tag:blogger.com,1999:blog-10331693.post8618875307115176330..comments2024-03-13T14:20:04.433+01:00Comments on estland: Was bleibt?Albert Casparihttp://www.blogger.com/profile/13428453693913371561noreply@blogger.comBlogger6125tag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-44086056581011544542008-06-17T22:22:00.000+02:002008-06-17T22:22:00.000+02:00Mit der Gründung der 1. Estnischen Republik hat si...Mit der Gründung der 1. Estnischen Republik hat sich der Geschmack der estnischen Namensgebung verändert. Alle wollten estnische Nachnamen haben, so wurde in meiner Familie aus Schömberg Soonpere.klotyhttps://www.blogger.com/profile/12076378744512793314noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-56933631914135127032008-06-10T10:15:00.000+02:002008-06-10T10:15:00.000+02:00Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.Jens-Olafhttps://www.blogger.com/profile/18304784095687896639noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-81921079874267811612008-06-10T10:06:00.000+02:002008-06-10T10:06:00.000+02:00Das passt auch ganz gut zu den Zahlen der deutsche...Das passt auch ganz gut zu den Zahlen der deutschen "Umsiedler" 1939, die auch erst eingebürgert werden mussten. Wenn ich mich nicht irre, war die Zugehörigkeit zum deutschen Kulturbund ausschlagebend, was nicht unbedingt mit der nationalen Zugehörigkeit in Estland übereinstimmen muss. Ich füge oben noch ein Dokument hinzu, das zeigt, wie verschwommen die Grenzen zwischen Esten und Deutschen häufig waren. Es handelt sich um eine Konfirmationsurkunde auf Deutsch (Unterricht war auf Deutsch) für eine Estin in der Mitte des 19. Jahrhundert.Jens-Olafhttps://www.blogger.com/profile/18304784095687896639noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-56832234553160527012008-06-10T09:10:00.000+02:002008-06-10T09:10:00.000+02:00"kleine Provokation" - nun ja, ich fand es einfach..."kleine Provokation" - nun ja, ich fand es einfach nur dumm und habe mich geärgert.<BR/>Ja, vieles fällt natürlich aus dem allgemeinen Raster. Meine Familie ist im prinzip rein estnisch. Von zwei Brüdern hat der eine 1905 wutentbrannt das Herrenhaus des deutschen Baron gestürmt, der andere hingegen hat dafür gesorgt, daß seine Kinder deutsch wurden (deutsche Schule usw. usw.), um den sozialen Aufstieg zu schaffen, was in der Tat auch gelang.(Der erste Bruder wurde natürlich erschossen.)Und so bin ich dann schließlich zum deutschen Staatsbürger geworden.cjchttps://www.blogger.com/profile/00998478625452706976noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-40337606868827907982008-06-10T04:16:00.000+02:002008-06-10T04:16:00.000+02:00Ich verstehe Giustinos Post mehr als eine kleine P...Ich verstehe Giustinos Post mehr als eine kleine Provokation. Die Erfahrung ist ja, dass mit dem Bergriff "Deutsche" in Estland, eine Geschichtsvereinfachung stattfindet. Und viele Juengere in Deutschland von den alten Verhaeltnissen so gut wie nichts wissen. <BR/>Und wenn ein grobes Bild ueber die Vergangenheit vorhanden ist, so bleiben doch wichtige Unterschiede. Zum Beispiel hat es einen Ordensstaat im Heiligen Roemischen Reich nicht gegeben. Und richtig, deutsche Geschichte im modernen Sinn beginnt selbst hier fruehestens vor 200 Jahren. Das Beispiel mit der Schuelerin habe ich oben auch deshalb gewaehlt, weil sie eben nicht aus einer deutschbaltischen Oberschichtfamilie stammt und nicht in das allgemeine Raster passt.Jens-Olafhttps://www.blogger.com/profile/18304784095687896639noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-10331693.post-51007397826772593672008-06-09T17:07:00.000+02:002008-06-09T17:07:00.000+02:00Jetzt also auch in diesem Blog: Die Diskussion um ...Jetzt also auch in diesem Blog: Die Diskussion um das Deutsche in Estland, die Giustino mit einem - wie ich finde - antideutschen Akzent eröffnete.<BR/>Darf ich darauf verweisen, daß der Balten-Deutsche in Estland sich nicht als Deutscher im Sinne des Nationalismus, wie er in Deutschland im 19. Jahrhundert hervorbrach, verstand. Er war loyaler Untertan des russischen Zaren und hatte mit den Deutschen in Deutschland nur die Kultur gemeinsam (Das erste Schillerdenkmal überhaupt wurde auf einem Herrenhof in der Nähe von Haapsalu errichtet, auf dem Friedhof von Haapsalu kann man auch die Gräber derer von Knorring sehen, die Inschriften sind aber kyrillisch.)Das, was den Balten-Deutschen charakterisierte, war nicht seine nationale Identität, sondern sein sozialer Rang: Er gehörte zur Oberschicht und war den "Undeutschen" (das waren die Esten) überlegen. Allerdings war es damit in den zwanziger Jahren nach der Enteignung durch die estnische Republik vorbei, was erstaunlicher Weise die meisten Balten-Deutschen dann doch irgendwo als zeitgemäß empfanden. Die Auswanderung nach Deutschland war relativ gering.<BR/>Die "Heimholung ins Reich" von 1939 ist von keinem der ins Warthegau Evakuierten als "Heimholung" verstanden worden - die Balten-Deutschen waren eben doch keine "echten" Deutschen.<BR/>Und eben deswegen ist für einen normalen heutigen Deutschen die Geschichte der sozialen Oberschicht im alten Estland unter russischer Herrschaft auch kein Teil der deutschen Geschichte, mit der er sich irgendwie auseinandersetzen müßte. Und genau das ist der Denkfehler von Giustino gewesen.<BR/>CJCicjchttps://www.blogger.com/profile/00998478625452706976noreply@blogger.com