Seit dem 2. Weltkrieg gibt es große Schwierigkeiten bei der Benennung von Orten vor allem in Osteuropa. Das Deutsche wird aus Vorsicht oder aus vermeindlicher Rücksichtnahme gemieden. Aber nicht immer, siehe Warschau oder Moskau. Auch ich habe da keine eigene Regel, wie ich feststellen muss. Teilweise benutzen wir jetzt originalsprachliche Versionen wie Vilnius statt Wilna für die Hauptstadt Litauens. Die FAZ benutzt weiterhin den Begriff Reval (deutsch) für Tallinn. Einige nehmen den Umweg über das Kyrillische und schreiben Tallinn mit nur einem "n", Tallin=Таллин. Obwohl linn im Estnischen Stadt meint. Na ja, im Polnischen ist es ebenfalls mit nur einem "n" und im Friesischen auch, aber das führt
zu weit.
Dagegen haben es die Schweden einfacher. Sie sind geschichtlich nicht so belastet. Sie bezeichnen die größte Insel Estlands
Saaremaa wie gehabt als
Ösel. Übrigens die Deutschen früher auch. Und bei den Schweden macht es besonderen Sinn:
På estniska heter Ösel Saaremaa, som betyder "ö-landet".
Ö ist gleich Insel im Schwedischen, saare heisst Insel im Estnischen und maa bedeutet Land, also direkt übersetzt:
Inselland. Alles klar?
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