Update: Heute morgen in Valka, ein paar hundert Meter entfernt von der estnischen Grenze, ist Eishockey das bestimmende Thema. Die Trickots für das Spiel am Abend in Moskau liegen bereit. Selbst einem Ukrainer mit serbischen Wurzeln, der schon kräftig in die Vodkaflasche geschaut hatte war Estland überhaupt nicht wichtig. Er wollte nur sagen, dass die Serben keine Terroristen seien.
Schon anders in Võru. Der Lokalredakteur der Lõunaleht zeigte eine Email von gestern Nachmittag, die an alle Besitzer eines Mobiltelefon (die meisten)in Estland versendet wurde. Ein SMS- Mitteilung der estnischen Regierung: Man solle zu Hause bleiben und sich nicht auf Provokationen einlassen.
Er berichtet auch von estnischen Schülern, die sich im Internet austauschen und etwas für die Unterstützung Estlands unternehmen wollen. Sie wollen nicht passiv bleiben.
Unterhalb der Zeitungsredaktion ist im Gebäude ein Laden untergebracht. Die Verkäuferin berichtet, dass am Morgen ein Kunde darauf bestand jetzt auf Russisch bedient zu werden. Vielleicht nur ein beiläufiges Alltagserlebnis oder doch ein Riss der grösser wird in der Gesellschaft Estlands? Fortsetzung folgt.
Update: Die SMS-Mitteilung der Regierung gestern hat wohl andere verleitet diesen Weg zur Desinformation zu missbrauchen:
Die Websites der estnischen Regierung und des Außenministeriums sind etwa seit Samstag Vormittag nicht mehr abrufbar.Futurezone des ORF.
Bereits in der Früh hatte die estnische Nachrichtenagentur BNS von einer Anhäufung nächtlicher Angriffe auf die Regierungs-Homepage und verschiedene andere Internet-Seiten in Estland berichtet.
Zusammenhang mit Kriegsdenkmal?
Weiters hätten Kunden estnischer Handy-Betreiber gefälschte und absichtliche Fehlinformationen enthaltende SMS-Nachrichten erhalten, die scheinbar von estnischen Regierungsnummern gesendet wurden.
Die Pressestelle der Regierung riet den Bürgern, derartige SMS-Informationen gegebenenfalls nachzuprüfen.
Allerdings ist die Regierungseite am Nachmittag wieder online.
Update: Wo bleibt Edgar Savisaar? Er ist der Bürgermeister von Tallinn. Ein sogennanter Populist, der nichst sagt. Nur Ansip sei schuld. So schreibt er auf seiner Blogseite, nichts zu den Plünderungen, nichts zu den Geschädigten. Die Zeitung Postimees hat auf seine Stellungnahme in seinem Blog hingewiesen. Die Kommentarspalte im Postimeesbericht quillt geradezu über. Savisaar wird zugeschüttet mit Kritik,über 200 Lesermeinungen in 30 min.
In Virumaa wurden Gräber der Kriegsgegner der Sowjets verwüstet, darunter Gräber der "Freiwilligen" aus der Niederlande. (noch nicht bestätigte Meldung)
Update 21.Uhr:
In Võru haben wir verpennt einzukaufen: Es gibt keinen Bierverkauf und auch sonstige Alkoholika erhältlich mehr seit heute 18Uhr in allen Supermärkten Estlands. Eine Frau von der Sicherheit stand vor einem rotweissen Band, das die Getränkeecke abgriegelt. Wer unbedingt will, darf sein Bier bis zum 3. Mai ausschliesslich in Kneipen bekommen. In der nächsten Tankstelle haben wir überprüft , ob das überall eingehalten wird. Die Kühlschränke waren alle mit entsprechenden Hinweisschildern versehen. Also auch hier nicht.
Es gibt ein Update bei Indymedia, in den Komments schauen
AntwortenLöschenSehr einseitig der Blogg und nicht lesenwert
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