Montag, Februar 21, 2022

Begegnung mit Jaan

Nun wird man ihm auch beim Spaziergang durch Tallinns Altstadt begegnen - und Touristen werden ihn kaum noch ignorieren können, denn die neu errichtete Statue zu seinem Gedenken steht direkt vor der Touristinformation. Mikhail Kõlvart, Bürgermeister von Tallinn, war persönlich bei der Einweihung anwesend und wird mit den Worten zitiert: "die Geschichte der Stadt Tallinn und Kulturgeschichte haben durch die Werke von Jaan Kross viel gewonnen". (err / tallinn.ee)

Geboren war er 1920, gestorben ist er 2007 im Alter von 87 Jahren. Es war nicht nur die Idee der estnischen Literaturszene, dass er auch mit dem Nobelpreis gebührend hätte geehrt werden können. Er übersetzte unter anderem Heine, Brecht, Shakespeare und Balsac ins Estnische. Aber ihm wird auch der Satz zugeschrieben, Estland sei aus einem Gefängnis gekommen und in einem Warenhaus gelandet. 2010 wurde ein Jaan-Kross-Literaturpreis geschaffen - der aktuelle Preisträger ist der Literaturwissenschaftler Jüri Talvet.

Die Überlegungen zu einem Denkmal für Jaan Kross konkretisierten sich rund um seinen 100. Geburtstag, aber es wurden verschiedene mögliche Standorte diskutiert (Baltic Times). Nun steht die Statue mit Blick direkt auf das Haus des Schriftstellerverbandes, in dem Jaan Kross zusammen mit seiner Frau Ellen Niit einige Jahre gewohnt hatten.

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Die Statue wurde als Ergebnis eines Designwettbewerbs vom Bildhauer Jaak Soans erstellt (unter Mitwirkung der Architekten Karmo Tõra und Mark Kovalenko) und soll die Stadt Tallinn 165.000 Euro gekostet haben. In Deutschland ist Soans vor allem in Schwerin bekannt, denn auch die dort noch immer standhaft erhaltene Lenin-Statue wurde 1985 von ihm geschaffen (hauspost / Deutschlandfunk FAZ / dreesch-schwerin)


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