Mittwoch, März 27, 2013

Trojanisches Hotel, oder Botschaft der Freiheit?

In den Büchern von Sofi Oksanen taucht es als Thema auf, aber auch diejenigen Reisenden, die Tallinn bereits in den 80er Jahren besucht haben, werden sich gut erinnern: das Hotel VIRU war damals ein ganz besonderer Ort. Gebaut mit finnischen Firmen, streng sowjetisch überwacht, war das Hotel Viru einer der seltenen Berührungspunkte der östlischen und westlichen damaligen Welt. Ein neuer Dokumentarfilm dazu kommt in diesem Monat in die finnischen Kinos.


(Trailer zu einem neuen Dokumentarfilm zum Hotel Viru in Tallinn) 

Produktionspartner des Films in Estland ist "Amrion Productions", die nach Projekten wie "Poll", und die "Lotte"-Kinderfilme sich auch in Deutschland einen Namen gemacht haben sollte. "Oratorium für Hotel Viru" (Oratoorium Viru hotellile) lautet offenbar der Arbeitstitel für das erst kürzlich abgeschlossene Projekt, aber es ist englisch auch von "Embassy for freedom" als Filmtitel zu lesen. Für das Drehbuch des 79min-Streifenbs zeichnen Margit Kilumets und Taru Mäkelä verantwortlich, das Produktionsbudget belief sich auf 289.000 Euro. Die Hotels der Sokos-Hotelgruppe, zu denen das "Viru" heute gehört, haben bereits die Möglichkeit des Kaufs der Doku auf DVD in allen angeschlossenen Hotels angekündigt. 

Vorberichte in finnischen Medien verheißen interessante Einblicke ins sowjet-estnische Leben damals, die der Film aufgreift. Ein Beispiel: der Hoteldirektor erzählt aus dem Jahr 1984, als Moskau entschied die Olympischen Spiele in Los Angeles zu boykottieren. "Das sowjetische Fernsehen zeigte also nichts von der Olympiade. Also reiste fast die gesamte Moskauer Elite ins Viru-Hotel nach Tallinn, wo das finnische Fernsehen bequem zu sehen war!" 

Info der Sokos-Hotelgruppe zum Film / Info zum Film (bisher nur Finnisch)
Kinosto Ltd. / Amrion Productions  / Interview mit Taru Mäkelä (finnisch) / Filmtrailer (finnisch)

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