Auf der Suche nach dem Glück - bekannt ist vielleicht die Umfrage, der zufolge angeblich die Dänen die glücklichsten Menschen Europas sind.Viele Estinnen und Esten sind wahrscheinlich nicht sehr glücklich über die neue Regierung, die sich gerade gebildet hat - ab sofort werden nicht mehr nur die sowjetromantischen Ideologen aus Moskau auf Rechtsradikale in Estland hinweisen.
Nein, Umgang und Ausmaß des Glückes wird ja in Europa gern in Form von Statistiken gemessen. Und ein sehr wichtiger Bestandteil - bei den guten Wünschen für die Zukunft immer ganz vorn - ist die Gesundheit. Nun könnten wir annehmen, ein so naturnahes und gleichzeitig von Modernisierungen geprägtes Leben wie in Estland kann doch nur gesund sein - aber oh Schreck! Hier wurden nicht die Ärzte gefragt, sondern die betroffenen Menschen. Und siehe da: nur jeder zweite Este fühlt sich gesund.
Was ist da passiert? Wurden die Befragungen am Flughafen Tallinn gemacht, wo vielleicht arbeitslose, frustrierte Est/innen kurz vor dem Abflug zur Arbeitssuche nach irgendwohin stehen? Oder im Hafen an den Anlegern der Schiffe nach Helsinki?
Dass die Est/innen ein klein wenig besser dastehen wie ihre Nachbarn aus Lettland und Litauen (wie so oft!), nein das ist kein Trost. Auch nicht, dass selbst in Deutschland, wo sicher viele Tausende Euro pro Patient und Einwohner mehr für das Gesundheitswesen verwendet wird als in Estland, das Grundgefühl eher ins Negative schwankt. Gesund und glücklich offenbar (mal wieder?) diejenigen, die nach Irland ausgewandert sind.
Auffällig auch der große Unterschied zwischen den Geschlechtern: 63,4% der estnischen Männer fühlen sich gesund, aber nur 53,7% der Frauen (eurostat). Hier fällt auf, dass in den ärmeren EU-Ländern dieser Unterschied sehr viel größer ausfällt als in den reicheren. Während es in Deutschland nur 3,8%, in Dänemark nur 1,6% und in Luxemburg sogar nur 0,4% Unterschied sind, fällt diese Kluft in Litauen mit 11,4% und in Lettland mit 12,5% besonders groß aus. Glückliche Frauen dagegen in Irland: hier fühlen sich sogar mehr Frauen als Männer gesund.
Eine der möglichen Ursachen wäre das Alter: die Aussage man fühle sich gesund geht mit dem Alter zurück, und durchschnittlich werden Frauen älter als Männer. Aber mehr sagt uns die Eurostat-Statistik an dieser Stelle nicht. Hoffentlich macht es nicht krank, solche Statistiken zu lesen - ähnlich, wie es beim Anblick der neuen estnischen Regierung gehen könnte ...
Die Giftspritzen in die Richtung der neuen Regierung in Estland sind absolut berechtigt! Es ist eine Schande, was dort zur Zeit passiert.
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