In Lettland ist Wahlkampf. Dort gibt es eine Stadt, die liegt genau an der Grenze zu Estland und heisst Valka. Und um die kümmert sich seit 1991 ganz besonders Vents Krauklis, der sich zum Bürgermeister emporgearbeitet hat und von dem sich viele weitere Verbesserungen versprechen. Allerdings kandidiert er gerade für das nationale Parlament auf einer recht aussischtsreichen Position für die TAUTAS PARTIJA Auf der anderen Seite der Grenze gibt es auch eine Stadt,das estnische Valga. Die lettische Seite ist kleiner. Das hatte Folgen nach der Auflösung der Sowjetunion. Die nationalen Wirtschaften wurden neu ausgerichtet. Estland blickte nach Norden (Finnland) und Westen (Schweden). Valka schien den Anschluss zu verpassen. Riga, die Haupstadt ist verkehrsmäßig fast weiter entfernt als die estnische Metropole. Für die Stärkung der Grenzregion kämpft Krauklis und ist ein vielbesuchter Gesprächspartner für Medien auch aus dem Ausland.
Die Grenze 1991, estnische Grenzkontrolle in neuen Uniformen.
Vents Krauklis hat in diesem Frühjahr die Probleme seiner Stadt einer Gruppe der Technischen Universität Chemnitz dargestellt. Hier das Protokoll.
Zitiert wird Krauklis:
Heute sei sie wieder so hoch wie vor 100 Jahren (Anmerk.: das lettische Valka 7.100, das estnische Valga 15.330 Einwohner). Die offiziellen Einwohnerzahlen seien in Wirklichkeit allerdings viel geringer, da viele das Land verlassen hätten, um u.a. in Irland und Großbritannien zu arbeiten. Dadurch fehlten Fachkräfte in der Region.1920 wurde die Stadt geteilt, die Diskussion, welcher Staat Anrecht auf welchen Teil hat, sei sehr kontrovers gewesen, sodass der britische Gesandte Colonel Talents amEnde die Stadt aufteilte. Ein Teil sei an Lettland und zwei Teile an Estland gegangen.
Unter der sowjetischen Herrschaft habe es ein starke Abwanderung gegeben, in deren Folge viele Firmen schließen mussten. Nach der zweiten Unabhängigkeit Lettlands sei die Situation die gleiche gewesen. Erst vor zwei Jahren habe wieder ein Wachstum der Stadt eingesetzt. Diese Entwicklung solle durch die Kampagne „ZweiStaaten-eine-Stadt“ gefördert werden. Doch nur zusammen hätten die Städte eine gewisse Kraft, weshalb die Zusammenarbeit gefördert werden müsse. So soll eine Außenstelle der Universität Lettlands in Valka eröffnet werden, außerdem sei nocheine gemeinsame Eishockeyhalle geplant.
Ich habe einen Tipp aus Valka, dass wir Vents Krauklis als Minister wiedersehen, warten wir es ab.
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