Freitag, Oktober 29, 2010

Vergangenheitsbewältigung

Das Auswärtige Amt und dessen eigenes Archiv war nicht zugänglich wie es eigentlich für die Forschung sein sollte. Da entsteht schon ein ungutes Gefühl, auch weil man nun schon mehr als 60 Jahre Zeit hatte:

Peter Hayes, Co-Autor des gerade veröffentlichten Buches "Das Amt und die Vergangenheit"
One of the oddest features of the Foreign Office in Germany is that it has its own archives, and they are kept separate from the Federal Archives. As a result, you have people in charge of the archives who have a conflict of interest, if you will. They have double obligations. They are officials of the diplomatic service, and on the other hand they are archivists. This produces very difficult tensions. We had a couple of difficulties in obtaining certain records. We were not informed of the existence of some records. We had to find out about them and then ask directly for them. There were a few moments where it came to extremely vigorous conversations with the archive staff. But I think although we cannot be 100 percent sure that we've seen everything we're reasonably confident that we have the broad outline of the picture.



Deutsche Welle

Und das vor dem Hintergrund der komplizierten Fragen zur Mittäterschaft von Nichtdeutschen in anderen Ländern Osteuropas vor 1945, eine Diskussion, die oft von deutscher Seite angestossen wird.


Ramón García-Ziemsen, Deutsche Welle:
Die Studie zu den Verbrechen des Auswärtigen Amtes im "Dritten Reich" zeigt: Die Erinnerung an die Nazizeit ist noch immer von Mythen geprägt. Zur Geschichte der Aufarbeitung gehört auch die Geschichte des Verdrängens.


Ja, es ist erschütternd, wie deutsche Diplomaten im Zweiten Weltkrieg den Holocaust mitorganisiert haben, an seiner Umsetzung beteiligt waren. Es ist unglaublich, wie groß die personelle Kontinuität nach 1945 in Deutschland war: Männer, die sich an der Ausrottungspoltik der Nazis beteiligt hatten, machten später dann Karriere und schützten sich gegenseitig sogar vor Enthüllung.

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