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Lebensmittelindustrie anno 1992 - noch ein Eindruck. Es handelt sich hier um Eintopfsuppen, die, in Gläsern verfüllt, damals in den Supermärkten verkauft wurden.
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Ist Estland eigentlich "baltisch"? Die estnische Sprache ist ja dem Finnischen ähnlich (finno-ugrisch), und das sogenannte "Baltikum" ist sowieso ein Behelfsbegriff ohne Grundlage. Noch viel zu wenig ist in Deutschland bekannt über Kultur und Geschichte, über Politik und Gesellschaft in Estland. Die jungen Europäer in Deutschland und Estland werden die Zukunft prägen! Wir rufen auf zur Diskussion.
Pioniere - Wolfgang Richter, 60, Estland
"Als wir das erste Mal vor zehn Jahren mit dem Schiff in Tallinn ankamen, war es ziemlich kalt. Wir mussten erst mal unser Taxi anschieben, um weiterzukommen. Die Esten sind zwar zurückhaltende Menschen, lautes Auftreten ist ihnen zuwider. Aber sie haben uns sehr freundlich aufgenommen, und wenn man sie einmal näher kennen gelernt hat, dann sind sie sehr herzlich. Da wird man schnell mal zum Saunagang eingeladen. Seit wir hier sind, hat sich rasend viel verändert. Die Menschen sind unheimlich motiviert, kreativ und flexibel. Vorhaben, die in anderen. Ländern Jahre dauern, werden hier innerhalb weniger Monate umgesetzt.
Jan Pallokat in DIE WELT über Richter:
Deutsche Investoren staunen zudem über den ungeheuren Ehrgeiz der kleinen Nation. Wolfgang Richter, der bei Tartu (Dorpat) in einer ehemaligen Kolchose Käse produziert und monatlich sechs Tonnen "Tilsiter" und "Parmesan" an estnische Supermärkte und Restaurants liefert, scheint es, als wollten es die Esten den Russen und dem Rest der Welt zeigen: "Seht her, wir sind existenzfähig, und nicht nur das kleine Anhängsel großer Staaten."
Während anderswo Landwirte bangen, ob die nötigen Erfassungssysteme für die EU-Agrarhilfen rechtzeitig funktionieren, sind die Esten mal wieder die Ersten. "Die Anteile an den Milchquoten wurden längst unter den Bauern aufgeteilt", berichtet Richter. Alles müsse immer 100prozentig korrekt sein, immer ganz genau nach den EU-Normen. "Die Lebensmittel-Inspektoren kamen zwei bis drei Mal im Monat auf den Hof und haben einfach alles kontrolliert", erzählt er. Wer Auflagen nicht erfüllt, bekäme eine Warnung, dann die vorübergehende und schließlich die endgültige Stilllegung. "Da sind die knallhart", sagt der Deutsche.
Richter ist jetzt Meier
Tartu, km 4774: Ein deutscher Ex-Diplomat ist weit herumgekommen – und auf einer estnischen Kolchose gelandet, wo er Käse produziert
Wirtschaftsreferent Wolfgang Richter hat seine Beamtenlaufbahn im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland abgebrochen, um jetzt in einer estnischen Kolchose Käse herzustellen. Tilsiter Butterkäse – gewürfelt, gerieben, in Scheiben oder im Block – sowie Parmesan: pur, mit Zwiebeln, mit Knoblauch oder brasilianisch gewürzt.
Wolfgang Richter ist 60 Jahre alt und wohnt in einem hässlichen grauen Block in einem Dorf bei Tartu, wo der Boden erst Mitte April auftaut und hinter einem riesigen Sumpf die russische Grenze verläuft. Richter fährt einen Opel Astra Caravan, in dem der Platz zwischen Vordersitzen und Heckklappe für seinen sperrigen, aber sehr verständnisvollen Labrador Bossi reserviert ist. Es geht Wolfgang Richter den Umständen entsprechend gut.
Richter ist ein schneller Redner, aber ein gemächlicher Autofahrer, was auf der Buckelpiste zur Kolchose ein Vorteil ist. Als ihm ein junger Landarbeiter entgegenkommt, stoppt er kurz und ruft aus dem Fenster: „Mach’s gut! Aber keinen Alkohol heute Abend, ja?“ Der schaut seinen Chef freundlich an, bevor er wortlos weitergeht.
Richters Geschäfte laufen jetzt einigermaßen, nachdem er die Startprobleme überwunden hat. So musste er sich mit einem Kolchosenverwalter aus Sowjetzeiten herumschlagen, der sich auf seine letzten Diensttage zur Größe eines Landwirtschaftsministers aufplusterte. Und die Fahrt durch halb Estland mit dem gebraucht gekauften, rechtsgelenkten Milchlaster war auch nicht einfach. Die Viehwirtschaft mit 220 Kühen hat Richter im vorigen Jahr aufgegeben, weil sie mehr Ärger als Geld einbrachte. Zwei von vier Melkerinnen waren Alkoholikerinnen. Es war schwierig, morgens um halb vier Ersatz herbeizutelefonieren. Jetzt kauft Richter die Milch für seinen Käse anderswo ein.
In der Meierei arbeiten nur sechs Leute fest. Auf die kann Richter sich verlassen. Eine Kollegin schmeißt den Laden so gut, dass Richter ihr 6000 Kronen zahlt, also fast 400 Euro. Sonst sind knapp 300 Euro üblich. Richter verdient zurzeit kein Geld mit seinem Käse, weil die großen Monopolisten den Milchpreis hoch halten, nachdem viele kleine Milchbauern im Zuge der EU-Vorbereitungen aufgeben mussten. Estland ist nämlich besonders eifrig, wenn es um die neuen Normen geht. So eifrig, dass viele Kleinbauern ihre Kühe schlachten mussten, weil ihre Milch bei den ständigen EU-Qualitätskontrollen wegen zu vieler Bakterien durchfiel. Jetzt wursteln sich die Kleinbauern mit Getreideanbau und ein paar Schafen durch und haben gerade genug zu essen. Und Richter hofft, dass der Milchpreis sinken wird, wenn der Markt auch der lettischen und litauischen Konkurrenz offen steht.
Auch er will expandieren und seinen Parmesan bald in Finnland und Schweden verkaufen. Vom russischen Markt hat Wolfgang Richter sich zurückgezogen, nachdem er sein Geld nicht bekam. Er braucht wenig zum Leben, aber betrügen lässt er sich nicht – zumal er ja auch Volkswirtschaft studiert hat. Es war ja nur eine Kette von Zufällen, die den Diplomaten auf die Kolchose geführt hat. Richter kann das bei Kaffee und Käsewürfeln schön erzählen, während der Labrador unter dem Tisch döst, und der Abend eine Reifschicht auf den Opel legt. Kurz gesagt, hat Richter zwei Brüder, von denen einer Lehrer in Berlin ist und der andere Pferde auf der schwedischen Insel Gotland züchtet. Dort war vor Jahren ein Este zu Gast, der erzählte, wie in seiner Heimat gerade die einst staatlichen Kolchosen verschleudert würden. Der Lehrer gab den Brüdern das Geld, mit dem sie ihr Glück im Osten versuchen wollten. Der Pferdezüchter kniff. Wolfgang Richter blieb mit Frau und 400 Tieren in der ehemaligen Sowjetrepublik Estland zurück.
Die schicken Landmaschinen sind den Brüsseler Fördertöpfen und den günstigen Leasingangeboten der estnischen Banken – zumeist Ableger skandinavischer Geldhäuser – zu verdanken. Schon vor dem Beitritt förderte die EU den Kauf von Landmaschinen, teilweise mit mehr als 50 Prozent. Den Eigenanteil konnten Landwirte dank der Leasingmodelle leicht aufbringen: Nach mehrjähriger Ratenzahlung an die Bank gehören ihnen die Maschinen. Das Zinsniveau ist gering; Richter etwa zahlt 4,6 Prozent.
Nachdem der Fuhrpark erneuert ist, gibt Brüssel jetzt Geld für landwirtschaftliche Gebäude. Nun werden Silos und Ställe gebaut. Allerdings findet der Boom ohne die Kleinbauern statt: „Die haben verloren, die sind getötet worden“, sagt Richter. Kleinbetriebe, die sich keine modernen Kühlsysteme oder geflieste Räume leisten konnten, wurden wegen Nichteinhaltung der neuen Hygienevorschriften geschlossen. Das Sterben der Kleinbauern macht dem Käsehersteller aber weiter zu schaffen: Seit deren Milch vom Markt verschwand, halten die Großen die Preise hoch.
Auch bei den Handelsbeziehungen ist Richters Meierei exemplarisch für das kleine Land: Er bemüht sich intensiv – aber bislang vergeblich – um einen Einstieg in den finnischen und schwedischen Markt. Auf Geschäfte mit dem riesigen, vielen Esten noch immer verhassten Nachbarn Russland setzt er nach einem gescheiterten Anlauf nicht mehr. „Es gibt eine totale Hinwendung nach Westen“, sagt Richter – und zwar in allen Lebensbereichen.
CV
• Sündis 18. septembril 1943 Dresdenis seitsmelapselise pere kolmanda lapsena.
• Kasvas üles Lõuna-Saksamaal Regensburgis, kus tema ohvitserist isa, kes 1947. aastal naasis Venemaalt sõjavangist, oli kasarmu komandör.
• Lõpetas Müncheni ülikoolis majandusteaduskonna ja rahvusvahelise õiguse instituudi.
• Hannoveris aega teenides oli ka ujumistreener ja õppis selgeks portugali keele.
• 1976–1983 Saksamaa Liitvabariigi diplomaat Portugalis. Pärast seda töötas kuni erruminekuni (1990) diplomaadina Argentiinas, Tšiilis, Uruguais, Brasiilias ja Venezuelas.
• 1990–1993 pidas vennaga Stockholmi lähedal pastatööstust. 1993. aastal ostis koos kahe vennaga Tammistusse suurfarmi, hiljem pani seal käima saksa juustu tegeva väikese meierei.
• Abielus brasiillanna Marlyga. Revali hotelligrupis konverentsikorraldusega tegelev tütar ja Tele2 arvutiinsenerina töötav poeg elavad Stockholmis.
Finno-Ugric Minority of Russia Grateful to the European Parliament for Support 2005/04/27Öffentliche Personen der Mari leben gefährlich, etliche wurden Mordopfer in den letzten Jahren. Die meisten Fälle bleiben unaufgeklärt und gelangen auch nicht in das europäische Medieninteresse. (siehe auch Posting vom 20. März)The Mari nation expresses its gratitude to the European Parliament and international supporters
As the Mari minority in Russia learned about the move to protect its rights initiated in the European Parliament, their leading organisations jointly published an open letter. The authors point that a traditional holiday, The Day of the Mari Hero, is celebrated on 26 April when the Mari issue will be discussed at the European Parliament. They express their gratitude to members of the European Parliament and to all people who have put their signatures under the Appeal on Behalf of the Mari People open on the web page www.ugri.info/mari.
The letter reads:
"[...]
"This time, the Day of the Mari Hero will be unusual. On the same day in Brussels one of the working groups of the European Parliament will be discussing the issue of infringement on human rights and violation of democratic norms in the Republic of Mari El.
"The European MPs scarcely know that the Mari nation has a holiday called the Day of the Mari Hero and that they will hold their discussion exactly on this date. But what a concurrence! May we express our gratitude to the deputies of the European Parliament for their care for the future of our people. Using the occasion, we congratulate our compatriots with the holiday and also thank all people from all around the world for putting about 10 000 signatures of solidarity and in support to our people on the Internet!
Council of All-Russian Mari Movement ‘Mer Kangash’
Republican Council ‘On Kangash’
Nongovernmental Organisation ‘Mari Ushem’
Yoshkar-Ola City Branch of ‘Mari Ushem’
Organisation of Mari Youth ‘U Viy’”
For the complete text of the letter in Russian, see: http://www.mari.ee/rus/news/soc/2005/04/02.htm
«Keiser» Beckenbauer jalgpallipresidendiks?
Veiko Visnapuu, reporter
«Ohoo, Sonnenschein!» (Ohoo, päikesepaiste!)
Minister of Foreign Affairs Urmas Paet
Date and place of birth: 20 April 1974, Tallinn
Education:
1996 University of Tartu, masters studies in political science
1996 University of Tartu, political science
Career:
Since April 2003 Minister of Culture
November1999 April 2003 Nõmme city district elder
September 1999 November 1999 Estonian Reform Party, adviser
October1998 August1999 AS Postimees, news editorial office, senior editor and political journalist
September 1994 September 1998 AS Postimees, news editorial office, reporter
March 1993 September 1994 Estonian Radio, news editorial office, editor
May 1991 May 1992 Estonian Radio, chief editorial office for international news, editor
Party membership: the Estonian Reform Party
Marital status: married, one child
Languages: Estonian, Russian, English, German, Finnish
Help save the sacred hill of Hiiemägi
The sacred hill of Hiiemägi in Paluküla (province of Rapla, municipality of Kehtna) in Estonia needs your help. The hill is threatened by plans to set up a massive holiday and sport resort on this historic, sacred site and its surroundings in the protected landscape of Kõnnumaa. Preparations for the project have already started.
It has become clear that the officials of the Rapla province with power to decide on the issue are ignoring the fact that the hill is sacred. The plans have been approved by the officials responsible for conserving environmental as well as historic values in the province.
Head of Hansabank Indrek Neivelt has been referred to as a somewhat cold human computer, a one-man institution, a future-visionary and of course of the most influential people in Estonia.
But these are sentimental utterances or myth, as Neivelt himself says. "Yes, I still am a human computer. I calculate in my head. Well, not the bank's balance sheet, but in orders of magnitude, yes," Neivelt says with pride and recommends mental arithmetic to other heads of companies.
It's a fact that Indrek Neivelt, a 34-year-old who has been at the helm of Hansabank for only a little over two years is, according to the survey of the heads of the companies of the Äripäev TOP 100, the most influential and valued company director in Estonia. And it's a fact that his company is valued just as highly.
"The fact that Hansabank is the most influential does not honestly surprise me, but the fact that I am the most influential company director surprises me indeed," Neivelt says for some reason modestly. It is true that he has clearly attempted to keep a so-called low profile in public life, perhaps that is the reason for the surprise? "Well, you could say that," Neivelt admits.
I have a very clear principle - I speak when I have something to say.
HPA: Comment to an article in business daily Äripäev
AS HANSAPANK STOCK EXCHANGE RELEASE 07.04.05
Comment to an article in business daily Äripäev
In an article published today in the business daily Äripäev, Henrik Kolga,
Swedbank's head of corporate communications, says that Swedbank intends to
convene an extraordinary shareholders meeting of Hansabank in May of this year to
decide on the squeeze out of the remaining minority shareholders at the price of
13.5 euros per share. Until then, Swedbank will continue to purchase Hansabank's
shares at the same price on the stock exchange.
Since Hansabank has no information about Swedbank's intentions to convene an
extraordinary shareholders meeting, we are unable to comment this information.