Donnerstag, Juli 24, 2008

Setukesen beiderseits der Grenze


Eine Minderheit in Estland sind die Setukesen. Sie leben vor allem im Südosten an der Grenze zu Russland.
Der deutsche Wikipedia-Artikel nennt Zahlen, danach wohnen noch einige tausend auf der östlichen Seite um Petsori.
Setumaa ist benannt nach dem orthodoxen Volk der Setukesen (oder Seto bzw. Setu), deren Stammheimat Setumaa ist. Sie sprechen Seto, eine finno-ugrische Sprachen, die am nächsten mit dem Estnischen verwandt ist. Die Setukesen haben eine starke eigene Tradition und Identität. Die Kultur und Folklore unterscheiden sich von der estnischen und russischen. Besonders ihre Volksdichtung und ihr Liedgut sowie die Mythologie (vor allem um den heidnischen Gott Peko) haben Jahrhunderte überdauert. Heute leben nur noch ca. 5.000 Setukesen in Setumaa (andere Zahlen sprechen von 10.000 bis 13.000 Setukesen in ganz Estland und 3.000 bis 4.000 in Russland) und sind gegenüber Esten und Russen in der Minderheit.

Wie so oft gibt es verschiedene Zahlen über Minderheiten, ein bemerkenswert unaufgeregter Artikel in The Moscow Times spricht von etwa 300 außerhalb Estlands. Klingt wie ein Bericht über die letzten Mohikaner:
Dwindling Seto Numbers Feel Estonia's Pull

Die Seto-Flagge:

2 Kommentare:

  1. Besonders das Liedgut ist interessant...wer auch immer die chance hat die musik der seto zu hören sollte sie nutzen...sehr interessant...hab so was noch nirgends in europa gehört...

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  2. Ja, und bemerkenswert: Peko, er erscheint immer noch in Holzfiguren. Vielleicht eine Erinnerung daran, dass in vorchristlichen Zeiten in Europa viel mehr hölzerne Symbole verwendet wurden. Archäologisch überdauern dagegen überwiegend Keramik und Stein.

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