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21.Januar 2013: im Rahmen einer Presseveranstaltung im Fernsehturm Tallinn wird "EstCube-1" verpackt für die große Reise ins Schwerelose |
Erstaunliches berichten Raumfahrt-Experten von estnischen Satelliten-Plänen. EstCube-1, so wird Estlands erster, 1,33 kg schwerer Satellit bezeichnet, der von einer
Projektgruppe an der Universität Tartu gemeinsam gebaut und entwickelt wurde. Sechs Jahre, etwa 40 Forschungsprojekte und drei Doktorarbeiten hat es gedauert bis zur Fertigstellung, bei der auch Kontakte mit der Estnischen Luftfahrtakademie, der Technischen Universität Tallinn, dem Finnischen Meteorologischen Institut und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geknüpft wurden. Details dazu sind nun ausführlich erläutert in einem Beitrag von Roland Rischer für "
Raumfahrt.net" und ist - in Anlehnung an estnische Bestrebungen zur flächendeckenden Nutzung des Internet: "Drahtlos - das war einmal!"
Das im Umfang relativ kleine Ding (10x10x11cm) soll im All die elektrischen Kräfte der geladenen Teilchen des Sonnenwindes nutzen. Sternförmig um eine Raumsonde ausgebrachte Kupferdrähte werden
elektrisch aufgeladen und stoßen gleichgeladene Plasmateilchen ab. Die
Sonde bekommt dadurch einen Impuls. Diese "Sonnensegel"-Theorie geht zurück auf den finnischen Forscher Pekka Janhunen. Bisher wurde diese errechnete, mögliche Funktionsweise offenbar noch nicht in der Praxis nachgewiesen. EstCube-1, die bereits im April 2013 mit der nächsten
ARIANE-Vega-VV02-Mission ins All befördert werden soll, befindet sich inzwischen bereits startbereit in Französisch-Guyana.
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Nein, diesmal kein neue Variante eines Rubiks-Würfels: diese estnische Innovation soll nicht Rätsel aufgeben, sondern helfen sie zu lösen |
An der Weiterentwicklung der erzielten Ergebnisse durch EstCube-1 wird die estnische Consulting "Invent Baltics" und das Observatorium in Tartu im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Projekts mit einem Finanzierungsrahmen von 500.000 Euro beteiligt sein. Weitere Partner sind die Universität Aalborg in Dänemark, die schwedische Nanospace AB und auch die deutsche OHB AG aus Bremen.
Dabei steht die Idee im Vordergrund, unter Nutzung der Energie der Sonnenwinde, sich im Weltraum nahezu frei bewegen zu können. Roland Rischer schätzt in seinem Beitrag dass ein solches "E-Segel" über 100 Metalldrähte von etwa 20km Länge verfügen müsste, um in diesem Sinne zu funktionieren.
Roland Rischer: "Drahtlos war einmal" (Raumfahrt.net) /
ERR 1.2.2013 /
Video von der Presseveranstaltung (Ohtuleht) /
Pressemitteilung ARIANESPACE /
EstCube Homepage
Die
Projektvorstellung im hochauflösenden Rundumblick /
Studentenblog der Uni Tartu
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