Montag, Oktober 08, 2007

Kadri Kõusaar II

Sie ist Jahrgang 1980, hat mit 13 Jahren angefangen journalistisch zu arbeiten, auch fürs Radio, schreibt während des Internationalen Film Festivals in Korea Kolumnen für das wichtigste estnische Wochenmagazin Eesti Ekspress, selbst von Korea aus, hat schon mehrere Bücher veröffentlicht. Aber in Busan stellt sie ihren ersten Film vor. Wahrscheinlich ist Filmemachen der nächste Schwerpunkt ihrer Projekte. Und mit ihrem Film war es die erste estnische Produktion, die in Cannes, ebenfalls in diesem Sommer, jemals als unabhängig produzierter Film aus dem immer noch recht unbekannten und nördlichen Land vorgestellt wurde.
Kousaar
"Hinter der Leinwand" bedeutet häufig so eine Szene: Die Estin, eine Filmpromoterin mit ihrer Tochter, ein Fotograf und zwei Interviewerinnen. Das sind die Pflichten, die bei einem Festival als Beteiligter absolviert werden müssen.
Kousaar II
Ausserdem ist sie eine der Wenigen, die jetzt noch schwimmen gehen in Busan. Wüßte nicht, dass noch andere Filmdirektoren das Wasser getestet haben. Außer ein paar Surfern, war nichts mehr los. In der Mitte des Fotos einer der Haupttreffpunkte des Filmfestivals, der Piff Pavilon.

Kousaar - film director
Trotzdem, Wald und Wasser und Abgeschiedenheit sind für viele Esten wichtig. Eine der wichtigsten Szenen neben dem offiziellen Programm findet hier statt, vielleicht eine Idee für zukünftige Produktionen:

Und wenn schon 10 000 km entfernt über Estland gesprochen wird. Wir haben dieselben Menschen kennengelernt und darüber berichtet, wie zum Beispiel die erwähnte "Magnetnaine" aus einem der letzten Posts.
Update: 9.10.2007
Und so sieht das Ergebnis des Interviews in der Tageszeitung Pusan Ilbo aus.
Kadri Kousaar Pusan Ilbo
Zahlenspiele: Diese Tageszeitung hat eine Auflage von 600 000. Damit dürfte sie für eine zeitlang die bekannteste Estin in dieser Gegend sein. Die größte estnische Tageszeitung hat übrigens eine Auflage von etwa 68 000. Nur mal so zum Vergleich. Und gerechterweise angemerkt, die Zahlen sagen nichts über die Qualität einer Zeitung aus. Aber wem sag ich das.
Update 11.10.2007
Der estnische Film hat einen festen Platz bei diesem Festival. Nimed Marmortahvlil zum Beispiel, oder Shop of Dreams 2005, The revolution of pigs.
Nur Magnus hat ein Problem, die Vorstellung des Films in Busan war am Dienstag.
Die kann als Erfolg verbucht werden, wichtige Tageszeitungen in Korea werden berichten, allerdings hat die Sache einen Haken. Gegen den Film “Magnus” läuft ein Verfahren in Estland. Er wurde gedreht nach einer wahren Begebenheit und obwohl Namen und alles geändert wurden, hat sich eine darin verwickelte Person wiedererkannt und persönlich bloßgestellt gefühlt. So traut sich kaum ein Kinobetreiber diesen Film aufzuführen, und man kann damit auch nichts verdienen, eine vertrackte Situation. Drei Jahre Arbeit stecken bereits in diesem Projekt

Nachtrag 25.10., hier ein Video über das Zusammenteffen einiger koreanischer Mittelstufen-Schülerinnen mit der estnischen Filmdirektorin.

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