Es war auch eine interne estnische Meisterschaft. Die Rivalität zischen Andres Raja und Mikk Pahapill beim Zehnkampf, einer Disziplin mit einer großen Tradition in Estland. Während der zwei Tage Zehnkampf bei der Leichtathletikweltmeisterschaft haben sie meist nur mit ihren eigenen Trainern gesprochen, aber nicht im Stadion miteinander. Zeitweise knapp war dann auch der Abstand zischen beiden. Mikk Pahapill wurde aber am Ende Neunter mit 8164 hinter dem Deutschen Jan Felix Knobel und Andres Raja wurde 15er mit 7982. Das Ganze fand unter ständig wechselhafter Zuschauerunterstützung statt. Am Samstag Morgen waren recht viele im Stadion, dann gegen Mittag war es plötzlich leer, abends wieder voller. Der Sonntag zweigeteilt, erst ein fast ausgestorbenes Rund dann gegen Nachmittag eine weltmeisterliche Stimmung. Das ist das erste Mal, dass ich einen Zehnkampf fast in voller Länge mitverfolgen konnte, allein der Stabhochsprung dauerte fast drei Stunden, da entwickeln sich immer individuelle Dramen, auch bei Pahapill gab es hier ein Auf und Ab. Ich kann nur sagen: Die übliche Zerstückelung dieses Wettkampfs durch Bevorzugung der Läufe und anderer Unterbrechungen im Fernsehen, lässt die Dramatik oft nur auf die Punktergebnisse reduzieren. Schade. Leute geht ins Stadion.
Und fast offiziell gibt es kein Baltikum mehr, oder gab es nie. Doch wenn der südliche Nachbar eine Medaille gewinnt, wird gerne gratuliert. Diesmal gab es Bronze für Lettland. Überraschend Ineta Radēviča im Weitsprung, die einen souveränen und konzentrierten Wettkampf hingelegt hat, mit 6.76m und knapp hinter der Zweitplatzierten:
Am Ende des langen zweiten Tages im Zehnkampf:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen