So sieht oft ein Haus aus, das einige Jahrhunderte schon gesehen hat und wo die Einwohner wechselnde Wohn- und Nutzungsbedürfnisse hatten. Erkennbar nur, wenn es nicht durchsaniert wurde. Oben ist auch ein wenig Fachwerkarchitektur zu sehen. Nicht gerade tonangebend in Estland, aber vereinzelt kann man was in Pärnu finden.
Ist Estland eigentlich "baltisch"? Die estnische Sprache ist ja dem Finnischen ähnlich (finno-ugrisch), und das sogenannte "Baltikum" ist sowieso ein Behelfsbegriff ohne Grundlage. Noch viel zu wenig ist in Deutschland bekannt über Kultur und Geschichte, über Politik und Gesellschaft in Estland. Die jungen Europäer in Deutschland und Estland werden die Zukunft prägen! Wir rufen auf zur Diskussion.
Mittwoch, Mai 27, 2009
Freitag, Mai 22, 2009
Vier Jahre Photoarchiv 1. Weltkrieg
Zugegeben, indem ich wiederholt über die Photos aus dem Besitz von Erwin Biesenbach poste, die er während des Ersten Weltkriegs gesammelt und aufgenommen hat, wird dieser Blog noch geschichtslastiger als er schon ist. Aber ich möchte der mit der Westfront vergleichsweise bildarmen Gegenseite im Osten 1914-1918 etwas nachhelfen.
Einige neuere Ergebnisse der Recherche und Tipps von Dritten, Orte die ich lokalisieren konnte (bei einigen erwarte ich noch Bestätigung von Ortskundigen):
Zwei Photos (hier eins von beiden) von der Brücke bei der Festung Modlin, westlich Warschau in Polen. Beim Zusammenfluss der Vistula und Narew. (Bug und Weichsel). Sie war im Juli 1915 umkämpft. Die sich zurückziehende russische Armee sprengte die Brücke:
Die heute angeblich längste Brücke in Litauen - Lyduvėnų tiltas:
Diese gefallenen Soldaten der russischen Armee. Das wird irgendwann mal Anlass hier oder im Lettlandblog über die Geschichte der lettischen Schützen zu posten.
15.10.1915 zwei gefallene Soldaten der Russischen Armee bei Groß Ekau. Nähe Mitau/Jelgava heute Lettland, Lecavas
laut Beschreibung durch Granaten im Unterstand getötet
The New York Times already reported about an Russian operation on October 3th 1915:
------
Eine wahrscheinlich für Propagandazwecke gestellte Aufnahme. Wir beissen uns seit Jahren die Zähne daran aus. Das Ganze hat schon epische Ausmaße. Ein "Kite" mit Photoapparat war bei der Suche in Helsinki auch schon im Spiel.
----
Das sind wahrscheinlich die Brücken bei Jelgava, Lettland über die Lielupe:
----
Und noch einmal Finnland: Vor dem Kämp Hotel in Helsinki. Immer noch eine erste Adresse. Damals berüchtigt, weil es zeitweise Aufenthaltsort von Mannerheim war, der aber nicht in diesem Foto zu sehen ist. Links stehend ein finnischer Soldat, ansonsten einige Deutsche:
Einige neuere Ergebnisse der Recherche und Tipps von Dritten, Orte die ich lokalisieren konnte (bei einigen erwarte ich noch Bestätigung von Ortskundigen):
Zwei Photos (hier eins von beiden) von der Brücke bei der Festung Modlin, westlich Warschau in Polen. Beim Zusammenfluss der Vistula und Narew. (Bug und Weichsel). Sie war im Juli 1915 umkämpft. Die sich zurückziehende russische Armee sprengte die Brücke:
Die heute angeblich längste Brücke in Litauen - Lyduvėnų tiltas:
Diese gefallenen Soldaten der russischen Armee. Das wird irgendwann mal Anlass hier oder im Lettlandblog über die Geschichte der lettischen Schützen zu posten.
15.10.1915 zwei gefallene Soldaten der Russischen Armee bei Groß Ekau. Nähe Mitau/Jelgava heute Lettland, Lecavas
laut Beschreibung durch Granaten im Unterstand getötet
The New York Times already reported about an Russian operation on October 3th 1915:
RUSSIANS GAIN ON VILNA FRONT; Germans Forced to Fall Back Over Wider Area
...
The Germans attacks have continued in the region of Groß Ekau, but have been unsuccessful.
------
Eine wahrscheinlich für Propagandazwecke gestellte Aufnahme. Wir beissen uns seit Jahren die Zähne daran aus. Das Ganze hat schon epische Ausmaße. Ein "Kite" mit Photoapparat war bei der Suche in Helsinki auch schon im Spiel.
----
Das sind wahrscheinlich die Brücken bei Jelgava, Lettland über die Lielupe:
----
Und noch einmal Finnland: Vor dem Kämp Hotel in Helsinki. Immer noch eine erste Adresse. Damals berüchtigt, weil es zeitweise Aufenthaltsort von Mannerheim war, der aber nicht in diesem Foto zu sehen ist. Links stehend ein finnischer Soldat, ansonsten einige Deutsche:
Donnerstag, Mai 21, 2009
Drei Länder - zwei Kontinente
Eine meiner Vorlieben ist, eigentlich nicht Zusammengehörendes doch zu verbinden. Also noch einmal. Professor Lee aus Korea hat vor Jahren die estnische Literatur entdeckt, als Germanist. Während dieser Zeit hat er dann wiederum von der deutschbaltischen Literatur erfahren. Das Ganze mündete nun in eine große mehrteilige Artikelserie über das Baltikum in der Wochenendausgabe der Pusan-Ilbo. Und oben ein Ausschnitt: Lee (Korea), Kross (Estland), Herder (Deutschland). Es geht.
Und am Ende dreht es sich um fünf Länder, bis nach Litauen (oben links der Gedeminas) und Herder wird Herders (siehe Denkmalfoto) geschrieben, also Lettland.
Labels:
Estland-Korea,
Jaan Kross
Montag, Mai 18, 2009
Niederungslandschaft im Frühling
Schön gesehen von Alastair Rae. Hier kann man gut erkennen, wie das Frühjahrshochwasser ein Fluß/Bachtal einnimmt. Der alte Hof liegt möglicherweise seit langen Zeiten genau über der Flutungszone. Auch in Mitteleuropa wurden früher keine Siedlungen in hochwassergefährdeten Gebieten angelegt. Diese Regel gibt es nicht mehr.
Labels:
Estland
Sonntag, Mai 17, 2009
Es gibt solche und solche
Es irritiert mich schon seit langem nicht mehr, dass Estland für einige in Europa immer noch kein Begriff ist. Ich glaube, es gibt einfach dafür zu viele Länder auf diesem Kontinent. Und wer kennt sich schon genauer in französischen Verhältnissen aus. Eine kleine Minderheit.
Selbst der Eurovisions-Wettbewerb in Moskau, Estland wurde Sechster, hinterlässt nicht überall Spuren:
Update 18. Mai. Diese Nichtkenntnis greift elektricien ironisch auf, obwohl klar sein sollte, dass man Insiderwissen haben muss, wenn man über Neue Musik in Estland schreibt. Ich habe diese Einleitung unten aber leider wortwörtlich genommen. Siehe Kommentare.
geschrieben im Post: Notizen zur Neuen Musik: Leuchttürme in Estland
Bei anderen bleibt dann doch der gestrige Abend hängen:
Der Song Contest 2009 bei thayer.de
Update 18. Mai. Diese Nichtkenntnis greift elektricien ironisch auf, obwohl klar sein sollte, dass man Insiderwissen haben muss, wenn man über Neue Musik in Estland schreibt. Ich habe diese Einleitung unten aber leider wortwörtlich genommen. Siehe Kommentare.
Estland ist natürlich eins der Länder, von denen ich so gut wie keine Vorstellung habe. Wenn ich „Estland“ höre, fällt mir kein griffiges Symbol, kein stereotypes Attribut, nicht mal eine Art kollektives Bild ein. Estland ist einfach eines der allerunwichtigsten Länder auf der Welt und in Europa und wahrscheinlich sogar im Baltikum. Letzter Platz im Google-Page-Rank....
Weil die Welt sich für Estland so wenig interessiert (wie es andersherum ist, weiß ich nicht, ich kenne keine Esten), haben die Esten dafür Zeit, sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen, also mit Neuer Musik.
geschrieben im Post: Notizen zur Neuen Musik: Leuchttürme in Estland
Bei anderen bleibt dann doch der gestrige Abend hängen:
Estland ist ja der Hammer, bezaubernd, fein, ebenso passend die Stimme und Geige und Kontrabass… ich liebe es!
Wieso nimmt Österreich da nicht mehr teil? Estland wäre doch ein gutes Beispiel… nie die Qualifikation überstehen und dann so was.. das hätten wir auch irgendwann schaffen können, und wenn es einmal in einer Dekade ist, so hätte sich solch ein Lichtblick schon ausgezahlt.
Der Song Contest 2009 bei thayer.de
Labels:
Estland,
Eurovision
Montag, Mai 11, 2009
Minu Eesti mõttetalgud
Angekündigt hatten wir die große Kampagne des nationalen Brainstormings am 1. Mai.
Die Bevölkerung in Estland war aufgefordert, Ideen zu Politik und Gesellschaft zu sammeln. Ergebnisse habe ich noch keine vorliegen, aber an den Versammlungsorten scheint es tatsächlich zu einem regen Gedankenaustausch gekommen zu sein. Hembo Pagi hat mindestens Fotos. Und hier kann man ein eng beschriebenes Plakat sehen.
Teilnehmer in Aktion:
Hier das ganze Fotoset.
Die Bevölkerung in Estland war aufgefordert, Ideen zu Politik und Gesellschaft zu sammeln. Ergebnisse habe ich noch keine vorliegen, aber an den Versammlungsorten scheint es tatsächlich zu einem regen Gedankenaustausch gekommen zu sein. Hembo Pagi hat mindestens Fotos. Und hier kann man ein eng beschriebenes Plakat sehen.
Teilnehmer in Aktion:
Hier das ganze Fotoset.
Labels:
Estland,
Minu Eesti
Montag, Mai 04, 2009
Unifunk
Hier ein kleiner Tipp. Die Uni Leipzig hat einen Radiosender. Mephisto 97.6
Unter der Rubrik Faustschlag dreht es sich demnächst um die drei baltischen Staaten:
Auf den Spuren des "Baltischen Tigers"
Montag, 04. Mai 2009, 09:29 Uhr
Vor allem interessant das hier - Der Hintergrund:
Update 12. Mai: Erster Bericht des Teams Baltikum: "How we are living" aus Litauen
Unter der Rubrik Faustschlag dreht es sich demnächst um die drei baltischen Staaten:
Nur noch fünf Tage - dann berichten die mephisto-Reporter Ann-Kathrin Stracke und Christian Ippach unter dem Motto "Auf den Spuren des baltischen Tigers" zwei Wochen lang aus dem Baltikum über die Länder Litauen, Lettland und Estland.
Auf den Spuren des "Baltischen Tigers"
Montag, 04. Mai 2009, 09:29 Uhr
Vor allem interessant das hier - Der Hintergrund:
mephisto 97.6 trampt gen Osten
Das Projekt in Kürze
mephisto 97.6 erkundet fünf Jahre nach der EU-Osterweiterung und kurz vor der Europawahl die osteuropäischen Nachbarländer.
Wer: 8 Teams á 2 Mephistos.
Wann: 14 Tage (vom 9. bis 22. Mai 2009) Trampen durch das Baltikum, Polen, Tschechien und Slowakei, Ungarn und Slowenien, Rumänien, Bulgarien.
Wie: Fortbewegung nur durch trampen; Unterkunft ausschließlich bei Bewohnern.
Womit: tägliches Taschengeld von 15 Euro pro Person.
Zu Hören: tägliche Berichterstattung im Programm von mephisto 97.6 [drei Beiträge täglich, zwei Wochen lang].
Hintergrund: bereits 2004 reiste mephisto 97.6 gen Osten um die damals neuen EU-Beitrittsländer vorzustellen: Was hat sich verändert und wie ist die Meinung zu Europa kurz vor der Europawahl?
Update 12. Mai: Erster Bericht des Teams Baltikum: "How we are living" aus Litauen
Samstag, Mai 02, 2009
Põllküla
Eben habe ich eine Webseite entdeckt. Familiengeschichte. Ein Teil meiner Familie stammt aus Estland. Ein Schwerpunkt des Familienlebens war Põllküla. Durch den Weltkrieg rissen die Verbindungen ab. Ich habe die Ruinen des Gutes, wo sie jeden Sommer verbracht haben im Dezember 1991 aufgesucht. Eine Zeitzeugin war auch noch dort. Jetzt sind wieder über 15 Jahre vergangen und in den Ruinen tut sich was. Jemand postet Fotos über irgendwelche Bautätigkeiten. Bin gespannt, was ich in Erfahrung bringen kann.
Põllküla Mõisapark
Picasa Fotos
Meine Patentante ist Jahrgang 1912 und stammt aus deutschbaltischen Verhältnissen.(Unser Teil aus estnisch-deutschrussischem Hintergrund. Das heißt, Estnisch und Russisch waren Muttersprachen, Deutsch Verkehrssprache, alles klar?). Sie hat in den 90ern ein sentimentales Erinnerungsbuch über dieses Gut geschrieben. "Iluküll", ein Synonym für Põllküla. Sie lebt in Baden-Baden, ich bin dort geboren, soweit die Gemeinsamkeiten.
Aus dem Jahrbuch Band 14/2006 des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Bemerkungen zum Buch von Käthe von Roeder-Gnadeberg: Seite 108
Die Autorin vor 70 Jahren:
Die Webseite "Gutshöfe Estlands" mit einer Karte: Rittergut Pöllküll
Rittergut klingt nach viel, aber neben steinernen Nebengebäuden, die noch vorhanden sind, waren Hauptteile aus Holz und spätestens in sowjetischer Zeit verschwunden.
Abonnieren
Posts (Atom)