Montag, Februar 27, 2006

Olympische Nachlese - von Claudsch bis zur nicht mehr aktiven Karin

Die Medaillen sind verteilt - das Wintersportland Estland hat einigen Neid hinterlassen bei seinen nordischen Nachbarn. Die drei Goldmedaillen von Smigun und Veerpalu ließen den estnischen Verband in der Statistik vor den finnischen Nachbarn, und sogar vor den erfolgsverwöhnten Norwegern landen - beide mit mehr Medaillenausbeute, aber die Norweger nur mit zwei goldenen und die Finnen ohne einen Platz auf dem obersten Siegerpodest.

Und was bewegt die Deutschen? Offensichtlich
zunächst deutsch-estnische verwandtschaftliche Beziehungen. Sehr einfach waren diese gar nicht mal zu verstehen. "Der Zwillingsbruder meines norwegischen Mannes Trond ist der Mann der inzwischen nicht mehr aktiven Katrin, die ich schon aus gemeinsamen Junioren-Wettkämpfen kenne." - so gibt zum Beispiel die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND Äusserungen der Langläuferin Claudia Künzel wieder. Dass diese Claudia eigentlich "Claudsch" gerufen wird, das weiß sogar die NEUE PRESSE TENERIFFA, aber wie war das gleich? Wer ist hier der Zwilling von wem?

Clautsch (so die Schreibweise der
WM-Zeitung 2005 in Oberstdorf) wollte ja eigentlich Grafik-Design studieren, und wurde dann zu einer der gegenwärtig stärksten deutschen Skilangläuferin. Aber wie kommt nun die Verwandschaft mit Estland zustande? Lesen wir mal in der Berliner Morgenpost nach: "Kristinas Schwester hat ein Kind von dem Bruder meines Mannes bekommen," steht dort zu lesen, und es folgt die Feststellung: "Glückliche Langlauf-Branche."

Wer nun aufzulösen weiß, dass mit "Kristina" natürlich Frau Langläuferin und Olympiasiegerin Smigun gemeint ist, der ist schon einen Schritt weiter.
Und der Bruder des Mannes von Frau Künzel hat nun auch nichts Ungewöhnliches gemacht, sondern ist mit Schwester Smigun ganz normal verheiratet. So kann denn auch die FAZ nach dem abschließenden Olympia-Langlaufrennen vom "Tanten-Doppel" titeln. "Smiguns jüngere Schwester Katrin brachte Tochter Kristin Helena zur Welt", jubeln hier auch deutsche Leser mit, "und das am 29. Geburtstag der Olympiasiegerin in der Doppelverfolgung und über 10 Kilometer" (womit nun wieder Kristina gemeint ist - ein wenig sportinteressiert muß man für solche Beiträge schon sein!).

Angeblich sollen nun die estnischen Geburtshelfer von Katrin das Baby bewußt am 29. Geburtstag der dreifachen Gold-Schwester zur Welt gebracht haben .... und den estnischen Nationalfeiertag schnöde übergangen haben (das wäre einen Tag später - der 24.2.). Ist das einer Estin würdig?


Claudia Künzel selbst, die "Künstlerseele in der Loipe" (eigene Homepage), klärt über ihre eigenen Familienplanungen bei XC-SKI auf: "Mein Mann hat glücklicherweise ein sehr großes Vorstellungsvermögen und glänzt oft mit phantastischen Ideen. So kam es nicht umhin, dass wir auch über unsere Planung nachgedacht haben, aber zurzeit üben wir bloß."

So, so, Claudia, wir üben noch.
Der estnische Präsident Arnold Rüütel wird sowohl Smigun wie auch Veerpalu einen der höchsten estnischen Staatsorden verleihen, wie das Präsidentenbüro verlauten läßt. Die estnische Post gibt Sondermarken und -postkarten heraus. Smiguns Sponsoren hoffen auf mehr. Ist Kristina eigentlich verheiratet?.Egal! Claudia übt noch - aber fühlt sich schon mal verwandt.

2 Kommentare:

  1. Damit in Zukunft weitere Verwechslungen wegen des Namens ausbleiben, nennen wir sie einfach "KIKU". So wird sie nämlich in Estland genannt.

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  2. Aber wer ist "sie" nun in diesem Fall? Claudia, Kristina oder Karin?

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