Freitag, April 27, 2007

Bronzener Soldat Freitag Nacht


pogrom022
Originally uploaded by neoroma.
Fotos der vergangenen Nacht von Neorama, neueste Nachrichten von der Nacht zum Freitag unten in den Kommentaren des vorherigen Posts.


Flasher_T aus einiger Distanz zu den Ereignissen mit einem lesenswerten Kommentar dazu auf Englisch.

Auch auf dieser lettischen Seite von TVNET findet sich ein Link zu einer Fotogalerie der Ereignisse.

Und ein Stimmungsbericht (englisch) auch bei ANTYX

9 Kommentare:

  1. Hier eine Pressemeldung des estnischen Aussenministeriums dazu. Vielleicht sollte aber eher das Innenministerium sich mal melden? So ein jämmerliches Vorgehen - das ist doch das Streitobjekt nicht wert!!

    Zitat:
    27 April 2007
    "Estonian Government has removed the grave marker

    Originating from the situation in Tallinn and acting based on the “Protection of War Graves act” §8 article 2, the Estonian government has decided to immediately remove the Tõnismäe grave marker (Bronze soldier).

    The objective of the government’s decision is to avert further brutal acts of public violence, which are realistic threats to the health and property of citizens. The decision to immediately remove the Bronze Soldier was made to ensure that it cannot be used in the future as a reason or cause for extensive and dangerous rioting.

    Yesterday’s rioters found the police presence and the assembly of people to be a good reason to act destructively.

    The rioters showed clearly that their real goal was to riot, destroy, break and loot.

    These actions confirm that they have nothing to do with respecting and protecting the memories of those who fell during World War II."

    Nun folgt der alte Streit, wie auch in anderen Ländern Europas: die Polizei haut drauf, um die angeblichen Rechte des Staates durchzusetzten, und die Demonstranten, die auf diese "Nacht-und-Nebel-Aktion" nur reagieren können, werden als Krawallmacher und reisende Chaoten hingestellt.

    Ich wiederhole: Kein Glanzstück für die estnische Politik, offenbar.

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  2. Es wurde vielleicht nicht ganz elegant gelöst, jedoch zeigt dies für mich, dass Estland am erwachen ist. Ich denke auch nicht, dass es Esten waren, welche dort randalierten. Estland hat einfach ein schweres Erbe zu tragen nach der Revolution und es ist bestimmt schwer zu lösen, gerade die Integration der ehemaligen "Besatzer". Interessant ist nur, dass Russland sich da wieder einmischt und sogar Drohungen aussprucht. Systematisch wurden die Esten unterdrückt, das Land ausgebeutet, wie soviele ehemalige "Ost-Block-Länder"
    Estland setzt ein klares Zeichen - findet langsam zu sich selbst und darf endlich stolz sein unabhängig zu sein.

    Fazit meiner Meinung nach: Ansatz gut - Durchführung unsensibel und überstürzt. Dieses Denkmal mag vielleicht keinen grossen Wert haben, jedoch steckt symbolisch sehr viel mehr dahinter, was seit Jahrzehnten in der Bevölkerung brodelt.

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  3. Ich waer hier vorsichtig, alle Demonstranten in Schutz zu nehmen. Wenn es stimmt, gab es den Toten durch eine Messerstecherei innerhalb der Gruppe die Pluendern gegangen sind.

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  4. Ich ziehe hier eine Trennlinie zwischen denen, die fuer das Monument am Platz waren und denen, die in die Altstadt gezogen sind. Scott von der Medienschule in Tallinn, in einem Kommentar:
    "I came out, just in time to see a Russian punk pick up a construction barrier, and then smash the window of the coffee shop next to Nimeta. Something clicked in me, on the level of "it's on, biatch". I took his photos, sprinted after him to get a face shot. When I saw a police vehicle on Viru about 20 meters ahead, I sprinted there, and asked if any of the cops spoke English. They all did, I told them what I had witnessed, that I had photos, and they took him down with extreme prejudice. Bam! 7 seconds later he was handcuffed and in the back of their van after getting a faceplant."

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  5. Markus, ich glaube Du verwechselst da gerade was. Wer hier am Erwachen ist, das ist die russisch-sprachige Bevoelkerung vor allem die, die versucht hat, sich zu integrieren. Diejenigen, die die blauen Paesse haben, die estnisch sprechen. Sie haben gesehen, dass die gesamte Integration fuer umsonst war, dass sie immer Buerger zweiter Klasse sein werden, egal wie gut sie sich integriert haben. Viele meiner Freunde, die alles sind, aber keine Gewalttaeter waren gestern dort, haben erlebt, wie auf sie geschossen wurde, wie Wolken von Traenengas auf sie runtergingen, wie sie von Blendgranaten und Wasserwerfern auseinandergejagt wurden. So was vergisst man nicht so schnell.

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  6. auch der Stadtrat in Tallinn will offenbar eine "Trennlinie" zwischen Protestierern und "Vandalen" ziehen. Die Stadtratsmehrheit geht davon aus, dass die meisten der Inhaftierten alkoholisiert gewesen seien und verhängte ein totales Verkaufsverbot für Alkohol bis nächste Woche Mittwoch.

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  7. Im österreichischen Fernsehen ORF kam gerade ein mit Sicherheit etwas verdreht angekündigter Bericht:
    am Denkmal in Tallinn habe es gewaltsame Ausschreitungen von Demonstranten gegeben, DARAUFHIN habe die estnische Regierung das Denkmal sofort abgebaut.

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  8. Habe gerade mit einer Fraundin gesprochen die in Tallinn im Gefängnis arbeitet. Sie sagt alle paar Minuten kamen neue Leute rein. Die meisten betrunken. Sie beschreibt das Ganze wie Krieg und möchte sowas nicht nochmals erleben.

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  9. Es gibt Berichte nach denen 30% der festgenommenen Marodoere Esten sind. Insofern hat Ilves recht wenn er sagt, dass die Verbrecher nicht der Nationalitaet nach zu richten sind.

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