Freitag, Februar 27, 2009

Saft mit Frühstück

Über die guten und schlechten Seiten eines Übersetzungsprogramms haben wir hier schon diskutiert. Es war aber mein Wunsch für 2009. Ohne es zu wissen, Google übersetzt jetzt tatsächlich. Ich habe mir gleich die erstbeste Nachricht der Postimees als Test genommen.
Helsingisse teel olnud Tallinki reisilaev Superstar seisis täna tehnilise rikke tõttu pea kaks tundi Soome lahel, laevafirma teatel hakkas laev taas liikuma kell 10.30.
Helsingisse peaks laev kõudma kell 11.30.
Tallinki pressiesindaja Luulea Lääne sõnul avastati kell 8.45 laeval tehniline rike, mille kõrvaldamisega tegeles meeskond oma jõududega.
Tallink vabandab reisijate ees ebamugavuste pärast.
Postimees.ee lugeja teatel Superstari mootorid ei töötanud ning laev andis teda ümbritsevas tihedas udus signaali.
Laeval toimuvast saab inglisekeelset otsereportaaži lugeda siit.
Kirjutaja Elver Loho andmetel oli laeval osaliselt ära elekter. Laeval jagati reisijatele tasuta mahla ning hommikusööke.


Was ist passiert? Google übersetzt:
Ein Kreuzfahrtschiff nach Helsinki von Tallink Superstar stand heute aufgrund eines technischen Versagens müssen zwei Stunden auf den Golf von Finnland, laevafirma berichtet das Schiff setzte sich in Bewegung wieder um 10.30 Uhr.


Das Schiff sollte kõudma Helsinki um 11.30 Uhr statt.
Estland Luulea West-Sprecher sagte das Schiff wurde in 8:45 durch technisches Versagen, bei denen die Entfernung des Teams aus eigener Kraft.
Tallink uns für die Unannehmlichkeiten der Passagiere im Vordergrund.
Alert den Leser Postimees.ee Superstars Motoren funktionierte nicht und gab ihm ein Schiff in dichtem Nebel rund um das Signal.
Vorstand otsereportaaži Englisch kannst du hier lesen.
Glasaale Loho Schriftsteller war ein Teil der Strom Bord. Das Schiff wurde an Reisende kostenlos, und der Saft mit Frühstück.


Hier ist das Tool.

Montag, Februar 23, 2009

Reconversion


Reconversion
Originally uploaded by LHOON
In Tallinn. Rotermannviertel.

Morgen ist Nationalfeiertag. Mein Beitrag: drei Fotos mit CC (Creative Commons)
Zum ersten Foto gibt es diesen Überblick.





Von wstryder
Und Landschaft in:

Von northsky71

Samstag, Februar 21, 2009

Wirtschaftskrise II


"Dem Tiger fallen die Zähne aus". Nette Schlagzeile. Nicht wenige Medienartikel befassen sich mit dem Abschwung in Osteuropa. Und bei manchen liest man auch unterschwellige Schadenfreude heraus.
Nun, Estland hatte eine Krise, aber die war anders als diese hier. Als Erinnerung bewahre ich mir diesen Lebensmittelcoupon von 1992 auf. Einiges war damals nur noch mit Karte zu bekommen, oder erschwinglich mit diesen zugeteilten Karten. Ironischerweise auch für Alkohol.
Also, die etwas älteren Jahrgänge haben das noch gut in Erinnerung. Und 2009 ist doch entschieden anders.
Warum? Hier ein Beispiel. Flasher_T in Who Wants The Euro?.
Und warum schon wieder Flasher? Weil er einer der Europäer ist, die oben unter dem Titel unseres Blogs erwähnt sind. Er wurde als Blogger von einem europäischen Wettbewerb als Teilnehmer ausgewählt. Sie bloggen nun um die Wette über die Wahlen zum Europaparlament. Und gemeint sind wir, alle: Th!nk about it
Flasher_T

Update: Hier noch eine offizielle Stellungnahme. Mart Laar im Wallstreet Journal.
Freedom Is Still the Best Policy
Eastern Europe won't be looking for government-led recovery.

Es gibt also immer noch starke Positionen gegen staatliche Eingriffe. Andere Meinung: siehe Kommentare.

Dienstag, Februar 17, 2009

Die Finanz-und Wirtschaftskrise

In Berichten über Nord-Osteuropa werden häufig wie in alten Zeiten, alle Staaten östlich von Deutschland in einem Satz zusammengefasst. Da werden Länder wie Polen, Ukraine und Russland mitunter in einer Schlagzeile untergebracht. Telegraph:

Failure to save East Europe will lead to worldwide meltdown
The unfolding debt drama in Russia, Ukraine, and the EU states of Eastern Europe has reached acute danger point.


Warum auch die baltischen Staaten. Vielleicht wegen Lettland?
Telegraph:
In Poland, 60pc of mortgages are in Swiss francs. The zloty has just halved against the franc. Hungary, the Balkans, the Baltics, and Ukraine are all suffering variants of this story. As an act of collective folly – by lenders and borrowers – it matches America's sub-prime debacle. There is a crucial difference, however. European banks are on the hook for both. US banks are not.

Almost all East bloc debts are owed to West Europe, especially Austrian, Swedish, Greek, Italian, and Belgian banks. En plus, Europeans account for an astonishing 74pc of the entire $4.9 trillion portfolio of loans to emerging markets.

They are five times more exposed to this latest bust than American or Japanese banks, and they are 50pc more leveraged (IMF data).

Ha, die Wiederauferstehung des "Ostblocks". Aber nehmen wir die Zahlen. Der Telegraph sagt "sie" seien mehr den Risiken ausgesetzt als amerikanische und japanische Banken. Vielleicht ist mir hier etwas entgangen. Es gibt meiner Meinung nach keine nennenswerten estnischen Banken mehr. Für die Aktionäre der gut laufenden Hansapank gab es damals eine Ausschüttung und danach war sie schwedisch. In Estland haben im Bankwesen zu 90 Prozent die Schweden und Dänen das Sagen:

Quelle:Estnisches Finanzministerium
Trotzdem ist der Druck auf das Finanz- und Währungssystem in Estland groß. Inwieweit eine Abwertung der Eesti Kroon ernsthaft in Betracht kommt, kann ich nicht beurteilen, hier aber wird es angedacht:
Latvia, Estonia and Lithuania are ''under pressure'' to follow Russia and Kazakhstan in reducing their currency management and allowing devaluation, Nouriel Roubini, New York University professor, said last week.
BBH predicts that, by the middle of this year, the Baltic currencies could see a 50% decline against the euro, writes BLOOMBERG/LETA.
Thin also added that dwindling reserves may also force the devaluation of the Baltic currencies.
Latvia’s reserves have dropped 27% to USD 4.7 billion since July. Estonia’s declined 5% to USD 3.9 billion in the second half of last year, and Lithuania’s slumped 13% to USD 6.3 billion, International Monetary Fund data show.

Quelle: The Baltic Course
Hier noch eine kurzer Überblick über die Zahlen des Abschwungs, auch The Baltic Course
Die beiden Blogger Knut und Kloty über die Wirtschaftskrise in Estland, hier:
Estland: ein flammendes Inferno?
Und noch eine kurze Erinnerung an den Beginn der Krise, die vor allem 2008 die Immobilienblase betraf:
Zuversicht in Zeiten der Krise - Von Hang-over nach dem Ende der Party (noch) keine Spur
Konrad-Adenauer-Stiftung Länderbericht Oktober 2008.
Ständige Updates von Wirtschaftsdaten und Meldungen im Blog von Kairi Kurm
Darunter auch die Nachricht, dass trotz sinkender Touristenübernachtungen in Estland, die Anzahl der Besucher aus Russland steigt.

Montag, Februar 16, 2009

Vabaduse Väljak - Tallinn


vabaduse auk
Originally uploaded by -marten-
Zwar schon eine Aufnahme vom Januar, aber hier ist eine gute Übersicht zu den Bauarbeiten auf einem der wichtigsten zentralen Stadtplätze in Estland, dem Vabaduse Väljak. Unter grüner Abdeckung die freigelegten Festungsmauern. Man kann gut den rechten Winkel erkennen. Es handelt sich also nicht um die Mittelaltermauern sondern spätere Verteidigungsanlagen.


Hier ist nochmal ein Link zu einer Karte, wo man am südlichen Ende der Altstadt den Zickzackverlauf der Mauern verfolgen kann. Im 19. Jahrhundert bereits als Parkanlagen genutzt.
Worauf die Arbeiten hinauslaufen, ist hier zu sehen.

Sonntag, Februar 08, 2009

Dreimal Vorbild Estland

Manchmal ist es geradezu beängstigend, wie oft sich mediale Gewohnheiten einprägen, und ständig wiederholt werden. Da werden Themen der (relativ kleinen) baltischen Staaten, mit ihrer natürlich durch ihre jeweils eigenen Sprachen geprägten medialen Selbstwahrnehmung, oft lange Zeit litaneiartig abgelehnt oder für unwichtig erklärt. Aber hat Estland es einmal mit einem "Branding" in die internationale Öffentlichkeit geschafft, zieht es ungeahnte, ständig wiederholte Kreise.


Beispiel 1: Maßnahmen gegen Cyberwar als "estnische Erfindung"

Zwar war das kleine Estland ja eher "Betroffener" eines Angriffs auf die virtuellen Kommunikationswege, aber inzwischen wird auch die Reaktion darauf als estnisch geprägt eingeschätzt. So berichtet der SPIEGEL in dieser Woche: "Bundeswehr baut geheime Cyberwar-Truppe auf". Bei der Ortangabe des Übungsplatzes beschleichen manche vielleicht auch unangenehme Gefühle (Rheinbach bei Bonn), denn nahe Bonn wurden auch schon mal kilometerweise unterirdische Atomschutzbunker gebaut, weil die damalige Bundesregierung sich öffentlich nicht zu sagen traute, dass dies alles gegen eine atomare Kathastrophe nichts helfen wird. Laut SPIEGEL trainieren die Damen und Herren im Rheinischen den "elektronischen Ernstfall, wie es ihn zuletzt in Estland und Georgien gab." Ob damit eher gemeint ist, dass nun estnische Probleme auch in Deutschland ernst genommen werden, oder ob es nur als Warnzeichen möglicher Bedrohungen gesehen wird (wo dann wieder Einschränkungen der demokratischen Freiheit mit dem Vorhandensein diffuser Bedrohungen gerechtfertigt werden), das muss vorerst unklar bleiben. (Bericht auch bei Heise/Telepolis - dort auch eine Menge Leserreaktionen darauf)

Beispiel 2: Bundeskabinett verabschiedet Bürgerportalgesetz
Wie ebenfalls auf "Heise online" ausführlich fachlich kommentiert wird, ist ein vom Bundesinnenministerium erarbeitete Gesetzentwurf über Einrichtung und Betrieb von "Bürgerportalen" von der Bundesregierung verabschiedet worden. "De-Mail steht für Fortschritt, IT und IT-Sicherheit made in Germany", hat angeblich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) das Projekt gelobt. Aber schnell folgt das Zugeständnis zumindest der Fachpresse: "Mit De-Mail folgt Deutschland in gewisser Weise dem e-Vorbild Estland."

Beispiel 3: Bauern lernen Fremdsprachen: in Estland!
Wie die Schweriner Volkszeitung berichtet (und gleich auch noch eine nette Karikatur zum Thema anbietet), lernen Bauern aus der Region Bützow nun verstärkt "Agrar-Englisch". Gegenwärtig eilt es offenbar besonders, denn "im Frühjahr und Sommer haben die Bauern wenig Zeit", das haben auch die Veranstalter der Kurse erkannt. Möglich also, dass wir auf mecklenburger und vorpommerischen Bauernhöfen also demnächst auch mit einem "Good morning, nice to see you" begrüßt werden könnten.
Woher haben die Bützower Bauern Idee und Erkenntnis? "Bei einem Besuch in Estland ist mir aufgefallen, dass mein Englisch nicht so gut ist", muss selbst Bauernverbands-Geschäftsführerin Katrin Kauer zugeben. Nun ja: zwar ist es zwischen "Estnisch" und "Englisch" noch ein kleiner Schritt, aber eins steht ja schon mal fest: uninteressant kann der Besuch in Estland ja nicht gewesen sein, wenn mecklenburger Bauern gerne noch mehr davon verstehen wollen. Übrigens: Bützow unterhält eine Partnerschaft mit Sillamäe in Estland.

Samstag, Februar 07, 2009

Lodi

Nicht Hansekogge und nicht Wikingerzeit. Dieser Bootstyp war jahrhundertelang zwischen Tartu und dem Peipus-See unterwegs, einer der größten Seen Europas.

Die einzige Rekonstruktion, auf Erprobung zur Zeit. Der Hinweis kam über dieses Foto, wo ähnliche Schiffe 1918 in Tartu anlegen:
Emajõgi
Update:
Nicht Erprobung, sondern im Einsatz, auch als Tourismus- und Freizeitprojekt.
Hier noch mehr Hintergrund zu einem der Initiatoren: Tanel Laan
Die Webseite des Projekts und des Vereins: Emajõe Barge Society