Immer wieder gleichbleibender Beliebtheit erfreuen sich in den neuen EU-Mitgliedstaaten Listen der Reichen und der Reichsten. Allzu groß sind die Unterschiede zwischen denen, die viel und reichlich haben, und anderen, die eher ums Überleben kämpfen.
Und dazu kommt auch der größer werdende Markteinfluß der "Yellow Press" - wer innerhalb weniger Jahre Millionen anhäuft, da darf von "plötzlichem Reichtum" geredet werden, und in der öffentlichen Darstellung schwingt vielleicht der Verdacht unredlicher Vorgänge immer mit.Nun hat Äripäev mal wieder so eine Liste veröffentlicht. Die reichsten 500 Esten wurden ermittelt, diesmal nicht durch bloßes Zusammenzählen von Guthaben und Eigentum, sondern nach einem besonderen Punktesystem, das auch Investitionen und "Wert von Unternehmen" berücksichtigen soll. Wie gern die regionalen Medien zumindest sowas aufgreifen, zeigt sich schon daran, dass gleich am nächsten Morgen auch die Tageszeitungen des baltischen Nachbarn in Lettland diese Liste wiedergeben.
Nun kann natürlich diskutiert werden, wer da drauf steht, und warum. Teilweise auch: wer ist das überhaupt? Einige Namen sollen darunter sein, die sich bisher hinter den Firmenbezeichnungen von Offshore-Firmen verbargen.
BalticBusinessNews kommentiert dazu: "Die Wirtschaftskrise nahm Estland's Reichen 50 Millionen." Oh, wie schrecklich, möchte da doch mancher denken. Die gleicher Quelle ergänzt: im Jahr 2006 besaßen Estlands Reichste noch 131,5 Milliarden estnische Kroon (ca. 8,1 Milliarden Euro). Auf dem Weltfinanzmarkt insgesamt sicher nicht viel. Bis 2009 ist das nun auf 122 Milliarden geschrumpft, und die absolute Zahl von "reichen Esten" soll um 29% zurückgegangen sein.
Sind das nun positive oder negative Auswirkungen der Wirtschaftskrise?
Der Reiche lebt fröhlich wie die Niere im Fett - das soll angeblich ein Sinnspruch aus Estland sein (siehe "operone")
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