Estland wird wahrgenommen, selbst im Fernen Osten. Heute erschien in einer nationalen koreanischen Tageszeitung, der Dong-a Ilbo, ein ausführlicher Bericht zu Estland, Lettland und Litauen. Das Ganze innerhalb einer Reihe über die Veränderungen in Westeuropa seit 20 Jahren. Die Auftakt-Reportage galt Polen. Dreimal kann man raten, was im Vordergrund steht: Die Wirtschaft. Estland wird hervorgehoben wegen der Vorreiterolle bei der Niedrigbesteuerung (flat tax) und als Land mit den geringsten Beschränkungen fürs Unternehmertum.
Die Begründung der Flat Tax vertrat einmal der ehemalige Ministerpräsident Mart Laar in Osnabrück. Die hohen Einkommen würden genauso besteuert wie die niedrigen. Ungerecht? Er stellte fest, dass dadurch dem Staat mehr Gelder zufließen als durch eine andere Besteuerung. Denn die Großen fänden Wege die Abgaben zu umgehen. Am Ende sei mehr Geld in die Staatskasse geflossen bei geringen Steuern und der Steuerbetrug verringere sich ebenfalls.
Eine andere Nachricht wiegt dagegen mehr in Osteuropa. Zumindest in Russland. Es geht um die Nachwehen der "Bronzenächte" im April 2007. Vier Beschuldigte stehen unter Anklage, die Unruhen angestiftet zu haben.
In einer Kurzmitteilung der österreichische ORF:
In der estnischen Hauptstadt Tallinn beginnt heute der Prozess gegen die mutmaßlichen Organisatoren der schweren Unruhen in Estland vom vergangenen Frühjahr.
Die Staatsanwaltschaft wirft vier ethnischen Russen vor, die Unruhen rund um die Demontage eines Kriegerdenkmals aus der Sowjetzeit bereits ein Jahr davor geplant zu haben.
Kritische Beobachter befürchten einen politischen Prozess, der über die Grenzen Estlands hinausreichende Folgen haben könnte.
Details und Hintergründe finden sich in Wikipedia: Echoes of the Bronze Night. Informationen über die Folgen, z.B. die Verhafteten. Und die Seite wird ständig umgeschrieben, da die Kontroversen über die Unruhen und ihrer Deutung noch nicht beendet sind. Jedenfalls nicht in Wikipedia.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen