Nun wird auch jeder Gast, mehr oder weniger dezent, auf diesen sprachlichen Umstand hingewiesen; anfangs waren sogar Straßenschilder aufgestellt worden, die allerdings von der estnischen Straßenverwaltung beanstandet wurden.
Als wissenschaftliche Grundlage wird meist auf die Untersuchung von Theodor Kaljo aus dem Jahr 1928 verwiesen, der die genaue Sprachgrenze analysierte und eigene Aufzeichnungen machte (Saarte Hääl).
Rattasõit või rattasöit? fragte auch "Visitsaaremaa" etwas scherzhaft ("Radfahren oder Radfahren"), weist aber doch auf Otto Wilhelm Masing hin, der zuerst auf die Existenzberechtigung des Õ hingewiesen hatte. Und inzwischen hat der Buchstabe selbstverständlich einen eigenen Wikipedia-Eintrag.
Ob es ehemals deutsche Besiedlung oder schwedischer Einfluss war, die das Ö auf Ösel hinterließen? Da wird die gebotene Information ungenau. Aber, es bleibt dabei: ein Besuch beim Õ / Ö, vielleicht eine neue Touristenattraktion! Und, vielleicht als "Geheimtipp": es gibt auch ein Ö-Restaurant - das befindet sich allerdings in Tallinn.