2010 hatte Oksanen ihrem damaligen Verlag WSOY mangelnden Einsatz für ihr Buch "Fegefeuer" vorgeworfen - nun möchte sie wohl zeigen, wie besseres Marketing geht. In Finnland soll es schon Angebote von Reiseagenturen mit Fahrten zu den historischen Orten der estnischen Romanstory geben. Auch in Schweden ist von Reisen zur Vorstellung des neuen Romans (Package inklusive Buch) zu lesen. Leider ist ja "Fegefeuer" das bisher einzige Buch Oksanens, das auf Deutsch vorliegt - ob es deshalb aber weniger deutschen Fans gibt, die ihren Urlaub an den genannten Tagen nach Helsinki oder Tallinn verlegen, bleibt abzuwarten. Die Erfolgsautorin ist offenbar auch der Meinung, das noch viel zu wenig über die wichtigen Abschnitte der estnischen Geschichte bekannt ist: 2009 erschien die Artikelsammlung "Kaiken takana oli pelko" ("Hinter alledem stand Angst" - Co-Autorin Imbi Paju) - publiziert am 60ten Jahrestag der sowjetischen Massendeportationen von Esten nach Sibirien (25.3.1949)
Illustration der Premiere von "Fegefeuer" an der Nationaloper Helsinki mit Helena Juntunen und Johanna Rusanen-Kartano in der Rolle der "Aliide" |
Bisher "fegefeuert" es an vielen Orten: 2009 war das Stück bereits beim Theatertreffen Berlin und am Volkkstheater Rostock präsent. Im April wird es jetzt in einer Opernversion des estnischen Komponisten Jüri Reinvere an der Nationaloper in Helsinki vorgestellt, die Theaterversion steht derzeit sowohl am Schauspielhaus Kiel, am Schauspiel Hannover wie auch am Theater Osnabrück auf dem Spielplan. Am Arcola Theatre in London wird eine englische Fassung gespielt (Berichte dazu siehe "Morning Star" oder "The Telegraph"). Nach (Stalins)Kühen nun Tauben. Wir sind gespannt.
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