Während in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz andauernder Starkregen Überflutungskatastrophen auslöste, erleben Estinnen und Esten andauernde Hitze und Dürre. Es liest sich schon fast wie die Umkehrung aller Gewohnheiten: während bisher Wolken und Regengebiete eher von West nach Nordost über Deutschland ziehen und dann auch über der Ostsee landen, bleiben sie jetzt kreiselnd über den Mittelgebirgen stecken. In Estland gibt es derweil Trockenheit und Waldbrandgefahr: der staatliche estnische Rettungsdienst (
Päästeamet) kündigte striktere Regeln für einzelne Teile des Landes an, die nicht nur bekannte Sicherungsmaßnahmen wie ein Verbot von Lagerfeuern beinhalten, sondern auch das Verbot die Gegend mit Autos zu befahren - denn von Fahrzeugen verursachter Funkenflug soll bereits mehrere Brände ausgelöst haben. (
err)
Besonders im Fokus stehen dabei die Regionen von Lääne-Virumaa, Ida-Virumaa, Jõgeva und Järva. Nicht nur Waldgebiete seien betroffen, so ein Behördensprecher, sondern auch Moore und andere Bereiche mit dichter Vegetation. Ausnahmen könne es eventuell für Landbesitzer geben. Der Rettungsdienst hat im Jahr 2021 bereits 626 Brände registriert, 10% davon in den ersten beiden Juliwochen.
Bereits seit Mitte Juni hatte es in Estland Temperaturen von 30-35 Grad gegeben, mit einer Spitze bei 34.6 Grad. Der estnische absolute Hitzerekord liegt bei 35,6 Grad und stammt aus dem Jahr 1992.
Taimi Paljak zufolge, Metereologin beim estnischen Fernsehen ETV, seien bisher Temperaturen von über 30 Grad in Estland immer nur für einen kurzen Zeitraum von wenigen Tagen zu beoachten gewesen, während davor und danach dann eine Abkühlung auf etwa 20 Grad zu beobachten sei. Jetzt aber sei die Temperatur auch nachts kaum unter 20 Grad gesunken. (err)
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