In Tallinn sind bei Bauarbeiten offenbar größere Mengen Funde gemacht worden, die aus mittelalterlicher Zeit stammen sollen. An der Ecke der beiden Straßen Väike-Patarei 1 / Jahu 6 wurden auf bisher 1000m² Untersuchungsfläche insgesamt 15.000 Einzelteile von Archäologen sichergestellt - die Mehrzahl der Gegenstände sollen aus dem 15. Jahrhundert stammen.
Vermutungen gehen dahin, dass der Boden teilweise aus Resten eines religiös genutzten Gebäudes stammen, teilweise aus einer Werkstatt zur Lederfabrikation. Unter den Fundsachen sind auch eine Christus darstellende Elfenbeinfigur, Pilgerabzeichen, Fragmente von Glasfenstern und Fabelwesen im gothischen Stil. Weiterhin auch Schachfiguren, Würfel, Pfeilspitzen, Lederschuhe und Keramikfragmente. Fachleute halten auch die aus Holz gefertigten Gegenstände für besonders wertvoll, da sie sich im Boden an dieser Stelle relativ gut erhalten hätten.
Die Fundstelle soll nun über den Sommer weiter untersucht und die Artefakte gesichert werden. Bei Voruntersuchungen zur Erteilung einer Baugenehmigung an dieser Stelle waren aus archäologischer Sicht keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Die Funstellen befinden sich auf der Baustelle zum Wohnkomplex mit dem Projektnamen "Mündriku", in der Nähe des Stadtteils Kalamaja, am Rande der Altstadt.
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