Donnerstag, August 23, 2007

Das Kosmoblog macht dicht

Ulrich Speck hat seit 2005 ein aussenpolitisches Blog auf der Online-Seite des Wochenmagazins "Die Zeit" gefuehrt. Oft war Osteuropa sein Schwerpunkt. Jetzt hat er sich verabschiedet. Es gibt einige Begruendungen fuer das Einstellen des Blogs:

Die Rückmeldungen in Bezug auf Kosmoblog waren zahlreich, und sie waren höchst ermutigend. Außenpolitik ist noch immer ein Stiefkind in der deutschen Medienlandschaft. Eine außenpolitische Kultur, die der deutschen Rolle in der Welt angemessen ist, hat sich bislang nur in Ansätzen entwickelt. Die vielen Rückmeldungen, die Kosmoblog auch aus professionell mit Außenpolitik befassten Kreisen erhalten hat, machten deutlich, dass ein Bedarf an Informationen und Debatte besteht, der bislang nur unzureichend befriedigt wird. Kosmoblog konnte offenbar hier einen bescheidenen Beitrag leisten.


Und ueber die deutsche Selbsteinschaetzung:
Verantwortung ist dabei ein Schlüsselbegriff. Noch viel zu oft erschöpft sich das Reden über Außenpolitik in Deutschland in der Kritik an echten oder vermeintlichen Fehler von anderen, insbesondere der Führungsmacht USA.

Die Perspektive des Zuschauers oder Kritikers ist bequem und ermöglicht ein gewisses Gefühl der moralischen Überlegenheit. Doch sie ist zugleich doppelbödig. Denn Deutschland befindet sich in Wahrheit nicht in der Perspektive des Zuschauers, sondern ist ein zentraler Akteur auf der Weltbühne. Sich als unbeteiligter Kritiker zu verstehen entspricht schlichtweg nicht der Rolle, die Deutschland tatsächlich spielt.


Der ganze Text.


Eigentlich wollte ich etwas ueber Hans-Gert Poettering posten. Den Praesidenten des Europaparlaments. Er war in Estland und hat sich dort mit der Minderheitenpolitik befasst. Die Bruchstuecke dieser Reise sind aus diversen Publikationen zu sammeln, und widersprechen sich manchmal. Ein muehsames Geschaeft sich ein genaueres Bild ueber die Reise eines wichtigen Politikers zu machen. Die 4. Gewalt, die Presse sitzt am laengeren Hebel, und die Infopolitik der staatlichen Stellen ist auch nicht sehr aufschlussreich in diesem Fall. Kurze Pressemitteilungen, wenn es um Estland geht, reichen scheinbar aus. Na ja, jetzt gibt es als Quelle auch einen Blog weniger.

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