Harald Gutschi, Geschäftsführer bei Neckermann Deutschland, verkündete per Pressemeldung den Start des Neckermann-Versands in Estland und Lettland ab Herbst 2005. Jeweils rund 100.000 Kataloge seien bereits an estnische und lettische Haushalte verschickt worden, so Gutschi. Zitat: "Neckermann erschließt mit den neuen Versandaktivitäten Zugang zu zwei aufstrebenden Volkswirtschaften am östlichen Flügel der erweiterten Europäischen Union und gleichzeitig zwei stark zukunftsorientierte Länder."
Gewinner dieses Deals ist wohl in erster Linie Estland: Zwar werden Bestellungen aus Lettland auch mit einer lettischen Telefonnummer in einem lettischen Call-Center entgegengenommen, und zwar sowohl in Lettisch wie auch in Russisch. Bei Standortentscheidung hat laut der bereits zitierten Pressemeldung eine Rolle gespielt, dass die estnische Bevölkerung sich besonders "versandhandelsaffin" zeige, so die Neckermann-Zentrale. Die besten Voraussetzungen würden durch die große Akzeptanz moderner Kommunikationsmittel in der Bevölkerung geschaffen: 2004 nutzen bereits 52% der Bevölkerung das Internet, Tendenz steigend.
Neckermann erwartet allein in Estland einen Online-Anteil von 25 Prozent am Bestellvolumen. Das Unternehmen rechnet in der laufenden Saison mit dem Versand von jeweils gut 45.000 Paketen in den beiden Ländern und je einem Umsatz im hohen einstelligen Million-Euro-Bereich.
Bestellt werden kann übrigens per Post, Telefon und Fax sowie auch über die Internet-Shops, per SMS und E-Mail. Das Design der beiden neuen Internet-Bestellseiten (Lettland und Estland) präsentiert sich völlig identisch: das mag daran liegen, dass Neckermann-Marketing für Mittel- und Osteuropa bisher immer noch im österreichischen Graz gemacht wird.
Der Markteinstieg von Neckermann in Litauen ist für Ende 2006 geplant. Eine Frage bleibt wohl: Werden auch deutsche Kunden demnächst versandmäßig aus Tallinn bedient, wenn es dort doch alles so gut läuft?
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