Grafik: Enefit VOLT |
Das Motto "E-Estonia" ist für das moderne Estland wirklich nicht neu - bisher wurde es meistens mit der zunehhmenden Verbreitung von Internet, W-Lan und digitalen Technologien verbunden. Damit ist Estlands Image im heutigen Europa verbunden. Nur zu gerne knüpfen offenbar andere Bereiche der estnischen Wirtschaft daran an - wohl in der Hoffnung auf ein gleichfalls postives Erscheinungsbild.
Wenn es um Klimaschutz geht, muss in Estland immer noch an die wenig umweltfreundliche Nutzung des Ölschiefers erinnert werden. Da passt besser ins Bild, dass "Skeleton" eine besondere "Superbatterie" bauen will (Ultrakondensatoren statt Akkus), die ganz auf die Erfordernisse des künftigen "E-Zeitalters" zugeschnitten sein soll (sifted.eu).Skeleton eröffnete 2017 einen Produktionsstandort in Großröhrsdorf in Sachsen. "E-Estonia" - das könnte in Zukunft auch heißen: Elektro-Estland. Alles, was zukünftig mit Planungen und Neubauten im Bereich Infrastruktur zu tun hat, soll nun verpflichtend mit Elektro-Ladestationen ausgestattet werden. Zu dieser Entscheidung beigetragen habe eine Mitteilung des schwedischen Autobauers VOLVO, ab 2030 nur noch Elektoautos herstellen zu wollen, hieß es im estnischen Fernsehen (err). Und die Stadt Tallinn plant, bis 2035 alle städtischen Busse elektrisch zu betreiben.Die genaue Lage von Ladestationen lässt sich bei verschiedenen Anbeitern auf speziellen Karten im Internet ablesen |
"Ab 2025 wird ein Elektroauto definitiv weniger kosten als ein Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrennungsmotor," so wird Ivo Jaanisoo zitiert, Abteilungsleiter im estnischen Wirtschaftsministerium (ERR). Der estnische Energieversorger "Eesti Energia" warb vor einigen Monaten mit der Eröffnung der landesweit größten Ladestation - im Einkaufszentrum "Viru Keskus", wo jetzt 10 Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können, weitere sechs Stationen sollen noch folgen (energia.ee).
Ladesäulen-Beliebtheitsscala - hier angeboten von goingelectric.de |
Eine neue Studie der „European Alternative Fuels Observatory“ (EAFO) zeigt, das es bisher in ganz Europa 287.000 öffentliche Ladestationen gibt. Die Verteilung allerdings ist äußerst ungleich: nur fünf der 32 Länder verfügen über 73% aller Ladestationen: in den Niederlanden 66.400, in Frankreich 46.000, in Deutschland 44.500 und in Norwegen 18.500.Dabei dominieren immer noch die Ladestationen unter 22KW: in den Niederlanden 96%, in Deutschland 83%. Nur in wenigen Ländern ist der Anteil der kraftvolleren "Schnellladestationen" höher: erstaunlicherweise in Lettland mit 75% am höchsten, gefolgt von Litauen mit 56%.
Der neue Entwicklungsplan bis 2035, kürzlich von der estnischen Regierung beschlossen, verspricht eine CO2-Reduzierung im Verkehrssektor von 23-38% (bis 2035, im Vergleich mit dem Niveau von 2018).