Freitag, November 03, 2006

Die Voitka-Brüder

Eine fast unglaubliche Geschichte, aber sie hat stattgefunden. Umgesetzt wurde sie in einen Film, der vor zwei Jahren auf den 46. Nordischen Filmtagen Lübeck vorgestellt wurde. Es geht um die Voitka-Brüder. Hier ein Auszug der Filmbeschreibung:
Im Jahre 1986 – die UdSSR steht im Afghanistan-Krieg – entziehen sich die beiden estnischen Brüder Aviar und Ulo Voitka ihrer Einberufung in die Rote Armee und fliehen in die tiefen Wälder. Sie bleiben dort und halten sich mit Diebstählen und Raubüberfällen am Leben – vierzehn Jahre lang.Am 29. Februar 2000 werden Aivar und Ulo Voitka in einer Aufsehen erregenden Polizeiaktion festgenommen. Um ihre Geschichte entspinnt sich seither ein Heldenmythos, der die beiden Brüder im kollektiven Bewusstsein auf eine Stufe stellt mit den estnischen Partisanen.Die Geschichte der Voitka-Brüder erzählt vom Traum zweier junger Männer von der totalen Freiheit und ihrem tragischen Scheitern. Sie beschreibt, auf welche Weise in den Medien aus einfachen Kleinkriminellen Volkshelden wurden. Und sie gibt Einblick in die innere Verfassung der estnischen Gesellschaft, die sich am Beginn ihrer staatlichen Unabhängigkeit nach kultureller Identität und einem modernen Volksmythos sehnt.

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Lesenswert und mit vielen Erläuterungen zu den Hintergründen: THE SAGA OF THE VOITKA BROTHERS IN THE ESTONIAN PRESS:THE RISE AND FALL OF A HEROIC LEGEND
von Eda Kalmre

Auszug:
...
Regardless of the fact that they were searched by all police forces
in Estonia, the brothers remained in flight for almost another
ten months. On July 2 Helju Voitka, their mother, pleaded Aivar
and Ülo to come out of the woods. On August 25 the brothers
sent a public letter to two major dailies containing a plea to the
government of Estonia, where they asked for immunity and a
permission to come out. The papers published their letter, which
swarmed with spelling mistakes and had been signed - along with
their names - as ‘Voitkas, the forest brothers’. The government
did not comment on the letter as its authenticity was question-
able and it was not sent to the government through routine chan-
nels
...

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