Freitag, März 27, 2009

Medienarbeit

Die Medienlandschaft verändert sich. Regierungen oder Politiker publizieren nicht mehr ausschließlich auf eigenen Webseiten. Auch Parlamente in Europa sind schon lange, mitunter über 10 Jahre, im Internet vertreten. Aber nicht mehr nur herkömmlich, sondern nun mitten in den Web 2.0 Diensten. Wie zum Beispiel hier Vertreter des britischen Parlaments (Defence Committee) zu Besuch in Paldiski beim Scouts Battalion. Es geht um die Beziehungen zu Russland.
Das Foto ist zwar Pressearbeit, aber irgendwie erscheint es mir bemerkenswert.


Eine etwas andere Medienarbeit kommt von den Natotruppen. Esten und Briten in einer gemeinsamen Aktion auf dem Kriegsschauplatz in Afghanistan. Eine mehrteilige Videoreihe. Hier der vierte Teil:
100 Soldaten aus dem “jungen” NATO-Mitgliedsland Estland gemeinsam mit britischen Soldaten der Fermeldetruppe und Kampfeinheiten (Royal Marines, Priness of Wales Royal Regiment) führen den mehrtägigen Einsatz durch.


Und noch ein Medienereignis, das fast ausschließlich in Estland und Finnland stattgefunden hat: Ein Seminar zu den Deportationen in Estland und im gesamten Baltikum im Juni 1941 und dann wiederholt 1949. Der Anlass für die Veranstaltung war die Buchveröffentlichung der Autorin Sofi Oksanen und der estnischen Filmemacherin IImbi Paju zu diesem Thema. Was aber für den Medienwirbel gesorgt hat, war eine Demo gegen die Veranstaltung in Helsinki. Laut Eric Dickens, der darüber bei David McDuff gebloggt hat, waren Teilnehmer aus dem Umfeld der Organisationen Nashi (Our) Jugendbewegung in Russland und Nochnoi Dozor (Nightwatch) zugegen. Auch Dmitri Linter aus Estland, bekannt durch die Aprilunruhen 2007, war in Helsinki.

Eric Dickens: The Baltic deportations of 1941 and 1949 Gastbeitrag bei "A Step At A Time"

3 Kommentare:

  1. Hmm - "Medienarbeit", so nennt man das also. Ehrlich gesagt bin ich manchmal über die unkritische Übernahme von Schlagwörtern in diesem Blog ein wenig überrascht. das wirkt für mich ein wenig zu typisch unkritisch -estnisch. Das entspricht so gar nicht der kritischen deutschen demokratischen Tradition, die sich in Deutschland glücklicherweise in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Die "Medienarbeit" könnte man nämlich genauso gut als PR, Manipulation oder schlicht neu-deutsch "°spindoctoring" bezeichnen. Wie man es aber auch nennt: mit wahrheitsgetreuer Berichterstattung hat das so gut wie nichts zu tun.

    Schönen Gruss,

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  2. Medienarbeit hat hier doch gar keinen Inhalt. Das Natovideo ist Medienarbeit. Eine Meinung dazu ist was anderes. Ich habe eine dazu:
    Die Soldaten berichten, dass sie im Hinterland die Taliban bekämpfen sollen. Dann ziehen sie sich wiederum zurück, wie einer berichtet. Später sollen dann die afghanischen Truppen die Situation übernehmen. Überzeugend oder erfolgsversprechend klingt das nicht gerade. Ab hier könnte man anfangen, über Kriegsziele und die Mittel mit denen sie erreicht werden sollen, zu diskutieren.

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  3. moevenort,

    ohne Intention persönlich zu werden, meinst du vielleicht mit "kritischen deutschen demokratischen Tradition" eher die Elch-Netzkulutr, welche in den letzten Jahrzehnten (übrigens nicht nur in Deutschland) von Wikis, bis hin zu Blogosphäre grassiert, und sachbezogene Diskussionen zunehmends als schwierig gestaltet?

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