Neben Haynasch an der Küste des Rigaeschen Meerbusens und der Insel Runö ging es hierbei vor allem um die Grenzstadt Walk. Nach der Volkszählung von 1897 hatten hier 4453 Letten und 3594 Esten gelebt; bei den Stadtverordnetenwahlen von 1917 erhielten die Letten die Mehrheit der Mandate. Als die Streitfrage wegen Walk 1919 erörtert wurde, wiesen die Esten darauf hin, die lettische Mehrheit sei nur durch die Flüchtlinge zustande gekommen, wogegen die Letten betonten, Walk sei Kreisstadt eines von Letten bewohnten Gebietes, und von den fünf sich hier kreuzenden Eisenbahnlinien kämen drei aus Lettland. Die Entscheidung fiel durch eine von einer gemischten Kommission unter Vorsitz des englischen Oberst Tallents ausgearbeitete Konvention vom 22. März 1920. Die Esten verzichteten auf Haynasch, die Letten auf Runö,Walk wurde zwischen beiden Staaten geteilt.
Runö ist die Insel Ruhno; so blieben die Letten ohne eigene richtige Insel. Aber das ist eine andere Geschichte.
1991 war die neuerliche Trennung vollzogen, noch liefen sowjetische Betriebe weiter, wie diese Fabrik in Valka, aber für die Pendler, die jetzt auf der anderen Seite wohnten, begann die Zeit der zum Teil umständlichen Grenzkontrollen.
Die Kolchosen, deren Skelettbauten nun häufig im Baltikum herumstehen, wurden zum Beispiel von Sägewerken abgelöst:
Die alten Schweineställe der Kolchose:
Diese Strassenpartien waren ab jetzt ganz geschlossen, am 21. Dezember wird auch das Historie sein:
Der Blick oben nach Valka in Lettland und umgekehrt nach Valga in Estland auf der gleichen Straße:
Jan S. Krogh hat vor Jahren die Grenzmarkierungen fotografiert und teilweise mit Kommentaren versehen: Valga/Valka
Technische Uni Chemnitz beim Besuch des ehemaligen Bürgermeisters von Valka, Vents Krauklis, 2006
Besuch der lettisch-estnischen Grenzstadt Valka-Valga
Und
Valga und Valka - Geteilt durch eine „Berliner Mauer“
von Herle Forbrich
Europa-Universität Viadrina Frankfurt(Oder)2004
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