Sonntag, August 22, 2021

Lange Strümpfe

Die Zahl der international bekannten Sportlerinnen aus Estland ist sicher nicht sehr hoch - wir denken vor allem an Tennisspielerinnen oder Ski-Langläuferinnen. Aber auch im estnischen Nachwuchs gibts Athletinnen, die für die Zukunft Hoffnung machen. Aber wenn wir da "Pippi Lotta" lesen, denken manche vielleicht zunächst an ganz andere Märchen. 

Ja, "Pippi Lotta"s gibts durchaus mehrere, nicht nur Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf (estnisch eigentlich "Pipi Pikksukk", auch als Oper). Die estnische Fassung wurde zuerst 1968 veröffentlicht. Seit es das Internet gibt, hat sich auch die Zahl der "Pippi Lotta"s stark vermehrt: von Designermode, Segelclubs, Fotografinnnen, Ferienhäusern, einem Kinderfriseur, bis hin natürlich zu Ponyclubs und Spielzeug.

Diese junge estnische Pippilotta aber ist nun bereits Vizeweltmeisterin, und der entscheidende Wettkampf fand genau an ihrem 19. Geburtstag statt: es geht um Pippi Lotta Enok, geboren am 19. August 2002, estnische Teilnehmerin im Siebenkampf der Leichtatlethik bei den U-20-Weltmeisterschaften in Nairobi, Kenia (err). Das war eine Veranstaltung, die ohne deutsche Athlet/innen stattfand - "aufgrund der unsicheren Corona-Lage", so teilte der deutsche Verband mit. Die Impfquote vor Ort lag nur bei 1,53%, und so entschieden sich auch andere Länder wie USA, Neuseeland, Australien, Großbritannien und Irland zur Absage. Österreich dagegen entsandte zwei Teilnehmer/innen, darunter Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) im Siebenkampf. Am Ende wurde die Österreicherin mit 5.652 Punkten Vierte - geschlagen von der Siegerin Saga Vanninen aus Finnland und eben Pippi Lotta Enok aus Estland als Zweite mit 5746 Punkten (Resultat Nairobi). 

Bei den U20-Europameisterschaften, die wenige Wochen zuvor im Kadriorg-Stadion in Tallinn stattgefunden hatten, erzielte Enok 5634 Punkte und wurde damit Fünfte (die deutschen Siebenkämpferinnen Marie Dehning und Serina Riedel wurden vor Enok Dritte und Vierte, aber auch die EM hatte Saga Vanninen gewonnen - Resultat Tallinn).

Die Veranstalter in Nairobi nannten das Event "highly sussessful" - gezählt wurden dabei allerdings nur die sportlichen Rekorde.

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