Fünf süd- und osteuropäische KünstlerInnen und WissenschafterInnen erhalten die von der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. (Hamburg) gestifteten Herder-Preise 2006, darunter auch die estnische Schriftstellerin Ene Mihkelson.
Wie die Stiftung mitteilte, geht die jeweils mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnungen an Personen, die einen besonderen Beitrag zur europäischen Kulturlandschaft geleistet haben (Schwäbische Zeitung). Überreicht werden die Preise am 6. Mai an der Universität Wien.
Mit dem Preis ist auch ein Stipendium für ein Studienjahr an einer Wiener Universität verbunden, das auf Vorschlag jedes Preisträgers einer begabten Nachwuchskraft aus dem gleichen Land zuerkannt wird.
Die Alfred-Töpfer-Stiftung schreibt zur Person Ene Mihkelson: "ihr poetisches Programm – „Schreiben ist die Wunde am weißen Körper aus Papier“ – ist von schmerzhafter Intensität und stellt sich den katastrophischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts ebenso wie den Herausforderungen der Zukunft."
Die 1944 in Imavere geborene Ene Mihkelson studierte Literatur an der Universität Tartu, arbeitete dann kurzeitig als Lehrerin, danach als Wissenschaftlerin im estnischen Literaturmuseum. Die größte Zeit ihres Lebens, so drückt es das estnische Institut aus, verbrachte Mihkelson aber als freie Autiorin in Tartu. Bisher veröffentlichte sie 9 Gedichtbände und vier Romane, darunter „Die Pein des Namens" (1995), und einen Erzählband „Des Todes Geburtstag" (1996). Auf Deutsch sind ausgewählte Gedichte in dem Band „Das Leben ist noch neu. Zehn estnische Autoren" (1992) erschienen.
Auf Grund einer "Neustrukturierung des Stiftungsprogramms" werden die Herder-Preise in diesem Jahr zum letzten Mal vergeben.
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