Abgase schnüffeln als Volkssport: Rallye-Erfahrungen in Estland (c/o JPeltsi) |
Einige Esten sehen sich vielleicht eher nach positiveren Schlagzeilen zu estnischen Formel-1-Träumen. Manche estnische Motorsportler waren da schon nah dran: vor einiger Zeit war Kevin Korjus schon mal Testfahrer bei Renault, Marko Asmer war schon mal bei BMW Sauber aktiv (siehe "Motorsport"). Karl-Oscar Liiv war auch schon mal in der sogenannten "Formel Renault" erfolgreich, und Tristan Viidas gewann 2012 den Formel-BMW-Talent-Cup.
Als größtes estnisches Motorsporttalent galt auch einmal Marko Asmer. 2008 wurde er bei BMW als möglicher Nachrücker für Nick Heidfeld oder Robert Kubica benannt, zu einem Zeitpunkt als ein Sebastian Vettel ebenfalls nur als "talentierter Nachwuchsfahrer" galt. Damals schrieb "Motorsport-Total" über die Schwierigkeiten einer Motorsportkarriere noch: "Denn Estland ist zwar Motorsport begeistert, aber Sponsoren sind für aufstrebende Renntalente nur schwer zu finden." Da half dem Bekanntheitsgrad außerhalb Estlands wohl auch nicht, dass Vater Asmer 10mal estnischer und 6mal sowjetischer Meister gewesen war, nach der Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit erfolgreich West-Autos verkaufte, und von 1999 bis 2002 sogar Minister für Regionalentwicklung im Kabinett von Mart Laar war. Angeblich verkaufte Vater Asmer zu Gunsten der Motorsportkarriere seines Sohnes sogar sein Haus, damit der Sohn weiter Rennen fahren konnte.
Tja, die Esten. Wenn sie sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt haben .... - aber selbst Vater Asmer musste zwei Jahre später enttäuscht zugeben: "Die Situation ist nicht gerade rosig und dabei geht es einzig und alleine um Geld. Das ist halt noch immer extrem wichtig. Der schmerzhafteste Rückschlag war, als wir Sauber verlassen haben. Im Prinzip war das der Anfang vom Ende".
Ein Wochenende lang (17.-19.Juli) ist Estland nun Gastgeber für viele Rallye-Fans auch aus anderen Ländern. Ex-Profi Markko Märtin unterstützt heute Ott Tänak, einer von mehreren estnischen jungen Rallyesport-Hoffnungen.Zwischen Tartu und Otepää sollten alle, die eher Ruhe und Einsamkeit suchen, nicht allzu verwundert sein angesichts dessen, was die Veranstalter versprechen: "3 action-packed days, 15 exciting special stages, 235 breath-taking kilometres, 400 daredevil men! Smooth and fast gravel roads with numerous jumps and curves in beautiful South-Estonian nature." Und wer sich dann noch langweilen sollte: auch eine "Women's area".ist im Angebot.
Wer sich für die sportlichen Ergebnisse interessiert, sollte mal ins TV-Programm bei "Eurosport" schauen.
Auto in den Graben? oh man sehen kann hat viel :)
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