Was ich mir für die Zukunft wünsche und ich hoffe, Sie teilen meine Meinung, ist,
dass es eine Normalität wird, wenn auch nicht so eine alltägliche Normalität wie es
zum Beispiel der Fall bei der französischen oder spanischen Literatur ist, ein Werk
eines estnischen Autors oder Autorin in der Buchhandlung vorzufinden, es zu kaufen
und zu lesen. Hoffentlich überwindet die Kritik endlich diese Schock- und
Überraschungsphase „Estland - existiert - doch noch - und hat sogar hervorragende
Autoren“ und kommt zu sachlicheren Analysen.
WEBFU [Wiener elektronische Beiträge des Instituts für Finno-Ugristik] 2003
” Kerttu Wagner ISSN 1609-882X Seite 13
Der Satz aus Professor Martens´ Abreise über Martens´ nationale Zugehörigkeit, den
die ausländischen Kritiker so gern zitieren und den man allegorisch auf den
Bekanntheitsgrad der estnischen Literatur und Estland insgesamt im westlichen
Ausland aus estnischen Sicht übertragen könnte sollte endlich ausgedient haben:
„Aber Sie als Russe? Ach, Sie sind gar kein Russe? Also, Sie als Deutscher, nicht
wahr – Ach Sie sind nicht Deutscher? Ja, was sind Sie denn? Wie? Eskimo? Nein?
Este? Was sind denn das für welche?“ (J. Kross. Professor Martensi ärasôit. Tallinn,
202).
Im Vortrag geht sie auch auf das Übel der Zweitübersetzungen ein, vor allem der Übertragung vom Estnischen ins Russische und von dort ins Deutsche. Dazu ein paar polemische Spitzen auf Seite 6 des Vortragskripts.
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