Bei der Recherche nach weiteren Quellen über die von McDuff vorgestellte russischsprachige Literaturseite in Estland bin ich auf diesen Artikel der Postimees gestossen. Der Tenor, die Kulturszene, allgemein als Vorreiter der gesellschaftlichen Entwicklungen gesehen, ist schon viel weiter als der Medien-Schlagabtausch zwischen Russland und Estland.
Ich erlaube mir ein Langzitat aus eurotopics:
Estland - Postimees | 08.08.2006
Die neue estnisch-russische Kulturszene
Immer mehr in Estland geborene Russen haben mit Esten zusammen studiert und deren Sprache gelernt. Damit sei eine neue Generation herangewachsen, die die estnische Kultur so gut kenne wie die russische, konstatiert Igor Kotjuh, selbst ein Vertreter dieser neuen Gruppe. "Man kann heute von einer estnisch-russischen Kultur sprechen, deren Vertreter etwas ganz Neues schaffen, denn sie verbinden zwei Traditionen. Die Elemente dieser Synthese verspüren wir heute schon in unseren Theatern, aber auch in der Malerei, in der Musik und in der Literatur. Die lokalen russischen Medien widmen sich freilich mehr den traditionellen Helden, und auch die estnischsprachigen Medien würdigen die estnisch-russischen Kulturereignisse mit kaum mehr als dürftigen Informationen. So wurde ich beispielsweise von einem Journalisten gefragt, ob estnisch-russische Autoren in Russland wahrgenommen würden. Und ich fragte zurück: 'Wozu? Sie leben doch in Estland'."
Beim Googeln über Igor Kotjuh taucht wieder ein gleiches Schema auf. Russischsprachige Blogger posten bei Livejournal, englischsprachige bei Blogger, Wordpress und anderen.
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