Montag, September 03, 2007

Osaka WM - Nachbetrachtung


Valga athletics
Originally uploaded by Jens-Olaf
Leichtathletik war einmal ein Sport, der in Deutschland so populär war, dass in Hannover die nationalen Meisterschaften vor ausverkauftem Stadion stattfanden. Jeder kannte den schnellsten Sprinter und die schnellste Sprinterin. Das war in den 50ern und gilt auch für die 60er und 70er. Seitdem geht etwas schief mit der Leichtathletik. Einmal war die Erwartungshaltung riesig bei Meisterschaften. Die Medien, alle unsere "kompetenten" Sportreporter besonders vom Fernsehen, forderten Medallien. Obwohl jedem, der es wissen wollte, klar war, dass dafür gedopt wurde bis die Sinne schwinden. Gesundspritzen in Freiburg, in Westdeutschland, das war angesagt. Selbst Provinzsportler aus Norddeutschland sind in den 80ern zu einem Sportmedizin-Guru gepilgert, um sich die berüchtigten"Coctails" verpassen zu lassen. Was da wohl drin war? Auf der anderen Seite: die Masse der Leistungsleichtathleten trainiert 4 bis 6 Mal die Woche für 'ne Randnotiz in den Regionalmedien.
Dat lohnt sich nicht.
Das stimmt hinten und vorne nicht. Und das ist die Chance für kleine Länder. Überall kann Leichtathletik betrieben werden. Die nationalen Spitzensportler sind bekannt und man ist dankbar für jeden respektablen Platz. In Estland läuft das recht optimal. Gute Infrastruktur, selbst Valga hat eine gute Kunstoffanlage. Sponsoren und staatliche Förderung für den Leistungssport und die alten Trainerkenntnisse und Trainingsdisziplin aus Sowjetzeiten plus moderner Entwicklungen, die aufgegriffen werden. So streichen sich die baltischen Staaten regelmäßig einen Teil der vordersten Plätze bei Meisterschaften ein, obwohl die Bevölkerungszahl dagegen spricht.
Leichtathletik ist zu der internationalsten Sportart geworden. Wo werden so viele Medallien bei Weltmeisterschaften an so viele Länder verteilt? Und Estland ist regelmäßig dabei.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen