662.816 der insgesamt 1.094.317 Wahlberechtigten (60.6%) in Estland haben sich bei den Kommunalwahlen in diesem Oktober beteiligt. 104.413 davon - das sind 9,5% der Wahlberechtigten - taten das virtuell über das Internet.
Anders gerechnet: 15,75% aller Wähler nutzten das Internet (siehe Statistik des estnischen Wahlamts).
Der Rest der Statistiken sind Feinheiten des estnischen Wahlrechts. Offenbar gibt es die Möglichkeit, erst vorab per Internet zu wählen, und dann am Wahltag DOCH zur Wahlkabine zu gehen und sein Kreuz doch auf Papier zu machen. Das machten 100 Wähler/innen.
Dann gibt es die Möglichkeit, seine elektronisch abgegebene Stimme während der 7 Tage, an denen abgestimmt wird, zu korrigieren. Davon machten 2.373 Wähler/innen Gebrauch. Schließlich hat das Wahlamt noch gezählt, wie hoch der Prozentsatz der Internetwähler unter denen ist, die ihre Stimme im Ausland abgeben: das sind 2,8% aus 82 verschiedenen Ländern gewesen.
Zur Wahl per Internet benötigt man eine ID-Karte. 18,5% der Internet-Wähler/innen nutzten die ID-Karte dabei zum ersten Mal, so das Wahlamt. Die Wahlergebnisse selbst fanden bisher nur vereinzelt Beachtung in der internationalen Presse. "Mitte-Links-Opposition siegt" schreibt "Der Standard" aus Österreich, und hebt besonders das 53%-Ergebnis der Zentrumspartei (Keskerakond) in Tallinn hervor.
Die estnischen regierenden Politiker tun einiges dazu, um das Image des E-Voting zu pflegen: das estnische Außenministerium gab gekannt, Präsident Ilves habe seine Stimme bei den Kommunalwahlen per Internet während eines Aufenthalts in Macedonien abgegeben.
Andere Wahlberichte:
Estonian Free Press (engl.)
Eesti Päevaleht Blog (Giustino, engl.)
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