Montag, Januar 17, 2022

e-zählung

Wie findet eine Volkszählung in Estland statt? Helfer und Helferinnen des Statistikamtes gehen von Tür und versuchen willige Freiwillige fürs Fragebogenausfüllen zu finden? Wohl kaum. In Estland setzen verantwortlichen Ämter ganz auf die elektronische Selbstzählung, kombiniert mit Daten, die aus bereits bestehenden Datenregistern stammen, wie zum Beispiel dem Bau- und Wohnungsregister, dem Arbeitsregister oder dem Steuerregister.

Am 22. Januar 2022 läuft die Beteiligungsmöglichkeit an der estnischen Volkszählung aus, wobei der 31.12.2021 der Stichtag für die Daten sein soll. Zur Beteiligung aufgerufen sind alle Menschen mit ständigem Wohnsitz in Estland. Dem voraus gingen mehrere Probeläufe in den vergangenen Jahren. Zwischenbilanz der estnischen Statistikbehörde am 6. Januar: bisher haben sich 150.000 Estinnen und Esten beteiligt. 

Liina Osila, Projektmanagerin bei "Statistics Estonia" gibt zu, dass es noch Lücken gibt: "Ich möchte besonders Menschen in der Region Ida-Viru zur Beteilgigung einladen, denn hier ist der Prozentsatz der Antworten mit 4% noch am niedrigsten. Und es ist auch klar ersichtlich, dass unter den Antwortenden insgesamt 61% Frauen sind, aber nur 39% Männer." 

Mit dem 22. Januar ist die Datenerfassung aber nicht vorbei. Im Zeitraum 1.-28. Februar werden dann gezielt Menschen befragt, die in ausgewählten Bezirken wohnen, die als statistisch relevant identifiziert worden sind - per zufälliger Auswahl. Hier gilt die Beteiligung (für ca. 60.000 Menschen) dann obligatorisch - und dafür kommen dann doch "Interviewer" zum Einsatz. Interessant dabei: der oder die Befragte hat das Recht, eine/n andere/n Interviewer/in anzufordern, wenn es für nötig gehalten wird. Das Statistikamt betont zu einigen Themen Daten über die bereits vorhandenen Register hinaus zu benötigen - wie zum Beispiel Fragen zu (Fremd-)Sprachkenntnis und religiöser Zugehörigkeit.



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