Freitag, September 08, 2006

Politik alter Schule



Estland und Russland haben keinen Grenzvertrag. Seit 1991 nicht. Verhandlungen gab es genug. Jetzt folgt eine nächste Runde:
Russland besteht auf der Fortsetzung der Verhandlungen mit Estland über den Grenzvertrag - in der Befürchtung, dass der in Tallinn ratifizierte Text dieses Dokumentes in Zukunft juristisch für Territorialforderungen an Moskau genutzt werden könnte.

Das teilte der stellvertretende Außenminister Russlands Wladimir Titow der RIA Novosti mit.

"Das Problem besteht darin, dass sie (die Esten) in das Ratifizierungsgesetz Bestimmungen aufgenommen hatten, die aus rein juristischer Sicht die Möglichkeit bieten, gegen uns irgendwelche territoriale Ansprüche zu erheben", sagte der Diplomat.

Ich werde hier nicht wieder die estnische Position ausbreiten. Aber das Ganze sieht wieder nach internationaler Hinterzimmerdiplomatie aus, mit den Medien als Instrument. Denn bald kommt Präsident Bush zu Besuch in das Nato-Land Estland. Giustino hat es schon angekündigt. Amerikaner und Esten werden sehr wohl in der Vorbereitung des Treffens über das russisch-estnische Verhältnis sprechen.
Clinton war der erste Präsident der USA zu Staatsbesuch im Baltikum 1994. In seiner Biografie ' My Life', schreibt er:
On the way, I stopped in Riga, Latvia, to meet the leaders of the Baltic states and celebrate the withdrawl of russian troops from Lithuania and Latvia, a move we helped to speed up by providing large number of housing vouchers for Russian officers who wanted to go home.
Lennart Meri, der estnische Präsident, hatte seinen eigenen Beitrag zum Abzugsbeschluss, indem er angeblich während eines Vodkaduells Boris Jelzin überzeugen konnte. Bush wird nun der erste US-Präsident in Estland sein.

Photo aus'Meie Lennart' Tänapäev 2000

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen