Samstag, Dezember 22, 2012

Viele Heimschläfer zum Jahreswechsel

Mindestens 25.000 Estinnen und Esten werden also auch zum Jahreswechsel für einen "Heimatbesuch" hin- und herpendeln: sie arbeiten, gemäß dem estnischen Statistikamt vorliegenden Daten, im Ausland. Das sei eine Verzehnfachung gegenüber der vergangenen Datenerhebung vor 12 Jahren, so Diana Beltadze, die zuständige Mitarbeiterin bei den estnischen Statistikern (im Jahr 2000 hatten nur 2646 Bürger Estlands angegeben im Ausland eine Arbeit zu haben).



















Ist das nun eine Verbesserung (= mehr Arbeitsmöglichkeiten) oder eine Verschlechterung (= mehr Arbeitslose, die nur noch im Ausland eine Chance haben)? 61% aller Esten die im Ausland arbeiten zieht es nach Finnland (15.140 - 1.872 in Norwegen, 1.532 in Schweden, 1.357 in Russland, 732 in Großbritannien und 616 in Deutschland).

Innerhalb Estlands haben nur Tartu und die Hauptstadt Tallinn eine positive "Wanderungsbilanz". Ein Resultat scheint sicher: massive Landflucht! So schön in Estland die Natur ist - Frau Estin oder Herr Este kann sich wohl maximal noch ein Sommerhäuschen auf dem Lande leisten, falls das im Ausland verdiente Geld dazu reicht.

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Mittwoch, Dezember 19, 2012

Ein Flirt per Bahn

Bald im Einsatz: Stadler-Züge in Estland
Die estnische Bahn Elektriraudtee AS rüstet auf: die ersten Elektro- und Dieseltriebzüge der Firma Stadler aus der Schweiz sind seit kurzem im Einsatz. Bis zum Sommer sollen 18 Elektro- (12 dreiteilige und 6 vierteilige) und 20 Dieseleinheiten (6 zweiteilige, 8 dreiteilige und 6 vierteilige Züge) nach Estland geliefert werden. Sie tragen den schönen Namen FLIRT ("Flinker Leichter Innovativer Elektro Triebzug"). Gegenwärtig sind die ersten im Testbetrieb, im Sommer 2013 sollen dann einige in den fahrplanmäßigen Betrieb übernommen werden (siehe Zeitplan).

Die Herstellerfirma meint zu ihren Zügen: "Die Breitspurzüge (1520 mm) wurden so konzipiert und hergestellt, dass sie der für Estland typischen strengen Winterbedingungen standhalten. Die Aluminium-Leichtbauweise und energiesparende Systeme ermöglichen dem Betreiber Elektriraudtee auch bedeutende Kostenersparnisse." (siehe DMM Travel)

Zugpräsentation mit Wirtschaftsminister Parts (Mitte):
Wie oft er selbst Bahn fährt, war den
Pressemeldungen nicht zu entnehmen
Noch auffälliger aber die Technik, mit der beim Bremsvorgang der Züge Energie zurückgewonnen und über die Oberleitung ins Netz wieder eingespeist werden kann. Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160km/h. Außerdem im Angebot: Fahrgastinformationssystem, Klimaanlage, kostenloses WLAN, Steckdosen zum Aufladen von Laptops und Handys, Videoüberwachung und Mehrzweckbereiche für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder. 70% sind Niederflurwagen.
85% der Investitionskosten in die neuen Elektrozüge, deren Wert etwa 80 Millionen Euro beträgt, werden vom EU-Kohäsionsfond finanziert. Die Dieselzüge dagegen werden durch einen Leasingvertrag finanziert.
STADLER hatte eine Ausschreibung zum Projekt gewonnen die 2010 durchgeführt worden war.
Die Firma "Elektriraudtee AS" betreibt gegenwärtig in Estland folgende Strecken mit einer Gesamtlänge von 131.6 km:
Tallinn - Aegviidu - Tallinn
Tallinn - Riisipere - Tallinn
Tallinn - Paldiski - Tallinn
Tallinn - Klooga-rand - Tallinn
Tallinn - Keila - Tallinn
Tallinn - Pääsküla - Tallinn
Die STADLER-Flirt-Züge sind bisher in 11 Ländern im Einsatz: der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Ungarn, Algerien, Polen, Finnland, Norwegen und Weißrussland.

Details zu technischen Daten

Bericht estnisches Fernsehen

Donnerstag, Dezember 06, 2012

Binneneis

First Ice by Axiraa
First Ice, a photo by Axiraa on Flickr.

Der Winter schreitet im Inland voran. Auch die Ostseevereisung hat begonnen, wenn auch erst ganz im Norden.

Eismeldungen mit aktueller Karte beim finnischen itameriportaali.