tag:blogger.com,1999:blog-10331693.post8804727643223905148..comments2024-03-13T14:20:04.433+01:00Comments on estland: Estland vor Entscheidung politischer KontinuitätAlbert Casparihttp://www.blogger.com/profile/13428453693913371561noreply@blogger.comBlogger32125tag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-46880294156994212402011-02-24T20:09:17.666+01:002011-02-24T20:09:17.666+01:00HAUSMITTEILUNG
die Kommentarspalte zu diesem Post...HAUSMITTEILUNG<br /><br />die Kommentarspalte zu diesem Post wird nun für Reetz und für "Moevenort" geschlossen. Da ich hier den Estland-Blog koordiniere, möchte ich am liebsten auch nur Beiträge hier sehen, wo es wenigstens um Estland geht. Wer speziell nur mit Axel Reetz diskutieren möchte, kann dies in seinem Blog tun, der ja hier verlinkt ist. Ich unterstelle beiden Kommentatoren nicht, dass sie unsachlich kommentieren würden - ich sehe aber als einzige Alternative dazu, wenn jemand der Inhalt des hier zum Thema "Estland" Geschriebenen aus irgend einem Grund nicht gefällt oder nicht ausreicht, doch lieber selbst etwas zu schreiben oder auf solche Quellen (mit möglichst eigenen Erfahrungen) zu verweisen. Es gibt ja hier auch andere Kommentatoren, die posten dann den Link zu ihrem eigenen Beitrag. Aber sich hier in gegenseitigen persönlichen Unterstellungen zu ergehen, das sehe ich für diesen Blog als nicht zielführend an.Albert Casparihttps://www.blogger.com/profile/13428453693913371561noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-91319990348503430232011-02-24T12:09:45.548+01:002011-02-24T12:09:45.548+01:00Bislang, moevenort, machen Sie nichts anderes als ...Bislang, moevenort, machen Sie nichts anderes als Texte anderer für unkritisch zu erklären oder deren Gehalt anzuzweifeln - mit Ausnahme der von Ihnen selbst zitierten Autoren. Wie man auf diese Weise promoviert obliegt Ihnen. Aber wie der Fall zu Guttenberg ja zeigt ...<br />Aber ich lasse mal Revue passieren. Sie sind der Meinung, daß die Zufriedenheit der Esten mit ihrer Regierung in Frage zu stellen ist, weil es sich ja nur um unglaubwürdige Umfragen handelt. Siegt dann die derzeitige Regierung entsprechend der Umfragen, dann ergreifen Sie Partei für die schweigende Mehrheit, die überhaupt nicht zur Wahl gegangen ist und klassifizieren Estland als Postdemokratie, der die Repräsentativität abgesprochen werden muß. Verstehe ich Sie so weit richtig?<br />Was sollen wir also jetzt Ihrer Ansicht nach Sie in Ihrem ich in meinem Ausland machen? Was soll die schweigende estnische Mehrheit machen, die bei einer Wahlbeteiligung von 60% nicht einmal eine wäre? Und was vor allem sollen jene Esten tun, die zur Wahl gehen? So abstimmen, wie es moevenort für richtig hält oder auf die Straße gehen wie im arabischen Raum?<br />Der Unterschied zwischen Umfragen und empirischer Forschung ist so groß nicht. In beiden Fällen kann nicht jeder befragt werden, gleichzeitig müssen bei Umfragen freilich die Fragestellungen einfacher sein so wie bei Referenden auch.<br />Colin Crouchs Buch ist keine empirische Untersuchung, sondern dem anglo-amerinaischen Wissenschaftsstil entsprechend eher ein Essay. Natürlich heißt das nicht, kein Philosoph hätte je vernünftige Gedanken zu Papier gebracht.<br />Wie dem auch sei.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-38926568439804220882011-02-24T11:43:09.005+01:002011-02-24T11:43:09.005+01:00Ihr Link führt ins Hilfemenü der FAZ, moevenort.Ihr Link führt ins Hilfemenü der FAZ, moevenort.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-42490771479661033962011-02-24T11:41:35.871+01:002011-02-24T11:41:35.871+01:00Vielleicht schauen Sie bei Gelegenheit beim Politb...Vielleicht schauen Sie bei Gelegenheit beim Politbarometer rein und fragen die Forschungsgruppe Wahlen nach dem Jonglieren mit Zahlen.<br />Woher Sie die Weisheit haben, daß Umfragen keine Bedeutung haben, das ist mir ebenfalls schleierhaft. Meist liegen sie sehr nah an tatsächlichen Ergebnissen, ganz abgesehen davon haben sie in der Mediendemokratie eine ganz enorme Bedeutung, siehe Westerwelle oder Grüne in Ba-Wü.<br />Mit Verlaub, ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie wie hier im Netz auch in Ihrer Uni so auftreten.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-46823873438826843412011-02-24T08:51:45.078+01:002011-02-24T08:51:45.078+01:00@ Reetz: zu causa Guttenberg: Sie sind mir zu leic...@ Reetz: zu causa Guttenberg: Sie sind mir zu leichtgläubig was Umfragezahlen angeht. Und sie überschätzen deren Bedeutung maßlos. Umfragen sind etwas rein virtuelles, nichts fassbares wie eine Wahl oder ein Referendum. Nur dort sind Meinungsbilder nachvollziehbar, nicht jedoch beim jonglieren mit irgendwelchen Umfragen. Im übrigen: keine der Umfragen zu Gut#tenberg von diversen Medien erreicht auch nur annährend den Standard einer repräsentativen Befragung. Das höchste der Gefühle war ne sogenannte Blitzumfrage von infratest mit 500 Befragten. Zu wenig um auch nur annährend repräsentativ zu sein, lernt jeder Statistiker im ersten Semester. Sie jonglieren nun hier mit irgendwelchen Ergebnissen der Bild-Zeitung. so what? werfen Sie einen Blick in die FAZ, da steht das Gegenteil 74, 5% wollen das Guttenberg zurücktritt. zu finden hier wenn Sie mir wie üblich mal wieder nicht glauben sollten:<br /><br />http://www.faz.net/f30/common/Umfrage.aspx?rub={A24ECD63-0CAE-40E4-8384-1DB7D16F4211}&doc=28d3c0ec-536a-4abc-ae9c-473a0d8b0106&set=true&voting={DA122EF7-BA40-4740-B445-713103A301BF}<br /><br /><br /><br /> Jedem die Zahl, die einem gefällt, nur darauf eine ernsthafte Argumentation aufbauen, sollte man vielleicht lieber nicht.moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-34017630592083390982011-02-24T07:46:08.946+01:002011-02-24T07:46:08.946+01:00Moevenort, Albatros ist nichts hinzuzufügen. Aber ...Moevenort, Albatros ist nichts hinzuzufügen. Aber wenn Sie sagen, zu Guttenberg gehört hier nicht zum Thema, beweisen Sie mir, daß Sie mich nicht verstehen. Es geht darum, daß Sie, wie Albatros sagt, für irgendeine schweigende Mehrheit zu sprechen vorgeben. Aber obwohl zu Guttenberg ein Betrüger ist - seine versehentlichen Fehler glaube ich nicht - leidet seine Beliebtheit bei der schweigenden Mehrheit nicht!<br />Was den Link betrifft, vielen Dank. Damit beweisen Sie, daß Sie bei Ihrem akademischen Interesse sehr wenig wissen. Schauen Sie sich mal das estnische Renten- und Krankenversicherungssystem an. Da ist Estland dann aber gegenüber Lettland das Schweden des Baltikums, während Lettland funktioniert wie die USA! Sie schießen also gegen das falsche Land. Sie müssen da irgendwann mal etwas völlig falsch in den Hals bekommen haben.<br />Darüber hinaus beginnt mich dieser Dialog zu langweilen, weil Sie in keinster Weise auf die Argumente anderer Diskutanten eingehen. Machen Sie das im Doktorandenseminar auch so? Aber es ist schon richtig, es ist manchmal interessant, wer gefördert wird oder auch, was er in seinem virtuellen Leben tut.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-58602649199397937822011-02-24T07:41:17.779+01:002011-02-24T07:41:17.779+01:00Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-17991737660651564222011-02-24T00:27:08.407+01:002011-02-24T00:27:08.407+01:00Moevenort:
"was mich an Estland als einziges ...Moevenort:<br />"was mich an Estland als einziges interessiert" - genau, das schimmert zur Genüge durch (außer der Lust am halbanonymen Fabulieren). Leider wenig Interesse an Estland, sonst würden nicht so pauschale und von theoretischen Vorprägungen getragene Merkwürdigkeiten dabei herauskommen. Wer hier Estland sympathisch findet, steht bei Ihnen wohl schon grundsätzlich auf der falschen Seite.<br /><br />Ich hoffe auch für die "Bürger meines Landes", dass wir immer noch selbst entscheiden dürfen, wohin wir politisch wollen - mir wird gruselig ansichts von Leuten, die immer glauben für irgendeine "schweigende Mehrheit" sprechen zu können - und wo gleichzeitig so wenig eigene Meinung und Erfahrung zu spüren ist (Zitierweltmeisterschaft beeindruckt mich nicht).Albert Casparihttps://www.blogger.com/profile/13428453693913371561noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-86990820587312170892011-02-23T12:56:10.475+01:002011-02-23T12:56:10.475+01:00Moevenort, um noch einmal auf die Demokratie, Quel...Moevenort, um noch einmal auf die Demokratie, Quellen, Nachrichten und Kommentare zurückzukommen. Es ist noch kein Jahr her, als Ihnen http://estland.blogspot.com/2010/04/oh-wunder-oh-volk-das-mit-seiner.html die Nachricht über eine Umfrage auch nicht recht war. Mir drängt sich der Verdacht auf, daß alles, was in Ihr Bild nicht paßt als unkritisch bezeichnet wird, aber alle von Ihnen zitierten Autoren, die Ihrer Meinung entsprechend, sich kritik nicht gefallen lassen müssen. Wenn der DAAD das fördert, nur zu. Vielleicht sind Sie ja janusköpfig ;-)Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-59796236425320621652011-02-23T10:51:37.454+01:002011-02-23T10:51:37.454+01:00heir noch einmal der korrekte link zur Meldung von...heir noch einmal der korrekte link zur Meldung von etv, die ich meine:<br /><br />http://news.err.ee/politics/5ffc1bf5-9a39-4a33-8f9d-4a746667b026moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-77136696199445725752011-02-23T10:49:28.667+01:002011-02-23T10:49:28.667+01:00Lieber Herr Reetz, wissen Sie was mich an Estland ...Lieber Herr Reetz, wissen Sie was mich an Estland rein akademisch z. Z. als einziges interessiert? Estland ist ein Lehrstück dafür, was passiert wenn eine absolut fatale neoliberale Ideologie auf die Spitze getrieben wird und sich mit Elementen der Postdemokratie mischt. Absolut abschreckend und in dieser Form momentan nirgendwo anders in Europa in diesem Ausmaß zu finden. Nicht als Wissenschaftler sondern als Bürger meines Landes, hoffe ich inständig mein eigenes Land nie in solchem Zustand erleben zu müssen.ganz ehrlich.<br /><br />belustigt hat dabei heute dazu lediglich diese Meldung:<br /><br />http://news.err.ee/politics/5ffc1bf5-9a39-4a33-8f9d-4a746667b026<br /><br />und sie haben recht, dass Thema eines deutschen Ministers, der seine Dissertation fälscht und Menschen damit blendet ist sicherlich auch schlimm. es gehört hier aber nicht zum Thema.moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-88478060181038263062011-02-23T07:28:23.987+01:002011-02-23T07:28:23.987+01:00Moevenort, unser Disput hier ist allgemeiner als d...Moevenort, unser Disput hier ist allgemeiner als das Estland-Thema des Blogs, deshalb will ich ihn nicht überfordern. Aber was sagen Sie zum Fall zu Guttenberg. Erst will er zeitweise seinen Titel niederlegen, was ich für technisch unmöglich halte und verzichtet jetzt, bleibt aber der beliebteste Politiker. Das Volk bevorzugt also Betrüger?Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-71704636037761498752011-02-23T07:10:05.512+01:002011-02-23T07:10:05.512+01:00Zu Ihrem letzten Kommentar, moenevnort. Was den DA...Zu Ihrem letzten Kommentar, moenevnort. Was den DAAD und die Begabtenförderung betrifft nehme ich an, daß Sie sich hinter keinem Nickname verstecken können und da eventuell ganz andere Töne spucken, wie soll ich das prüfen? Es ist ja in der Kommunikationswissenschaft nichts Neues, was so im Internet in der Anonymität alles passiert. Ich bin identifizierbar!<br />Was Sie über die verschiedenen Formen des Demokratieverständnisses sagen, ist mir bekannt. Allerdings weiß ich nicht, welchen Bildungshintergrund Sie haben. Ich habe neben Politikwissenschaft auch Jura und VWL studiert. Friedman und Schumpeter sind keine Politologen, also bestenfalls um die Ecke für eine minimalistische Demokratie.<br />Selbstverständlich gab es schon in den 70 und 80 Jahren die Diskussionen über den Dritten Weg und die Aktive Politik. Das Problem ist eben, mit diesen abstrakten Ideen holen Sie niemendaen hinter dem Ofen hervor. Theoretiker können viel erzählen. Mein Onkel war Professur für VWL und hat als Student gerne als Theoretiker bezeichnet :-)<br />Ich hatte vor kurzem ein längeres Gespräch mit der lettischen Ökonomin Raita Karnite über die Frage, ob es je ein anderes Wirtschaftssystem gegeben hat, als den Kapitalismus. Wir waren uns einig, daß diese Frage zu verneinen ist.<br />Neben Theorien, zeigen Sie doch mal ein existierendes Modell auf, und kommen Sie mir bitte nicht mit dem Folkhemmet Sverige.<br />Mit einem Wort, statt sich stapelweise auf irgendwelche irgendwelche theretische Autoren zu berufen, das können Sie dann im Doktorandenseminar machen, geben Sie mal Butter bei die Fische für die Praxis.<br />Und was mich, ich wiederhole das jetzt, an Ihrem Demokratieverständnis stört ist, daß Sie einem Land vorwerfen, sich für dieses oder jenes entschieden zu haben. In einer Demokratie aber sollte nicht ein im fernen Berlin promovierender deutscher Politologe den Esten erklären, was sie zu tun oder zu lassen haben.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-33570180660388680962011-02-22T17:10:48.594+01:002011-02-22T17:10:48.594+01:00Und ich wurde Ihnen gerne noch etwas zu bedenken g...Und ich wurde Ihnen gerne noch etwas zu bedenken geben, Moevenort. Hatte eine Mehrheit der Bevolkerung jeweils das Sagen gehabt, hatte es keine Wiederbewaffnung, keine Ostpolitik und keinen Euro gegeben. Auch mit dieser Aussage mochte ich mich in diesen Fragen keineswegs selbst als Befurworter positionieren, sondern darauf hinweisen, dass wir dann in einem komplett anderen Land leben wurden.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-59769242062007536182011-02-22T13:50:21.306+01:002011-02-22T13:50:21.306+01:00na lieber Herr Reetz, da hab ich ja Glück das der ...na lieber Herr Reetz, da hab ich ja Glück das der DAAD, der meine Abschlussarbeit fianziert hat und das Begabtenförderungswerk, dass meine Promotion begleitet da offensichtlich anderer Ansicht sind als Sie;)<br /><br />Was mich ein wenig stört, ist ihr meiner Aufassung nach paterlistisches Getue. Sie haben schlichtweg eine andere wissenenschaftliche Auffassung als ich, so einfach ist das. Meine deswegen jetzt allerdings paternalistisch a la "sechs setzen" verdammen zu wollen, ist doch wirklich lächerlich<br /><br />ein kleiner Hinweis: es gibt auch in der wissenschaftlichen Debatte um die Qualität von Demokratie auch noch andere Modelle als das liberale Demokratiemodell, z.b. direkt-demokratische, deliberative, ja man glaubt es kaum, sogar ein demokratisch-sozialistisches, empirisch beschrieben u.a. von Dieter Fuchs (1999). Das ist übrigens das Modell, dass allen Untersuchungen zur politischen Kultur zufolge von einer Mehrheit der Bürger in Ostdeutschland bevorzugt wird.(auch wenn sie mir das wahrscheinlich nie glauben werden) All diese Modelle bieten hervorragende Ansatzpunkte, zur Verbesserung der Qualität von Demokratie. Dummerweise nur hat Estland sich für das allerminimalistischste Demokratiemodell von allen entschieden, nämlich das libertäre. Das geht u.a. auf Milton Friedman und Schumpeter zurück und besagt, das Demokratie nichts anderes ist als Wahlen alle vier Jahre, bei der Eilten um Wählerstimmen kämpfen. Für alles andere wäre der Bürger laut diesem Modell zu dumm, auch ein Sozialstaat wäre komplett überflüssig. In Westeuropa wurde das Modell von Wissenschaft und Politik schon seit Jahrzehnten als zu minimalistisch zurückgewiesen. In Osteuropa erfreut es sich nichts desto trotz weiter der Beliebtheit in politischen Elitekreisen. Das ist das Modell das Estland bevorzugt und daher kommen die Probleme.<br /><br />Mit freundlichen Grüßen.moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-67800634606131659982011-02-22T13:23:30.051+01:002011-02-22T13:23:30.051+01:00Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-46383673630826339662011-02-22T12:31:26.947+01:002011-02-22T12:31:26.947+01:00Moevenort, von Mathematik scheinen Sie ja was zu v...Moevenort, von Mathematik scheinen Sie ja was zu verstehen! Was Ihre Erklarungen weiter angeht, mit Verlaub, ich LEHRE Politikwissenschaft! Nicht ich habe Sie nicht verstanden, sondern Sie verstehen mich nicht. Dass bei einer Wahlbeteiligung von rund 50% eine absolute Mehrheit der Stimmen etwa ein Viertel der Bevolkerung ist, das ist nun wirklich trivial. Sie liefern aber keinen einzigen Vorschlag, wie man eine hohere Beteiligung erreichen kann. Ausserdem, wie wollen Sie messen, ab wann sie dann reprasentativ ist?<br />Ich finde es daruber hinaus extrem eindimensional gedacht, die Wahler blieben wegen eines Polittheaters zu Hause. Das ist gewiss so, aber diese Leute machen es sich eben einfach. Ich vertrete eher die Ansicht, dass jemand, der nich einmal gewahlt hat, bei Kritik die Klappe halten soll. Wahren die 50% am Sonntag zur Wahl gegangen, hatten sie selbst eine absolute Merheit erreicht. Und hier genau scheitert das Postdemokratie-Theorem. Selbstverstandlich regiert ein kleiner Zirkel, wenn die Mehrheit sich das gefallen lasst, das ist auch schon wieder trivial.<br />Ich finde es ebenso eindimensional, das Polittheater den Politikern vorzuwerfen. Die Politiker verhalten sich entsprechendem dem Wunsch wiedergewahlt zu werden. Ich bin also kein Anhager der Postdemokratie, sondern ein Anhanger der Frage, ob die Demokratie angesichts der Politikabneigung in der Bevolkerung uberhaupt noch in der Lage ist, unopopulare Entscheidungen zu treffen. Das Volk ist immer konservativ, will keine Veranderungen. Aber das geht eben leider nicht immer.<br />Sie, moevenort, sind unzufrieden und argumentieren wie links oder rechts es tut. Immer sind die da oben Schuld. Die Demokratie haben Sie nicht verstanden. Wenn das, was Sie hier anbieten eine Semesterarbeit wurde, bekamen Sie bei mir mit Wohlwollen eine 4.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-69701584689786450672011-02-22T10:57:17.509+01:002011-02-22T10:57:17.509+01:00na, wunderbar, nun erklärt uns noch jemand das Wah...na, wunderbar, nun erklärt uns noch jemand das Wahlergebnis von Hamburg! :-)<br />Aber nein, leider wird nicht klarer, was Sie mit Ihren Bemerkungen meinen - auch wenn Sie so tun, als ob nur Axel Reetz sie nicht versteht. <br /><br />Die repräsentative Demokratie baut nun mal darauf, dass diejenigen, die sich aktiv für eine der politischen Angebote entscheiden, mehr Einfluss haben auf die Regierungsbildung. Oder man betätigt sich eben selbst in einer Partei, bzw. gründet neue. Es ist sogar erlaubt, als ehemalige Verfechter undemokratischer Sysmste sich innerhalb einer politischen Biografie sich dann als demokratische Partei neu aufzustellen - solange man sich freien und geheimen Wahlen unterwirft. Oder wir könnten uns ja für mehr Volksentscheide einsetzen, warum nicht? <br /><br />Aber wollen Sie uns nun beweisen, dass die Demokratie selbst ungerecht ist, oder aber eher dass Estland undemokratisch ist? Ganz schön wirre Verknotungen. <br /><br />Ich finde, statt dessen sollten wir uns lieber dafür einsetzen, dass bei den estnischen Wahlen keine extremen Nationalisten, keine Menschenfeindlichkeit propagierenden Gruppierungen, und keine Sowjetromantiker mehr Macht und Einfluss gewinnen. Denn Estland kennt die Situation nur zu gut, jahrzehntelang pauschal z.B. als "faschistisch" diffamiert zu werden - statt dass diejenigen die ihr Land endlich selbst aufbauen wollen mal ernst zu nehmen.Albert Casparihttps://www.blogger.com/profile/13428453693913371561noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-7420581060678384292011-02-22T09:39:35.408+01:002011-02-22T09:39:35.408+01:00Lieber Her Reetz,
Nur um ihren meinen Auffassung ...Lieber Her Reetz,<br /><br />Nur um ihren meinen Auffassung nach als zu optimistischen Blick auf die achso gute Funktionsfähigkeit des liberalen Demokratiemodells ein wenig geradezurücken ein Beispiel:<br /><br />Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg ( wohlgemerkt eine regionale Wahl, keine nationale) beteiligten sich am Sontag knapp 58% der Wahlberechtigten. Rechnet man das Lager der Nichtwähler in die Kalkulation des Wahlergebnisses ein, ergibt sich folgendes Bild:<br /><br />Es entfallen: <br /><br /> * … 43,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf niemanden.<br /> * … 26,2 Prozent aller möglichen Stimmen auf die SPD.<br /> * … 11,9 Prozent aller möglichen Stimmen auf die CDU.<br /> * … 6,1 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Grünen/GAL.<br /> * … 3,6 Prozent aller möglichen Stimmen auf die FDP.<br /> * … 3,5 Prozent aller möglichen Stimmen auf die LINKE.<br /><br />In der Folge bekommt Hamburg eine SPD-Alleinregierung, die gerade mal von einem Viertel der Wahlberechtigten tatsächlich gewählt wurde, Gehen wir davon aus, dass, was die Wahlbeteiligung in Hamburg angeht, diese in etwa dem Durchschnitt bei nationalen Wahlen in Estland entspricht. Ich denke dabei wird hoffentlich klar, was ich meine. Von Repräsentanz kann in beiden Fällen nur noch sehr eingeschränkt gesprochen werden.moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-61963666468482549682011-02-21T12:24:08.026+01:002011-02-21T12:24:08.026+01:00moevenort, summa summarum, ich sehe, daß Sie mich ...moevenort, summa summarum, ich sehe, daß Sie mich nicht verstehen. Ob das nun fehlende Literaturkenntnisse sind, ob Sie nicht wollen oder nicht können, das kann ich nicht beurteilen.<br />Sie haben diverse Idealvorstellungen. Das ist Ihr Recht und das ist ja auch schön so. Sie können aber in einer Demokratie nicht von allen verlangen, daß sie gerade Ihre Ideale teilen und für diese kämpfen. Sie können nicht einmal verlangen, daß die Menschen für Ideale kämpfen, die nicht die Ihren sind.<br />Und was ich noch weniger in Ordnung finde ist, daß Sie von Beiträge, die zunächst einmal nur berichten, immer gleich einen Kommentar erwarten. Im Journalismus gibt es aber verschiedene Formate: Nachricht, Reportage, Kommentar, Glosse usw. Ich habe als Journalist Glossen nie gemocht, noch weniger Reportagen. Nachrichten und in längerer Form als Analyse sind mein Metier. Kommentare behalte ich mir überwiegend für das Privatleben vor, und ich behalte mir ebenfalls vor, manchmal keine Meinung zu haben.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-85332357775236978102011-02-21T12:01:06.296+01:002011-02-21T12:01:06.296+01:00Sie sind vielleicht gut, moevenort. Colin Crouch h...Sie sind vielleicht gut, moevenort. Colin Crouch habe ich natürlich gelesen. Aber ich bleibe dabei, ich finde es anmaßend die Leute zum Protest zwingen zu wollen. Ihre Einstellungen sind alles andere als demokratisch. Wenn die Leute in der Scheiße sitzen und nichts dagegen machen wollen, dann werde ich sie nicht dazu prügeln.<br />Und was Sie da über Müntefering sagen, also da muß ich wirklich sagen, diese Rentnerinnen-Politikerverdorssenheit sollten Sie sich als Politologe nicht erlauben. Da steckt bei Ihnen aber ein gehöriger Paternalismus drin. Damit sind Sie allerdings wieder der estnischen politischen Kultur ähnlich. Das geht aus einem Ihrer weiteren Zitate hervor: "Diese Bürger glauben einfach nicht mehr an die verändernde Kraft von Wahlen, wenn Politik zur reinen PR Show verkommt."<br />Glauben können Sie in der Kirche!Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-30679040769492131832011-02-21T11:49:43.104+01:002011-02-21T11:49:43.104+01:00Lieber Herr Reetz,
In Frankreich ist gerade ein k...Lieber Herr Reetz,<br /><br />In Frankreich ist gerade ein kleines Büchlein erschienen, dass Furore gemacht hat und innerhalb von Tagen zum meistverkauften Buch Frankreichs wurde. Es ist "Indignez-vous" (Empört euch) von Stéphane Hessel, einem 93 jährigen deutschstämmigen KZ Überlebenden, französischem Diplomaten und Mitunterzeichner der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Hessel prangert in dem Buch den Verfall der Demokratie, den Abbau sozialer Rechte und die Ungerechtigkeiten genau der "alternativlosen" Politik von der wir hier sprechen an. Am schlimmsten findet er allerdings das Desinteresse. Ihm zufolge existiert nämlich keineswegs, wie Sie meinen, ein Recht auf Desinteresse.<br /><br />Und zumindest die Bürger, die in Deutschland nicht mehr wählen gehen, treibt auch alles andere als Desinteresse. Im Gegenteil, viele Nichtwähler sind dort inzwischen hervorragend informiert, aber auch kritisch. Sie wählen nicht, weil sie kein Interesse an Politik haben. Sondern weil sie das Vertrauen in diese Art Minimaldemokratie verloren haben, in denen unselige Leute wie ein Franz Müntefering (oder ein Andrus Ansip in Estland) ihnen erklären wollen, es sei unfair, Parteien an ihren Wahlversprechen zu messen. Diese Bürger glauben einfach nicht mehr an die verändernde Kraft von Wahlen, wenn Politik zur reinen PR Show verkommt. Sie sind jedoch alles andere als desinteressiert. Das zeigen eine ganze Reihe von untersuchungen. Embachers Untersuchung für die Friedrich-Ebert-Stiftung (2009) kann ich in diesem Zusammenhang sehr empfehlen.<br />Und genau das Phänomen beschreibt u.a. der Postdemokratie- Ansatz. Sie sollten tatsächlich Colin Crouch einmal lesen.<br /><br />aber zurück zu Hessel: Auch dieses kleine Büchlein kann ich Ihnen als Lektüre nur wärmstens empfehlen. Auf die Frage nämlich was denn statt Desinteresse hilft, antwortet Hessel:<br /><br />"Ich wünsche jedem Einzelnen von Ihnen einen Grund zur Empörung. Das ist sehr wertvoll. Wenn etwas Sie empört, wie mich die Nazis empört haben, werden Sie kämpferisch, stark und engagiert.""<br /><br />Jakob Augstein hat übrigens eine interessante Rezension zu Hessels Buch geschrieben:<br />http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,739073,00.html<br /><br />Mit freundlichen Grüßen,moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-55036771022583898122011-02-21T11:29:53.998+01:002011-02-21T11:29:53.998+01:00P.S.: Die Postdemokratie-Diskussion finde ich sehr...P.S.: Die Postdemokratie-Diskussion finde ich sehr problematisch. Daß einflußreiche Kreise mehr Einfluß auf politische Entscheidungen haben als der Durchschnittsbürger, halte ich für trivial. Und das war auch nie anders. Im Parlament haben die erfahrenen Abgeordneten mit Parteiämtern auch mehr Einfluß als die Hinterbänkler. Was mir bei dem Modell der Postdemokratie zu kurz kommt ist, daß im Gegenteil zu Ägypten zum Sturz der Regierung nicht erforderlich ist, tagelang unter Einsatz des eigenen Lebens zu demonstrieren. Es genügt, eine andere Partei zu wählen. Und gibt es keine passende, dann kann man eine gründen. Ich halte es für schizofren, von einer politischen Elite, die einen nicht repräsentiert zu erwarten, daß sie einen repräsentiert.<br />Aber das war mir klar, mit moevenort geht es immer in eine demokratietheoeretische Diskussion. Aber als Politologe sollten sie wissen, daß eine Demokratie ohne Demokraten nicht funktioniert. Demokratie ist letzen Endes, Karl Popper, nichts anderes, als die Möglichkeit, die Regierung ohne Blutvergießen auszutauschen. Sie ist aber nicht der Zwang, dies zu tun.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-32474778451640763802011-02-21T11:23:22.467+01:002011-02-21T11:23:22.467+01:00Moevenort, ich würde niemals von Ihnen verlangen, ...Moevenort, ich würde niemals von Ihnen verlangen, nicht zu opponieren. Ich weiß nur nicht, warum Sie gegen Nachrichten opponieren. Mein hier kommentierter Beitrag ist nichts anderes. Sie aber fordern mit Ihren Kommentaren dauernd ein, daß sich die Autoren der Posts auf eine Seite stellen sollen. Das aber ist für einen Wissenschaftler gewagt und ich wüßte auch nicht, warum Sie mich dazu zwingen sollten, im Internet meine Zu- oder Abneigung zu Andrus Ansip zu publizieren.<br />Mit einem Wort, Sie haben eine Meinung und regen sich über alle Autoren auf, in deren Beiträgen diese entweder nicht vorkommt oder widersprochen wird. Was soll der Unsinn? Es ist doch gerade Demokratie, daß man seine abweichende Meinung kundtun kann. Ihre Ausführungen werfen Andersmeinenden vor, im Unrecht zu sein.<br />Und genau das geht aus Ihrem folgenden Absatz hervor: "Ich möchte im Gegenteil, dass sie sich in Deutschland wie Estland an Wahlen und Politik wieder beteiligen und nicht resignieren und in Aphatie verfallen. Das dies aber so gekommen ist, ist allerdings wohl kaum den Bürgern selbst vorzuwerfen, sondern doch wohl eher der politischen Praxis der vergangenen Jahrzehnte."<br />Ja wie? Also die Politik, die von einer Regierung realisiert wurde, die eine Mehrheit jener gewählt hat, die nicht zu faul und desinterssiert waren, sich für ihr Land zu interessieren, ist also jetzt Schuld, daß einige sich für ihr Land nicht interessieren? Ist Ihnen noch nicht aufgegangen, welchen Zwang Sie damit dem Desinteresse auferlegen? Jeder hat ein Recht auf Desinteresse. Und wenn er meint, er könne mit seiner einen Stimme nichts beeinflussen, dann tut er mich schrecklich traurig. Ich kann doch niemanden zur Partizipation prügeln! Ich weiß auch nicht, warum eine Mehrheit der Deutschen meint, HARTZ IV sei zu niedrig, dann aber schwarz-gelb wählt. Und betont: hiermit schlage ich mich auf keine Seite. Ich verstehe nur nicht, warum viele Wähler wählen, was offensichtlich nicht realisiert, was sie eigentlich wollen. Und dann sind wir bereitds in der Psychiatrie.Axel Reetzhttps://www.blogger.com/profile/08088353413536294515noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-18110097422120356692011-02-21T10:31:43.340+01:002011-02-21T10:31:43.340+01:00Lieber Herr Reetz,
was meinen Sie eigentlich mit ...Lieber Herr Reetz,<br /><br />was meinen Sie eigentlich mit "dagegen typ"? wären es Ihnen etwa lieber, ich oder hätte mit der DDR sympatisiert bzw. sich mit ihr arrangiert statt zu opponieren? <br /><br />Meiner Meinung nach ist der Begriff "Dagegen Typen" ein Unwort, egal ob ob er nun für Anhänger der Grünen ( was ich übrigens nicht bin) oder jemand anderen verwendet wird. Es ist genau so ein Unwort wie der Begriff "Wutbürger", der in Kreisen bestimmter sich wichtig nehmender Journalisten und sich als Elite fühlender Politiker in jüngster Zeit verwendet wird, um jene Bürger zu diffamieren, die offensichtlich nicht mehr bereit sind, sich jede demokratisch zweifelhafte Praxis bieten zu lassen.<br /><br />was nun ihre Fragen angeht: das ist ein bischen viel verlangt, von mir verlangt alle Antworten zu verlangen, oder? Ich bin wohl kaum Mesias oder so etwas. Mein Geschäft ist in erster Linie eine möglichst akkurate Analyse von gesellschaftlichen Zuständen. Über Lösungen kann ich mir zwar Gedanken machen wie viele andere Bürger auch, mehr aber auch nicht. Man wird sehen, ob die vielen Gedanken kritischer Bürger die Gesellschaft in Deutschland oder anderswo voranbringen oder nicht.<br /><br />und nein, ich möchte keine sozial Schwachen "an die Wand stellen" wie sie meinten. Ich möchte im Gegenteil, dass sie sich in Deutschland wie Estland an Wahlen und Politik wieder beteiligen und nicht resignieren und in Aphatie verfallen. Das dies aber so gekommen ist, ist allerdings wohl kaum den Bürgern selbst vorzuwerfen, sondern doch wohl eher der politischen Praxis der vergangenen Jahrzehnte.<br /><br />Was erwarten Sie denn von den Bürgern, wenn sie mit einer unsozialen Politik konfrontiert werden, die Ihnen sei es nun von Hernn Ansip oder Frau Merkel ständig als "alternativlos" verkauft wird. Wozu dann noch wählen gehen?, sagen sich dann viele. Nicht zu unrecht wurde das Merkels Wort "alternativlos" (Schröders Equivalent war übrigens "basta") zum Unwort des Jahres gekürt. Wenn Politiker allerdings in einer Demokratie anfangen von einer vermeintlichen Alternativlosigkeit zu sprechen wird es problematisch. Denn "alternativlos" und Demokratie ist ein Widerspruch an sich. Demokratie lebt von Alternativen, unter denen der Bürger wählen kann. Wenn jedoch - wie in Estland kein klares links / rechts Schema existiert, wenn acht verschiedene estnische Regierungen dieselbe Art Wirtschaftspolitik betreiben, wenn z.b. eine Partei wie die estnische SDE sich ausschließlich an Regierungen beteiligt, die das genaue Gegenteil von ihrer eigentlicher Programatik vertreten, (siehe u.a. Kasekamp 2003 oder Lauristin / Vihalemm 2009 für eine genaue Analyse), dann würde ich in der Tat eher von postdemokratischer Entwicklung als von demokratischer Entwicklung sprechen.<br /><br />Und genau in diesem Verhalten politischer Eliten liegt der Schlüssel zum Verständnis und zur Lösung der Frage, warum bestimmte gesellschaftliche Gruppen in Estland (und in geringerem Ausmaß in Deutschland) nicht mehr wählen gehen. <br /><br />Mit freundlichen Grüßen,moevenorthttps://www.blogger.com/profile/18292577520959729452noreply@blogger.com