"Mündliche Anfrage der Europaparlamentarierin Sahra Wagenknecht (Linkspartei.PDS) an die EU-Kommission bezüglich der »geplanten Zerstörung sowjetischer Denkmäler in Estland, d..."
Zerstörung schreibt sie , obwohl es um die Versetzung eines Denkmals ging.
Und Ulla Jelpke legt jetzt in Junge Welt nach. Sie "ist Mitglied der Bundestagsfraktion von »Die Linke« und deren innenpolitische Sprecherin"
"Dabei verdanken Litauen, Lettland und Estland ihre Existenz als selbständige Staaten dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk aus dem Jahr 1918 zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Sowjetrußland."
Verdanken? 1918? Den Unabhängigkeitskrieg gibt es wohl nicht und den Friedenschluss mit der Sowjetunion, die Estland auf ewig anerkannte, auch nicht.
"Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, 1939, gab es im geheimen Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffsvertrag eine Aufteilung der Interessensphären, wonach Litauen, Lettland und Estland von den Nazis verschont bleiben sollten."
Verschont? Regierungsmitglieder. Parlamentarier fast alle wichtigen Persönlichkeiten, Politik und Militär des estnischen Staates wurden festgenommen, deportiert, ermordet oder flohen rechtzeitig, bevor die Nazis kamen. Im Sommer 1941 rollten die Güterzüge mit willkürlich Verhafteten und nicht wenigen Kindern,Richtung Sibirien.
"Im August 1940 entschieden sich die Bürger der drei baltischen Staaten in Volksabstimmungen für den Anschluß an die UdSSR als sozialistische Sowjetrepubliken."
"Entschieden sich die Bürger"? Jeder, der es wissen will, kann nachlesen, dass Gegenkandidaten ausgeschlossen wurden, war da nicht auch Militär? Sowjetisches. Durch die Sowjetunion verschont? Finnland wird sich ebenfalls für den Winterkrieg bedanken oder was?
Das Foto stammt oben vom Soldatenfriedhof in Tallinn, wo jetzt in der Mitte der umstrittene Bronzene Soldat steht. Wenig daneben zum Beispiel der abgebildete Gedenkstein. Der Friedhof ist gleichzeitig einer der wichtigsten Bestattungsorte für estnische Militärangehörige.
Um bei Geschichtsklischees zu bleiben. Einer der ersten Symphonien, die ich mir als Schallplatte gekauft habe, war die Leningrader von Schostakowitsch. Zuerst wird das "friedliche" Vorkriegsleben in der Sowjetunion gezeichnet, um sich musikalisch mehr in einen Militärmarsch zu verwandeln. Der Überfall der Wehrmacht. Am Ende wird dieser Gegner auch in der Melodie besiegt. So einfach war das.
Nur 1939 waren "17 Millionen" Menschen in der Sowjetunion vermisst.
The Census Bureau had just enough time to put an announcement in Izvestia saying that 17 Million people were missing, before the census-makers themselfs were shot.
Norman Davies "Europe At War", zitiert hier Robert Conquest.
Update: Ein Zeitungsartikel aus Moskau News vom Juli 1991. So wurde berichtet,als der Zugang zu den Archiven möglich wurde. In der Sowjetunion, in Moskau: "Hand in Hand mit der Gestapo. Stalins Geheimdienst hat Hunderte Antifaschisten nach Deutschland abgeschoben." von Irina Schtscherbkowa
Unglaublich ... der Stalinismus lebt, das hätte ich nicht für möglich gehalten - ohne die Parallele wirklich ziehen zu wollen, aber das geht wenigstens in Richtung Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord von ganz anderem Kaliber.
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