mittwoch, Oktober 05, 2011
Der Treiler "Seks ja küla"
Die Fernsehsendung läuft in diesem Monat an. Mal schauen, wie die Zuschauerreaktionen ausfallen werden.
Donnerstag, September 29, 2011
Stalkerstreet
Nachtrag zum letzten Post. Hier war einer der Drehorte für die "Zone" im visionären Film Stalker von 1979. Die alte Chemiefabrik am Hafen in Tallinn, kurz vor der Sanierung.
Samstag, September 24, 2011
Reenactment
"Stalker", Сталкер und der lesenswerte Wikipedia Eintrag.
Foto 2011 beim Reenactment.
Foto von VilleHoo
Die Kartonagenfabrik. Foto von Aulo Aasmaa
Auf Youtube mit englischen Untertiteln:
Andy Buckle's Film Emporium:
Having just completed my third Andrei Tarkovsky film in a week, the man still continues to leave me in awe. His 1979 science fiction masterpiece (yeah, I'll use that term again) Stalker is the toughest viewing of his impressive resume I have experienced to date, but I kept thinking to myself throughout that I was likely watching one of the greatest films of all time.
Warum die Aufmerksamkeit jetzt?
Die wenigsten wissen, dass Andrej Tarkowski den Großteil seines mysteriösen Kultfilms Stalker in Tallinn gedreht hat - nicht einmal die Einwohner der estnischen Hauptstadt selbst. Der Initiative zweier österreichischer Künstler - Anna Ceeh und Franz Pomassl - ist es zu verdanken, dass - mithilfe von Tarkowskis Standfotographen - die Originalschauplätze wiederentdeckt und teilweise auch vor dem Abriss bewahrt wurden. Ihre Idee aufgreifend hat jetzt im Rahmen von Tallinn Kulturhauptstadt Europas 2011 zu Ehren des allzu früh verstorbenen Meisters ein großes Festival stattgefunden - unter dem wortspielmäßig sinnigen Titel Stalking Stalker.
Der Standard: Tallinn auf den Spuren von Tarkowski - Von Robert Quitta 7. September
Stalking Tallinn, ein Blogeintrag von 2010LAB.tv
Facebook: Stalker Tallinn
Dienstag, September 13, 2011
Was macht eigentlich Kadri Kõusaar?
Persönliche Gespräche in öffentlichen Räumen abseits von Tallinn:
TV3 Seks ja küla
Sie bemerkte auch, dass sie erstaunt sei, auch Ansichten des vorvorvergangenen Jahrhunderts wieder zu finden.
Fotos: Kadri Kõusaar Facebook
Was mich fasziniert: Es gibt noch die gleichen Typen. Mein Onkel (sehr jung) und ein estnischer Fischer bei Klooga.
Mittwoch, September 07, 2011
Estland-Nordirland 4:1
Nun ist Estland an dritter Stelle in der Gruppenquali für die Fußball-EM 2012. Zwei Punkte hinter Serbien. Hier das letzte Tor vor dem Abpfiff.
Sonntag, September 04, 2011
Noch einmal Drambjan
Die estnische Version bezeichnet Drambjan als Lokalpolitiker, Jurist und Terrorist, der das sowjetische Estland habe wieder herstellen wollen (sic!). Er stamme aus Armenien, seine Muttersprache sei jedoch Russisch. Er habe in Tartu und Kaliningrad studiert, sei geschieden und Vater zweier Töchter, von denen eine in Spanien lebt.
Drambjan habe als Anwalt 2007 Larissa Neštšadimova (estnische Transkription) von Ночной дозор (nächtliche Wache) verteidigt, die im Zusammenhang mit den Ausschreitungen wegen der Versetzung des bronzenen Soldaten angeklagt worden war, wurde aber später durch einen “fähigeren”, der Landessprache mächtigen anderen Juristen ersetzt. Wie gut er sich im estnischen Recht nach der Unabhängigkeit auskannte, wurde bislang weder von der Presse noch von Wikipedija erwähnt.
Drambjan gehörte eine Weile der inzwischen im Parlament nicht mehr vertretenen Volksunion an, die mehrfach mutierte Partei des ehemaligen Präsidenten Arnold Rüütel. Darüber hinaus war er aktiv in der Splitterbewegung Konstitutionspartei sowie in der Vereinigten Linkspartei, der heute bedeutungslosen Nachfolgeorganisation der Kommunisten Estlands. Der gebürtige Armenier hatte nach 1999 für die Liste “Zukunft Maardus” im Stadtrat von Maardu gesessen, war aber mit jeweils 45 und 23 Stimmen als Kandidat der Volksunion und der Linkspartei angehörender Einzelkandidat später nicht erneut gewählt worden. Für die Konstitutionspartei hatte er 2007 auch erfolglos versucht, im Wahlkreis Tallinn-Piritia ins nationale Parlament zu gelangen.
Der Beitrag in Wikipedija diskutiert ebenfalls, daß von politischer Seite nach dem Anschlag in Tallinn der Vergleich zum Amoklauf in Norwegen gezogen wurde und das Psychologen der Ansicht sind, Drambjan habe es lediglich an Aufmerksamkeit gefehlt, sein Tot wäre somit vermeidbar gewesen. Zu den Motiven wird auch hier spekuliert über die schwierige Lebensituation des Verstorbenen, der seine Kanzlei wegen mangelnde Kenntnisse der Landessprache hatte schließen, Wohnung, Sommerhaus und Auto verkaufen müssen und bei Freunden lebte und später einen Schlafplatz in Lasnamäe gemietet habe.
Mittwoch, August 31, 2011
Zwischenstand Leichtathletik-WM
Dienstag, August 30, 2011
Ilves wiedergewählt – Estlands Stabilität
In den vergangenen 20 Jahren war ungeachtet selbst der Popularität von Lennart Meri, der in der außerverfassungsmäßigen Volkswahl von 1992 sogar beinahe dem kommunistischen Kader Arnold Rüütel unterlegen wäre, niemals gelungen, die erforderliche zwei Drittel-Mehrheit im Parlament zu erringen, immer mußte der Wahlausschuß unter Beteiligung der Kommunalabgeordneten zusammengerufen werden, der noch 2001 selbigen Arnold Rüütel entgegen einer konservativen Mehrheit im Parlament ins Amt gebracht hatte.
Toomas Hendrik Ilves ist trotzdem ein problematischer Politiker. Er ist ein aus Amerika heimgekehrter Exilant, der in den 90er Jahren zwei Mal Außenminister war und und sich in dieser Zeit wiederholt gegen die Bezeichnung Estlands als post-kommunistischer Staat gewandt, dessen nordeuropäische Rolle betont hatte. Ilves ist mit einer deutlich jüngeren Frau verheiratet, die in Estland für kopfschütteln sorgt.
Seine Wiederwahl sicherte nun der Umstand, daß die beiden Regierungsparteien Reformpartei und Vaterlandsunion hinter ihm standen und natürlich auch seine politische Heimat, die oppositionellen nur bedingt sozialdemokratischen Sozialdemokraten. Von diesen Fraktionen fehlten ihm trotzdem zwei Stimmen. Gegenkandidat war der Entertainer Indrek Tarand, der als parteiloser Kandidat 2009 bei den Europawahlen mit einem Rekordresultat gewählt worden war. Tarand war außerdem Berater des früheren Außenministers Ilves. Die oppositionelle und politisch regelmäßig isolierte Zentrumspartei des Tallinner Bürgermeisters Edgar Savisaar hatte lediglich keine andere Persönlichkeit zu nominieren.
Montag, August 29, 2011
Mikk Pahapill und der Zehnkampf
Es war auch eine interne estnische Meisterschaft. Die Rivalität zischen Andres Raja und Mikk Pahapill beim Zehnkampf, einer Disziplin mit einer großen Tradition in Estland. Während der zwei Tage Zehnkampf bei der Leichtathletikweltmeisterschaft haben sie meist nur mit ihren eigenen Trainern gesprochen, aber nicht im Stadion miteinander. Zeitweise knapp war dann auch der Abstand zischen beiden. Mikk Pahapill wurde aber am Ende Neunter mit 8164 hinter dem Deutschen Jan Felix Knobel und Andres Raja wurde 15er mit 7982. Das Ganze fand unter ständig wechselhafter Zuschauerunterstützung statt. Am Samstag Morgen waren recht viele im Stadion, dann gegen Mittag war es plötzlich leer, abends wieder voller. Der Sonntag zweigeteilt, erst ein fast ausgestorbenes Rund dann gegen Nachmittag eine weltmeisterliche Stimmung. Das ist das erste Mal, dass ich einen Zehnkampf fast in voller Länge mitverfolgen konnte, allein der Stabhochsprung dauerte fast drei Stunden, da entwickeln sich immer individuelle Dramen, auch bei Pahapill gab es hier ein Auf und Ab. Ich kann nur sagen: Die übliche Zerstückelung dieses Wettkampfs durch Bevorzugung der Läufe und anderer Unterbrechungen im Fernsehen, lässt die Dramatik oft nur auf die Punktergebnisse reduzieren. Schade. Leute geht ins Stadion.
Und fast offiziell gibt es kein Baltikum mehr, oder gab es nie. Doch wenn der südliche Nachbar eine Medaille gewinnt, wird gerne gratuliert. Diesmal gab es Bronze für Lettland. Überraschend Ineta Radēviča im Weitsprung, die einen souveränen und konzentrierten Wettkampf hingelegt hat, mit 6.76m und knapp hinter der Zweitplatzierten:
Am Ende des langen zweiten Tages im Zehnkampf:
Samstag, August 27, 2011
IAAF - Leichtathletik Weltmeisterschaft in Südkorea
Andres Raja bei der ersten Disziplin des Zehnkampfs, dem 100 Meter Lauf. Sie sind zu zweit. Mikk Pahapill, der zwar eine bessere Punktzahl in diesem Jahr hatte, aber in den ersten drei Disziplinen deutlich hinter seinem hervorragenden Ergebnis von Götzis liegt. Dort hatte er fast 8400 Punkte geschafft. Beide Esten sind gute Hochspringer, mal sehen was noch geht. Auch viele andere Zehnkämpfer waren heute nicht zufrieden, nur Jan Felix Knobel lässt hoffen, zwei Bestleistungen gleich am Anfang.
Mikk Pahapill beim Weitsprung, das zuvor ganz gut gefüllte Stadion, war gegen Mittag ziemlich leer. Das wird sich am Abend wohl wieder ändern.
Und ein bisschen Klischee. Die Mitglieder des Estland-Teams könnten ein wenig mehr Unterstützung geben. Stattdessen cooles Understatement. Die Tschechen haben wenigstens geschrien, von der Zuschauertribüne aus.
Freitag, August 26, 2011
Noch 16 Stunden bis zur Leichtathletik-WM
Samstag, August 20, 2011
Jüri der Kapitän
Schon mal von Manilaid gehört? Eine Insel im Süden. Etwas näher zum estnischen Festland als Kihnu. Über das Foto gelangt man zu weiteren Aufnahmen.
Freitag, August 19, 2011
Photoanmerkung zum letzten Post: Dudajew
Das ist die Gedenkplatte für den tschetschenischen Präsidenten in Tartu.
The Independent zitierte 1996 einen ehemaligen Bürgermeister von Tartu, der Dudajev, Anfang der 90er ein Sowjetgeneral der Luftstreitkräfte, lobte seine Soldaten nicht gegen die Unabhängigkeitsbewegung in Estland eingesetzt und somit den Einsatz von Gewalt verhindert zu haben.
Estonia holds on to Dudayev legend.
Später ist eine andere Sache, denn die tschetschenische Unabhängigkeit wurde einfach ausgerufen und nicht wie im Baltikum durch mehrere Wahlen und Referenden mit Beteiligung aller (!) Einwohner bestätigt. Plus internationaler Wahlbeobachtung. Das lief in Tschetschenien schon anders.
Donnerstag, August 18, 2011
Dudajew und Bin Laden
Damit nicht genug! Die erste Regierung Mart Laar stürzte 1994, also nach der Unabhängigkeit, über eine Verschwörung mit den Tschetschenen. Die Esten hatten nämlich ihre bei der Nationalbank gelagerten Rubel nicht wie gefordert an Moskau zurückgegeben, sondern über Mittelsmänner nach Grosny transferiert, wo dieses Geld vermutlich für Waffen investiert wurde.
Die Logik hinter diesem Vorgehen? Dudajew hatte sich nicht gegen die Unabhängigkeit des Baltikums von der Sowjetunion gestellt und da wollten sich die Betroffenen in der Gegnerschaft der Tschetschenen gegen die Russische Föderation nicht lumpen lassen. Und die für Westeuropäer zunächst überraschende Unterstützung für das kaukasische Volk drückt sich auch in einer nach Dudajew benannten Straße im lettischen Riga aus. Die Straße heißt zwar Allee, ist aber eine eher kleine Straße weit abseits des Zentrums am Ende von Purvciems.
Nunmehr gibt es neuerlich eine Diskussion über diesen Namen, den es erst seit einem guten Jahrzehnt gibt. Im Radio äußert sich eine russisch sprechende Anwohnerin gleichgültig, während ein Lette von seinem letzten Besuch in Moskau berichtet, wo man nicht fassen konnte, daß der Mann ernsthaft vorgab, in der Dudajew Allee zu wohnen. Da könne man ja gleich eine Straße nach Bin Laden benennen. Die Russin gibt jedoch zu, daß viele Nachbarn einen anderen Namen lieber sähen, während ein zweiter Lette den Namen unterstützt.
Der seit zwei Jahren amtierende russischstämmige Bürgermeister von Riga, Nil Uschkow, würde den Namen gerne ändern, doch das läßt sich gegen den Rat für Denkmäler nur schwer durchsetzen.
Mittwoch, August 17, 2011
Amokläufer nun auch für die Esten
Der Mann war bereits in diesem Frühjahr den Behörden aufgefallen, als er im Streit mit einem Nachbarn ein auf sich registriertes Barett gegen die Wand gehalten hatte. Der russische Ombudsmann Sergej Sederenko erinnert sich, daß er das Einschußloch gesehen habe. Damals hatte aber niemand mehr auf diesen Vorfall gegeben. Der Ombudsmann, der den Schützen persönlich gekannt hat, erinnert sich an das Jahr 2007. Im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Versetzung des Bronzesoldaten, was damals zu mehrtägigen Ausschreitungen geführt hatte, habe der Armenier gedroht, er werde notfalls auch bewaffnet auf den Tõnismägi ziehen, um den Aljoscha zu schützen, was viele gehört hätten. Sederenko fügt hinzu, daß Drambjan weder verrückt noch dumm gewesen sei, sondern einfach eine schwere Zeit gehabt habe. Jetzt hülfen den Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums Psychologen, aber wo sei die Hilfe für Drambjan gewesen, als dieser sie genötigt habe, fragt er. Die Sicherheitsbehörden lögen, wenn sie nun behaupteten, der Schütze sei schon vorher in ihrem Fadenkreuz des Interesses gewesen. Ein Freund des Täter bestätigt gegenüber der Presse diese Informationen. Niemand habe geglaubt, daß Drambjan einen Angriff startet, dies sei aber die Reaktion eines emotionalen Menschen auf die ihm zugefügten Ungerechtigkeiten gewesen.
Keine der beiden zitierten Personen erwähnt jedoch, was der Täter erlitten haben soll und durch wen, wieso das Ziel des Angriffs ausgerechnet das Verteidigungsministerium wurde. Es heißt nur, daß Drambjan zu viel freie Zeit gehabt habe, weil sein Anwaltsbüro wegen seiner fehlenden Estnisch-Kenntnisse weitgehend unbeschäftigt war und er dadurch auch noch seine Wohnung in Maardu bei Tallinn verlor, für welche er einen Kredit ausgenommen hatte. Sein Vater sei wohl Professor in Moskau gewesen und er selbst ein heißblütiger Armene mit osteuropäischen Lebensgewohnheiten, der nicht einmal um Hilfe gebeten habe, als er wegen mangelnder Einnahmen hungerte.
Dienstag, August 09, 2011
Rotermann in Tallinn 2003
Wer heute diesen Gebäudekomplex besucht, wird einen durchsanierten Stadtteil vorfinden. Inklusive alter Bausubstanz. Ein Rückblick von hanspoldoja. Das Rotermann-Viertel.
Freitag, August 05, 2011
Reisewetter
Also - wer dem weitgehend verregneten deutschen Sommer dieses Jahr entgehen möchte - sogar wettermäßig konnte Tallinn gut mithalten.
Und was schreibt die deutschsprachige Presse? "Ein perfekter Städtetrip" diagnostiziert die Neue Züricher Zeitung. "Der Norden leuchtet" befindet ZEIT ONLINE. Viele Berichte gab es auch kürzlich zur U20-Leichtatlethik EM in Tallinn.
Wenn nun noch die ewig wiederkehrende Zelebrierung von angeblichen Heldentaten früherer SS-Soldaten nicht wäre, könnte das Bild und der Sommer in Estland gänzlich ungetrübt sein. Mitten im Tallinner Kultursommer wird nun auch wieder Krieg gespielt (Stichwort "ERNA Feldzug", eine Spezialeinheit die gegen die Rote Armee eingesetzt wurde und 1941 das Vorrücken Nazideutschlands unterstützte). Kriegswettspiele, wenigstens ohne Beteiligung aus Deutschland. Aber das Nachstellen und gleichzeitiges Idealisieren von Kriegsereignissen ist sowohl eine merkwürdige Sportart wie auch nicht ins Bild einer fröhlichen Kulturhauptstadt passend.
Sonntag, Juli 31, 2011
WM-Quali: mit Estland fing alles an
Sonntag, Juli 24, 2011
Oslo The Day After (12)
Auch in Estland die Hauptnachricht: Norwegen.
Samstag, Juli 16, 2011
Teures Radfahren
Die freigelassenen Radtouristen kurz nach ihrer Ankunft am Flughafen Tallinn - Pressekonferenz mit Minister (Quelle: Aripaev) |
Die Entführergruppe, die sich Haraket al-Nahda Wal-Islah (Bewegung für Erneuerung und Reform) nennen soll, habe ursprünglich einen Freikauf gefordert. Ob aber für die Freilassung tatsächlich Geld geflossen ist - dazu gab es zunächst unklare Äußerungen der estnischen Regierung. Die libanesischen Behörden sollen ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen haben, wurde als Grund für die Zurückhaltung genannt. Libanesische Quellen nennen eine Summe von 10 Millionen Euro, die angeblich für die Freilassung aufgebracht worden sei. Estlands Außenminister Paet bedankte sich ausführlich für die Zusammenarbeit mit einigen anderen Ländern der EU, namentlich besonders Frankreich und Deutschland. Gefragt nach möglichen Kosten der Befreiungsaktion, wird Paet zunächst mit der Äußerung zitiert, es gäbe bei solchen gemeinschaftlichen Aktionen immer Kosten, und die seien nicht gering. Der estnische Ministerpräsident Ansip hatte dann am 14.Juli im Rahmen einer Pressekonferenz gesagt, Estland habe keinerlei Lösegeld bezahlt. Einige estnische Kommentatoren vertreten die Auffassung, Estland solle auf jeden Fall Stillschweigen zu dieser Frage bewahren - um nicht in Zukunft als Land dazustehen, von dem es heißt dass es allzu leicht Lösegeld zahle.
In einem Bericht des Internetpportals "NOW Lebanon" ist nachzulesen, dass lokale libanesische Medien heftig spekulieren über weitere Hintergründe der Befreiungsaktion. Zunächst sei die Aktion aus libanesischer Sicht als "Sieg Frankreichs" anzusehen (Freilassung ausgerechnet am französischen Nationalfeiertag!), und man fragt sich, welche Rolle Syrien gespielt habe - ein Land in dem die Regierung zuletzt aufkommende Demonstrationen blutig niederschlagen ließ. Schon früher war spekuliert worden, die durchreisenden estnischen Touristen hätten vielleicht Fotos gemacht vom Geschehen in Syrien. Auch die Beteiligung von militanten Palistinensergruppen war zunächst für möglich gehalten worden - was diese aber vehement abstritten. In der libanesischen Öffentlichkeit macht es offenbar einen widersprüchlichen Eindruck, dass die libanesischen Behörden einerseits in alle Operationen einbezogen worden seien, sich aber bei der Befreiungsaktion selbst bewußt zurückgehalten haben. Inzwischen gab die libanesische Regierung die Verhaftung von neun angeblich in die Entführung verwickelten Personen bekannt.
Gegenüber der Presse bezeichneten die "Libanon 7" ihre Entführer als "radikale Moslems". Diese seien am Ende der Entführung "genauso müde gewesen wie die Entführten". Die glücklich Heimgekehrten traten dafür ein, niemand nur wegen seines Glaubens für einen Terroristen zu halten.
Freitag, Juli 15, 2011
Und sie sind doch verschieden
Nachdem im letzten Jahrzehnt mit der Res Publica eine Saubermannpartei gegründet worden war für Enttäuschte der bisherigen Politik, deren Notwendigkeit von den einen angezweifelt wurde, während sich der angesehene Politologe rein Taagepera sogar zum Gründungsvorsitzenden wählen ließ, übernahm die Partei die Regierung später mit wenig Erfolg. Es folgte die Vereinigung mit der konservativen Vaterlandsunion.
Die alten „Seilschaften“ der Parteien existieren jedoch noch und viele ehemalige Vaterlandspolitiker sind enttäuscht, daß die Res Publica ihre Partei faktisch übernommen hätte, alle wichtigen Funktionen nicht von ehemaligen Vaterlandskollegen, der sogenannten Pullover-Fraktion, übernommen würden. Der ehemalige Regierungschef Mart Laar sei nur Verteidigungsminister. Die Unzufriedenen treffen sich wöchentlich als c`est la vie Gruppe und haben eine eigene Mailingliste.
Der estnische Politolge Rein Toomla ist der Ansicht, daß auch der Wähler zu den nächsten Kommunalwahlen möglicherweise nicht nur vier aussichtsreiche Parteien sehen will und meint, daß eine Abspaltung der Pullover-Fraktion und eine neue Partei diesen politischen Kräften sogar einen Stimmenzuwachs bescheren könnte. Die Anhänger des Flügels selbst wollen die Regierungskoalition nicht gefährden, das, so heißt es, sei völlig überflüssig. Als Problem sehen sie dabei weniger, genug Personen zur Parteigründung zu motivieren, es mangele vielmehr an Geld, sechs Millionen Euro seien erforderlich.
Probleme gibt es aber auch in anderen Parteien. Das efant terrible der estnischen Politik, Edgar Savisaar, der seit einigen Jahren Bürgermeister von Tallinn ist, wird wohl demnächst auf dem Parteitag seiner Zentrumspartei zum Vorsitzenden wiedergewählt, doch nicht ohne Widerspruch auch in den eigenen Reihen.
Ein weiterer Stein des Anstoßes könnte eine mögliche Kandidatur des Europaabgeordneten Indrek Tarand für das Präsidentenamt werden, heißt es unter den alten Vaterlandspolitikern. Dessen Unterstützung könne man nicht nur deshalb ablehnen, weil er eventuell von der oppositionellen Zentrumspartei nominiert werde. Tarand hatte 2009 als Unabhängiger ein Mandat in Brüssel gewonnen.
Nichtsdestotrotz stellt sich angesichts der ideologischen Ausrichtung der estnischen Parteien weniger die Frage nach der „Nachfrage“ nach einer konservativen Partei als vielmehr jene, was nach Auszug der Pullover-Fraktion die verbliebene Partei sein soll. Und wie soll sich eine allfällige neue Partei nennen, wenn sie ihren historischen Parteinamen Vaterlandsunion in der Abkürzung IRL bei den früheren Partnern zurück läßt?
Donnerstag, Juli 14, 2011
Über den Dächern von Tallinn
Dienstag, Juli 05, 2011
XI Noorte Laulu - ja Tantsupidu
Am vergangenen Wochenende auf dem Sängerfeld in Tallinn. Wieder mit dem Höhepunkt des gemeinsamen Chors aller aktiven Teilnehmer.
Maa ja ilm
In dem Blog AbenteuerTallinn schildert Mathias Oster seine Eindrücke:
Ich denke, wer Estland entdecken will, muss einmal ein Sängerfest erlebt haben. Ich bin unglaublich beeindruckt und mir fehlen ehrlich gesagt auch ein wenig die Worte… Man kann das Gefühl in einer La-Ola-Welle zu stehen zwischen hunderttausenden von Menschen nicht beschreiben… oder diesen Jubel, wenn ein Lied erfolgreich zu Ende gesungen wurde… oder diese Wütigkeit, mit der der Dirigent den Chor bearbeitete… diese Fröhlichkeit der Menschen…
Da hilft nur Miterleben.
Und die Stadtschreiberin Tallinn/Reval
Dienstag, Juni 28, 2011
Anne Helene Gjelstad
Eine Fotografin aus Norwegen.
http://no.wikipedia.org/wiki/Anne_Helene_Gjelstad
Im Kihnu Museum. Eine Insel in der Rigaer Bucht. Eine Ausstellung zeigt ihre Arbeiten.
Hier ein paar Informationen zum Projekt auf ihrer Homepage.
Donnerstag, Juni 23, 2011
Jaanipäev
Estnisch-Russisch in Narva
Wer die Johannisnacht nicht privat feiern möchte, kann es ja mal mit öffentlichen Veranstaltungen probieren, wie oben in Narva.
hier war schon.
oder mit den Bad Boys Blue in Viljandi:
Die Energiedebatte
Japan's Hitachi GE Nuclear Energy and Westinghouse Electric of the United States this month threw their hats into the ring as candidates for the strategic investor role for the new plant, Lithuanian Energy Minister Arvydas Sekmokas told reporters.
Latvia, Estonia and Poland will jointly consider the bids in consultations with the European Commission, Sekmokas said.
...
"Estonia is still interested in participation in the Visaginas nuclear power station," Ilves said, adding that Eesti Energia is considering the bids from Hitachi-GE and Westinghouse.
Read more:upi.com
Freitag, Juni 10, 2011
Restaurant für Schwindelfreie
Großstädte müssen immer was Neues bieten, hier die Möglichkeit zwischen den Dächern Tallinns essen zu gehen.
"Dinner in the Sky"
http://www.dinnerinthesky.ee/
Foto von carlosj
Donnerstag, Juni 09, 2011
"Conference on Cyber Conflict" in Tallinn
Die weltweite Vernetzung führt auch zu immer komplexeren Formen der Angriffe und des Missbrauchs des Internets. Das führt natürlich zu Gegenreaktionen. Und da sind allein die Analysen aufwendig. Es geht schon lange nicht mehr nur um Anti-Viren-Software.
Die deutsche Welle:
Hervorragende Vernetzung birgt Gefahren
Gerade weil Estland voll auf das Internet setzt, wurde so hart getroffen, als Ende April 2007 eine Welle von Cyber-Angriffen auf das Land einsetzte: Die Webseiten von Banken, Ministerien, dem Parlament, von Zeitungen und Medien waren nicht mehr zugänglich. Bankautomaten gaben kein Geld mehr heraus, Notfallrufnummern funktionierten nicht mehr. All dies war die Folge eines sogenannten DDOS-Angriffes - der gezielten Überlastung von Servern durch eine Unmenge elektronischer Anfragen. Die Urheber wurden in Russland vermutet.
Ein Jahr später wurde in Tallinn das Cyber-Verteidigungszentrum der NATO gegründet. Rund 30 Experten aus neun Ländern sind in die Räume einer alten Kaserne eingezogen und verstehen sich als Denkfabrik der NATO in Sachen Internet-Sicherheit. Die "Cyber Conflict Conference" ist der jährliche Höhepunkt ihrer Arbeit. Und so wie das Thema an Bedeutung gewonnen hat, so haben sich auch die Teilnehmerzahlen entwickelt: stetig nach oben - mit heute knapp doppelt so viel Experten im Nationaltheater wie noch 2009.
Nato will Schutz gegen Cyber-Attacken
study4.cyberwar.com
Eine deutsch-englische Seite mit einigen Beiträgen auch zu Estland.
3rd International Conference on Cyber Attack
Mittwoch, Juni 08, 2011
"Føroyar hava vunnið"
Montag, Mai 30, 2011
Noch 93 Tage
Ein Lette führt nun mit diesem Wurf die Weltrangliste im Speer an. Geworfen in Tartu und damit sehen wir ihn wohl in Daegu wieder. Vadims Vasilevskis. 88.22 Meter.
iaaf.org
bis zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Daegu, Südkorea.
Und wie es im Moment aussieht, könnte es eine interessante Begegnung zwischen zwei estnischen und zwei deutschen Diskuswerfern geben. Das ist der derzeitige Stand in der Weltrangliste 2011. 1. Harting, dann die folgenden Konkurrenten:
68.99 Robert Harting GER 18/10/1984 1c1 Halle 21/05/2011
67.49 Gerd Kanter EST 06/05/1979 1 Doha 06/05/2011
67.21 Martin Wierig GER 10/06/1987 2c1 Halle 21/05/2011
66.98 Märt Israel EST 23/09/1983 1 Chula Vista, CA 12/05/2011
Und noch eine Disziplin wird mit hoffentlich starker estnischer Beteiligung sein. Der Zehnkampf. Mikk Pahapill wurde gestern im wichtigen Götzis-Meeting Dritter mit 8398 Punkten. Die deutsche WM-Norm ist übrigens 8200 Punkte.
Ein Video über die bekanntesten estnischen Leichtathleten der letzten Jahrzehnte. Estonia and Atletics.