In Estland werden zur Zeit die Kandidaten der politischen Parteien für die anstehende Präsidentenwahl ernannt. Toomas Hendrik Ilves hat da gute Aussichten, er war auch schon Aussenminister. Auf seiner offiziellen Homepage finden sich zahlreiche Texte dazu. Einer fällt dabei besonders auf. 2001 verfasst, werfen die "Reflections of Estonia's Foreign Policy Landscape" kein gutes Licht auf die deutsche Diplomatie und ihr Verhältnis zu Estland. Einmal beschreibt er eine Periode aus der Zeit der Unabhängigkeitsbewegung, als ein deutscher Gelehrter im Frühjahr 1991 anreiste und mehr als nur anriet von der Idee der Unabhängigkeit Abstand zu nehmen. Ein weiteres Mal 1997 wurde dem estnischen Aussenminister in Deutschland erklärt, Estland könne nicht EU-Mitglied werden, da es sonst auch Aussichten auf die NATO-Mitgliedschaft habe, aber das wäre nicht im deutschen Interesse. Das soll ein "security adviser" im Bundeskanzleramt gesagt haben.
Der ganze Text (unauthorisierte Übersetzung, Englisch)hier im pdf-Format.
Diese Episode 1997 scheint so unglaublich, das Treffen mit dem Berater des Bundeskanzleramtes sollte geheim und inoffiziell bleiben. Ich hoffe, dass das Ganze im estnischen Original nicht so einen harten Unterton hat.
Kleine Randnotiz zu Ilves, da der letzte Post von den estnisch-schwedischen Beziehungen handelte: Er wurde in Stockholm geboren.
Zumindest Kesk scheint Ilves nicht unterstützen zu wollen.
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Die Internetnutzer bei Delfi.ee favorisieren eindeutig Ilves. Bei der Online-Umfrage liegt er am Freitag bei 50 Prozent. Die anderen kommen einzeln kaum über 10 Prozent. Mal sehen was die Parteien-Politik daraus macht.
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