Im November. Eine Szene in Tallinn.
von Sullivan
Das Gute dabei: Wenn jetzt in dieser dunklen Jahreszeit die Sonne rauskommt, wird es deutlich heller als gewöhnlich. Besser so, als bei grauem Regenwetter den Winter zu überstehen:
von fireamsey
Und auch mal bei eestiche vorbeischauen, seine Eindrücke aus Tallinn. Ein sehr persönlicher Blog über das Leben in Estland.
Und die Ruhrbarone: EstNische (7)> Schneekarte
Ist Estland eigentlich "baltisch"? Die estnische Sprache ist ja dem Finnischen ähnlich (finno-ugrisch), und das sogenannte "Baltikum" ist sowieso ein Behelfsbegriff ohne Grundlage. Noch viel zu wenig ist in Deutschland bekannt über Kultur und Geschichte, über Politik und Gesellschaft in Estland. Die jungen Europäer in Deutschland und Estland werden die Zukunft prägen! Wir rufen auf zur Diskussion.
Dienstag, November 30, 2010
Sonntag, November 28, 2010
Wintereinbruch
lemondrink hat den heftigen Wintereinbruch im November mit der Hipstamatic-Verfremdung aufgenommen.
Montag, November 22, 2010
Der Euro Countdown
Ab 1. Januar wird Estland zur Eurozone gehören. Bislang gab es eine ausreichende Zustimmung zum Projekt. Nur die Irlandkrise lässt viele erneut über den Beitritt nachdenken. Ein schon etwas älteres offizielles Video begrüßt das zukünftige Mitglied. Nur hat es jetzt einen unangenehmen Beigeschmack bekommen, denn die Frauengestalt scheint von einem westlichen Inselland Europas Richtung Estland zu schreiten, oder ist es Griechenland, oder eine Mischung aus beiden? Frohe Botschaft verkünden, oder was?
The Princess who is trying to make Estonia love the Euro
Der etwas euroskeptische Telegraph
"Tere Euro" heisst die Einführungskampagne. Das Model Claudia Merikula spielt in den Videoclips, wie auch in dem Film oben die Hauptrolle, und ist die Prinzessin, die der Telegraph meint. Hier ein Beispiel mit Eurouhr auf der Webseite.
Dienstag, November 16, 2010
Sozialismus UDSSR Estland
So der Titel von "Socialism Expo". Egal wie man dazu steht. Es gibt eine estnische Architektur entstanden zu Sowjetzeiten. Toomas Rein ist einer der Vertreter dieses Baustils, der noch immer anzutreffen ist.
Beim Klick aufs Foto gelangt zu dem gleichthematischen Set.
Beim Klick aufs Foto gelangt zu dem gleichthematischen Set.
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Architektur,
Estland
Sonntag, November 14, 2010
Aus Estland - Musik
Jeder hat seinen eigenen Musikgeschmack. Aus Estland kommen einige Bands im Pop und Rock-Gruppen Genre, die auch international bekannt sind. Aber es gibt auch andere. Wer Shoegaze mag, der ist mit Pia Fraus bedient. Und in dem Genre sind sie schon eine Größe. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie schon vor Jahren, kaum volljährig, damit begonnen haben:
Und was sie hier noch wichtiger macht ist die Zusammenarbeit mit Ulrich Schnauss, einem der einflussreichsten deutschen Elektronikmusiker:
Pia Fraus auf Myspace.
Die Frage ist ausserdem, kann man damit Geld verdienen? Wahrscheinlich nicht so wichtig für die vielen Bandmitglieder. Im Internet findet sich zum Beipspiel diese Kurzbiographie:
München, Stipendiaten.
Und was sie hier noch wichtiger macht ist die Zusammenarbeit mit Ulrich Schnauss, einem der einflussreichsten deutschen Elektronikmusiker:
Pia Fraus auf Myspace.
Die Frage ist ausserdem, kann man damit Geld verdienen? Wahrscheinlich nicht so wichtig für die vielen Bandmitglieder. Im Internet findet sich zum Beipspiel diese Kurzbiographie:
Ojavee, Kärt
April, Mai, Juni
Die 1982 geborene, aus Estland stammende Künstlerin studiert seit 2004 Textildesign (M.A.) an der estländischen Kunstakademie in Tallinn. Neben dem Studium arbeitet sie an der Kunsthochschule als Tutorin und Assistentin für ein „Future Design“ – Projekt. Für ihre Diplomarbeit „Last Unicorn“ im Jahr 2003 erhielt sie einen Innovationspreis. 2005 gründete sie die Textildesigngruppe „Disainkompain“, deren Arbeiten 2007 mit dem Preis für junge Textilartisten ausgezeichnet wurden.
Darüber hinaus ist Kärt Ojavee Mitglied der Band „Pia Fraus“ (Stilrichtung Indie/ Shoegazing), in welcher sie seit 1998 Synthesizer spielt und mit der sie schon mehrere Alben veröffentlichte.
München, Stipendiaten.
Freitag, November 12, 2010
Mein Traum
Vor 5 Jahren haben wir die Photos eines Offiziers an der Ostfront des 1. Weltkriegs veröffentlicht, von Preußen über Litauen, Estland bis nach Finnland. Eine Mischung aus privaten Aufnahmen und verschiedener damals offizieller Fotos. Einige haben den Weg durchs Internet angetreten. Manche sind nun in Archiven gelandet. Eines auch in der Online-Bibliothek der Oxford Universität. Das Besondere daran: Da es bei Flickr gespeichert ist, können Mitglieder kommentieren. Und die Kommentare drehen sich fast ausschließlich um die Identifizierung des Aufnahmeortes. Ich habe darüber schon einmal gepostet. Das Suchen nach der richtigen Stelle hat schon fast "absurde" (siehe unten) Formen angenommen, inklusive eines Videoclips, einer Aufnahme mit Hilfe eines Flugdrachens mit Kamera. Es geht um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Internet, die nur in Anfängen genutzt wird. Darüber hat aber jemand einen schönen Post geschrieben:
Crowdsourcing, Flickr, and the Digital Humanities
In 2005 a Flickr. Member, Jens-Olaf Walter, posted a photograph from WWI of German soldiers scrambling across railroad tracks somewhere in Finland. He accompanied it with the phrase: “official army photo, German-Finnish Sign “Haltpunkt”?” It was not long before another (rather eccentric looking I might add) user “timonoko” posted a comment identifying a sign in the photo and noting that it was near Helsinki but that he did not recognize the scenery. Another member took the challenge up almost three years later, using the clue of the railway and Google Maps to suggest a possible location. In response to this both Jens-Olaf and ‘timonoko’ posted photos of Finish maps, one of which indicated a change in the railway line through that particular town. Next, and perhaps even more astonishingly, “timonoko” posts a video clip from a Finish TV series “Memories of 1918” showing the exact same scene of the soldiers in the photograph crossing the railroad—except that it had been caught on film!
The stream of comments and image posts does not end there. The amount of collaborative research recorded on this single photo verges on the absurd. All this to say, examining the photograph and reading the comments was a shocking experience for me. I have not seen as dramatic a display of effective crowdsourcing to describe and identify an historical artifact on the internet to date. Interestingly the First World War Poetry Digital Archive, a project of the University of Oxford, asked to post the image in their archive. And there it sits, where I first found it, bereft of its amazing string of comments.
What the above example says to me is that we have not even begun to reach the potential that collaboration can achieve in the digital humanities. What many of the projects lack right now is the sheer mass of user traffic that something like Flickr generates. This suggests to me that more efforts should be made to integrate digital humanities projects with existing free commercial sites. The sky would be the limit.
Crowdsourcing, Flickr, and the Digital Humanities
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1. Weltkrieg
Mittwoch, November 10, 2010
Dallas - In der Sowjetrepublik Estland
Wieder gibt es einen Dokumentarfilm über Estlands jüngste Geschichte, im Schweizer Fernsehen lief er schon, auch in Deutschland vereinzelt, jetzt auch in den USA. Eigentlich schon seit fast zwei Jahren bekannt. Aber im Internet finden sich immer mehr Spuren, Rezensionen.
Worum geht es: Um die Installation von Antennen in Tallinn auf den Dächern der Stadt in den 70ern. Die, als einzige Großstadt in der Sowjetunion, finnisches Fernsehen empfangen konnte. Und dort lief in den 80ern Dallas, die Serie mit J.R. Ewing. Und das wurde sogar von Enthusiasten ins Estnische übersetzt. Alle weiteren Komplikationen hier im englischsprachigen Treiler:
Der estnische ist länger und besser:
Disko ja tuumasõda (2009)
Und die damaligen Behörden waren alamiert. Untersuchungen wurden angestellt.
Wie Sue Ellen und JR zu CIA-Agenten wurden: Dallas und das Discofieber erreichten den Ostblock im Kalten Krieg über die Sendemasten des finnischen Fernsehens.
Auf der anderen Seite des Baltischen Meeres wurden die Verheissungen des westlichen Lebensstils von estnischen Familien in der Küstenregion 1000-fach illegal empfangen und begierig konsumiert.
Die Neuigkeiten über einen Tanz namens Disco und Familiendramen in Dallas verbreiteten sich zunächst als Mund-zu-Mund-Propaganda und später per Videokassette in der ganzen Sowjetunion. Kein Eiserner Vorhang konnte sie aufhalten. Für die CIA war die sogenannte Soft Power der finnischen Fernsehsignale der direkteste Weg ins Bewusstsein der Sowjetbürger.
Fernsehen Schweiz
Und babylonberlin vom 6. Baltic Film Festival im Oktober:
Disko ja tuumasõda (Disco and Atomic War)
Estland 2009; R:Jaak Kilmi 80min
Der Dokumentarfilm Disco and Atomic War erzählt temporeich und amüsant die Geschichte eines absurden Informationskrieges. Zu Zeiten des Kalten Krieges war im sowjetischen Estland das finnische Fernsehen eine interessante Alternative zur offiziellen Unterhaltungs- und Informationspolitik. Während weite Teile des Warschauer Pakts sozusagen im Tal der Ahnungslosen lagen, konnte man in Tallinn die Fernsehwellen des Klassenfeindes empfangen. Bald richtete sich ein ganzer Antennenwald Richtung Helsinki: Sowjetische Unterhaltungs-Nomenklatura versus Popkultur und Dallas. Während Regisseur Kilmi als Achtjähriger wöchentlich Sue Ellen’s und JR’s neueste Episoden per Brief an seinen Cousin in Südestland verschickte, arbeiteten offizielle Stellen fieberhaft an der Erfindung eines Schutzwalls im Äther.
Film-Tipp von Epp Petrone.
Update
Bei Rooftop Films gibt es ein Interview mit dem Filmemacher Jaak Kilmi,
und der beschreibt, welch großen Einfluß westliche Produktionen auf ihn hatten.
Filmmaker Interview Disco and Atomic War
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Dallas,
Estland-Sowjetunion
Samstag, November 06, 2010
Mikk
Okay, wenn ein Foto-Enthusiast in Tallinn sowas mit Commons Licence hochlädt, kann ich nicht widerstehen, das hochzuladen.
Ich finde: eine gelungene Aufnahme. Der Umgang mit Digitalem und online und so, in Estland.
Ich finde: eine gelungene Aufnahme. Der Umgang mit Digitalem und online und so, in Estland.
Mittwoch, November 03, 2010
In 18 Minuten eine Firma gründen
Einen interessanten Vergleich des neuen, eben gerade eingeführten "elektronischen" deutschen Personalausweises mit den bereits erprobten Realitäten in Estland bot das "Deutschlandradio Kultur" in seiner Sendung vom 1.November. "Die schnellste ganz offiziell anerkannte Firmengründung liegt in Estland bei 18 Minuten" schwärmt Kulturredateurin Tabea Schmidt. Wie die inzwischen 8 Jahre Praxis des estnischen elektronischen Ausweises aussieht, und ob es bei der zukünftigen Entwicklung auch Risiken und Fantastereien gibt - die Sendung ist nach einige Monate auch online nachzuhören auf den Internetseiten des Deutschlandradio.
Auch anderen Medien bemühen den Vergleich zwischen Deutschland und Estland zu diesem Thema. Am beliebtesten ist dabei die These, dass die Esten sich eben gar nicht um Datenschutz kümmern würden. Auch in der Sendung des Deutschlandradio wird ein estnischer Unternehmer zitiert, bei dem bezüglich seinen Produkten die Datenschutzbestimmungen nur dann eine Bedeutung bekommen, wenn er nach Deutschland liefere. "The German Datenschutz" hieße das inzwischen in Estland, meint Tabea Schmidt.
In der TAZ wird die These, der neue Personalausweis sei, so wie er jetzt aussehe, doch typisch deutsch, mit den Worten entkräftet: "Stimmt aber nicht - ähnliche ePersos gibt es auch in Ländern wie Spanien oder Estland." Bei "Heise.de" stand schon 2008 ein Beitrag zum Thema "elektronischer Personalausweis aus europäischer Perspektive" nachzulesen. Dort bezeichnete Autor Detlef Borchers die estnische Lösung als "vielleicht fortschrittlichsten europäischen Ansatz".
Am Bremer Institut für Informationsmanagement wird gerade eine Studie durchgeführt zum Thema: "Der neue Personalausweis im europäischen Vergleich" - auch Estland wird hier mit berücksichtigt. Die Ergebnisse sollen dann als Buch veröffentlicht werden. Diejenigen Studien, die vom Bundesinnenministerium vor Einführung des Ausweises selbst in Auftrag gegeben wurden und deren Ergebnisse bei der Einführung möglichst schon berücksichtigt werden sollten, sind auf der Webseite des Ministeriums angegeben.
Die Buchankündigung des Bremer Instituts enthält folgende Formulierung: "Die Studie kommt zu überraschenden Ergebnissen: Alle bereits eingeführten und analysierten Systeme erreichen trotz erheblicher Unterschiede in Inhalt und Form nicht das Ziel, durch eine sicherere Authentisierung die Sicherheitsbedenken der Nutzer bei Online-Transaktionen zu zerstreuen und damit deren Anteil am E-Government zu steigern. Dem neuen Personalausweis dürfte dies kaum besser gelingen." Ob dies nur gute Werbung zum Verkauf des Buches ist, oder auf welchem Sachstand die technischen Lösungen tatsächlich sind - da bleibt wahrscheinlich nur, entweder die Veröffentlichungen zum Thema genauer zu lesen, oder: auf Praxiserfahrungen der Nutzer achten.
Die Buchankündigung des Bremer Instituts enthält folgende Formulierung: "Die Studie kommt zu überraschenden Ergebnissen: Alle bereits eingeführten und analysierten Systeme erreichen trotz erheblicher Unterschiede in Inhalt und Form nicht das Ziel, durch eine sicherere Authentisierung die Sicherheitsbedenken der Nutzer bei Online-Transaktionen zu zerstreuen und damit deren Anteil am E-Government zu steigern. Dem neuen Personalausweis dürfte dies kaum besser gelingen." Ob dies nur gute Werbung zum Verkauf des Buches ist, oder auf welchem Sachstand die technischen Lösungen tatsächlich sind - da bleibt wahrscheinlich nur, entweder die Veröffentlichungen zum Thema genauer zu lesen, oder: auf Praxiserfahrungen der Nutzer achten.
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