Ist Estland eigentlich "baltisch"? Die estnische Sprache ist ja dem Finnischen ähnlich (finno-ugrisch), und das sogenannte "Baltikum" ist sowieso ein Behelfsbegriff ohne Grundlage. Noch viel zu wenig ist in Deutschland bekannt über Kultur und Geschichte, über Politik und Gesellschaft in Estland. Die jungen Europäer in Deutschland und Estland werden die Zukunft prägen! Wir rufen auf zur Diskussion.
Donnerstag, Dezember 01, 2011
Nochmal Baltikum
So ein Überblick-Buch über die drei baltischen Länder war schon länger wieder fällig. Seit Mitte des Jahres erhältlich. Diesmal hat es der Journalist Robert von Lucius geschrieben. Er arbeitet bei der FAZ und berichtete schon über die Jahre aus dem Nordosten Europas. Sogar vorwaerts.de lobt die Beschreibungen der Gegenwart und Entwicklung der letzten 20 Jahre.
Was mir selbst beim Lesen auffällt: Ich habe keine Ahnung von Litauen und Lettland mehr. Dass der Wiederaufbau des Großfürsten-Schloßes in Vilnius als Vorbild für deutsche Projekte genutzt wird, ist mir glatt entgangen.Innenpolitik südlich von Pärnu ist mir auch weitgehend unbekannt. Ich habe neben Estland auch andere Länderschwerpunkte, doch die Nähe der südlichen baltischen Länder hat bei mir kaum Informationsspuren in den letzten Jahren hinterlassen. Das macht auch deutlich, wie wenig wahrscheinlich von Estland bekannt ist.
Aber den Kapitel-Untertitel im Buch "Drei Baltische Wege" kann ich nachvollziehen:
Estland - Ein halbnordisches Erfolgsland; ja, und Lennart Meri kommt auch drin vor.
Eingestellt von
Jens-Olaf
Labels:
Estland
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Nein, eigentlich gar nicht "nochmal Baltikum". Was mir an dem Buch gefällt ist, dass die drei Staaten wirklich in ihrer Unterschiedlichkeit dargestellt sind, und nicht als "einheitliche Soße".
AntwortenLöschenWas mir allerdings nicht gefällt, ist zum Beispiel die auffällige Konzentration auf FDP-Politiker, so als seien nur sie die "Helden der deutsch-baltischen Beziehungen" (Lambsdorff, Genscher, sogar Westerwelle!). Eine ausführliche Buchrezension gab es in der "Baltischen Stunde" vom 30.8.2011, nachzuhören hier:
www.baltische-stunde.de