Dienstag, August 28, 2007

Osaka WM - Diskus: Kanter gegen Alekna

13:05 Zittern für Alekna, noch drei Athleten haben die Möglichkeit den Litauer aus dem Wettbewerb zu werfen...


Aus dem Liveticker von Eurosport. Das hatten wir nicht gemeint, vorgestern. "Baltischer Showdown", kann aber noch kommen. Kanter ist dabei.

13:06 Riesenwurf von Gerd Kanter: Der Este setzt die nächste Richtmarke mit 68,94 Metern - nun kann der bisherige Führende Rutger Smith kontern.


Jetzt spielt der Deutsche neben dem Niederländer auch noch ne Rolle, dat wird kompliziert:

13:12 Endlich kann Virgiluis Alekna mal seine Klasse als zweifacher Weltmeister andeuten. Mit 65,24 Meter schiebt er sich auf Rang vier, einen Platz hinter Harting.

Virgiluis klingt auch nett,irgendwie französisch, Virgilijus heißt der Junge.
13:29 Fünfter Versuch des Doppelweltmeisters Alekna...
13:29 ...ungültig, der Litauer ist völlig verunsichert und verlässt den Ring mit tief gesenktem Kopf.

Abwarten, 6 Versuche gibt es. Das letze Aufbäumen:
13:39 ...der Doppelweltmeister geht leer aus, mit seinem schwachen letzten Versuch kassiert der Litauer die erste Niederlage seit zwei Jahren.

Harting vom DLV ist Zweiter:
13:41 Robert Harting küsst den Ring, der letzte Wurf war nicht besonders gut, aber egal denkt sich Harting und lässt sich unter großem Jubel feiern.

13:42 Gerd Kanter ist neuer Weltmeister. Der Este sichert sich nach zwei Silbermedaillen bei Großereignissen nun seinen ersten großen Titel und lässt sich entsprechend feiern.

13:44 Das Endergebnis im Diskuswerfen: 1. Gerd Kanter (68,94m), 2. Robert Harting (66,68m), 3. Rutger Smith (66,42m), 4. Virgilius Alekna (65,24m).

Und trotz aller anderen geopolitischen Orientierungen, die ersten Glückwünsche kommen aus baltischen Nachbarländern, hier bei delfi.ee
ilestmort, 28.08.2007 14:56
nice.
lithuania is happy for you.

Fotos aus Estland

Eine sehr aktive Photobloggerin aus Estland, genauer Viljandi, zieht eine Menge Aufmerksamkeit innerhalb der Flickr-Fotowebseite auf sich. Sie hat einen entscheidenden Vorteil. Sie kann Motive das ganze Jahr über an der gleichen Stelle beobachten und wird dabei immer besser. Hier ein Ergebnis ihrer Fotoarbeiten. Der Flickrname ist j.anne4( Anne : )))
Etwas schwerverdaulich dieser Name, aber das spielt scheinbar keine Rolle.

Montag, August 27, 2007

Cyberwar - Wired Magazine berichtet

Das Estlandblog hat die Untersuchungen zu den Internetangriffen in und um Estland seit April/Mai verfolgt.

Einen Blick hinter die Kulissen, wie es vor den Computerbildschirmen der Zeitung Postimees oder des Verteidigungsministeriums zuging, als die Server zusammenbrachen, schildert ausführlich das Magazine Wired, ein Auszug aus dem Artikel von Joshua Davis:

The script kiddies were stoked into a fervor on Russian-language chat rooms. First they were goaded by overheated rhetoric about the April 27 removal of the statue. A week later, hundreds of posts called for a coordinated attack at the stroke of midnight on May 9, the day Russia celebrates its World War II victory. "You do not agree with the policy of eSStonia???" demanded a user named Victoris on a Russian online forum. "You may think you have no influence on the situation??? You CAN have it on the Internet!"


Im selben Magazin antwortet Kevin Poulsen mit "'Cyberwar' and Estonia's Panic Attack". Er kritisiert scharf die politische Rethorik, die den DDos-Atacken folgte.

While cooler heads were combating the first wave of Estonia's DDoS attacks with packet filters, we learn, the country's defense minister was contemplating invoking NATO Article 5, which considers an "armed attack" against any NATO country to be an attack against all. That might have obliged the U.S. and other signatories to go to war with Russia, if anyone was silly enough to take it seriously.

Sonntag, August 26, 2007

Baltischer Showdown in Osaka

Es gibt eine Sportart, die gehört zu den Wurzeln der Olympischen Spiele. Und in dieser Sportart, dem Diskuswurf, machen vielleicht morgen die Balten die ersten Medallienplätze unter sich aus. Bei der 11. Leichtathletik-WM in Japan. Diesmal Virgilijus Alekna, Litauen, gegen Gerd Kanter, Estland. Aleksander Tammert ist der Dritte im Bunde und ebenfalls aus Estland. Alekna und Kanter sind die Sieger ihrer Qualifaktionsgruppen heute.
Morgen, 28. August, der Showdown.
Der könnte in etwa so ausssehen:

Donnerstag, August 23, 2007

Das Kosmoblog macht dicht

Ulrich Speck hat seit 2005 ein aussenpolitisches Blog auf der Online-Seite des Wochenmagazins "Die Zeit" gefuehrt. Oft war Osteuropa sein Schwerpunkt. Jetzt hat er sich verabschiedet. Es gibt einige Begruendungen fuer das Einstellen des Blogs:

Die Rückmeldungen in Bezug auf Kosmoblog waren zahlreich, und sie waren höchst ermutigend. Außenpolitik ist noch immer ein Stiefkind in der deutschen Medienlandschaft. Eine außenpolitische Kultur, die der deutschen Rolle in der Welt angemessen ist, hat sich bislang nur in Ansätzen entwickelt. Die vielen Rückmeldungen, die Kosmoblog auch aus professionell mit Außenpolitik befassten Kreisen erhalten hat, machten deutlich, dass ein Bedarf an Informationen und Debatte besteht, der bislang nur unzureichend befriedigt wird. Kosmoblog konnte offenbar hier einen bescheidenen Beitrag leisten.


Und ueber die deutsche Selbsteinschaetzung:
Verantwortung ist dabei ein Schlüsselbegriff. Noch viel zu oft erschöpft sich das Reden über Außenpolitik in Deutschland in der Kritik an echten oder vermeintlichen Fehler von anderen, insbesondere der Führungsmacht USA.

Die Perspektive des Zuschauers oder Kritikers ist bequem und ermöglicht ein gewisses Gefühl der moralischen Überlegenheit. Doch sie ist zugleich doppelbödig. Denn Deutschland befindet sich in Wahrheit nicht in der Perspektive des Zuschauers, sondern ist ein zentraler Akteur auf der Weltbühne. Sich als unbeteiligter Kritiker zu verstehen entspricht schlichtweg nicht der Rolle, die Deutschland tatsächlich spielt.


Der ganze Text.


Eigentlich wollte ich etwas ueber Hans-Gert Poettering posten. Den Praesidenten des Europaparlaments. Er war in Estland und hat sich dort mit der Minderheitenpolitik befasst. Die Bruchstuecke dieser Reise sind aus diversen Publikationen zu sammeln, und widersprechen sich manchmal. Ein muehsames Geschaeft sich ein genaueres Bild ueber die Reise eines wichtigen Politikers zu machen. Die 4. Gewalt, die Presse sitzt am laengeren Hebel, und die Infopolitik der staatlichen Stellen ist auch nicht sehr aufschlussreich in diesem Fall. Kurze Pressemitteilungen, wenn es um Estland geht, reichen scheinbar aus. Na ja, jetzt gibt es als Quelle auch einen Blog weniger.

Mittwoch, August 15, 2007

Neues Glück für Võru: deutsche Volksmusik

Deutsche Volksmusik für Estland? Nein, ausschließlich von Zuschauern in der südöstlichen estnischen Region Võru verspricht sich die BGP Medien GmbH (Wien, Bremen) offensichtlich Medienerfolge. Hier wurde das estnische Nationalepos "Kalevipoeg" geschrieben. Einer Pressemeldung zufolge startet jetzt "Volksmusik.tv" ausgerechnet dort.

Offensichtlich vertrauen die deutsch-österreichischen Schlager-Missionare nicht nur auf das gerade in Estland weit verbreitete Internet: Als "Web-TV" gibt es ihre Sendung nämlich schon länger (online). Und offensichtlich kümmern diese Volkstümlichen auch wen
ig die Diskussionen um zuviel Volksmusik im deutschen Fernsehen (das ZDF setzte einige Sendungen ab, Sänger Heino protestierte öffentlich - aber viele andere atmen eher erleichtert auf). Na gut, wer eben Zünftiges wie Märsche & Heile-Welt-Lobpreisungen den ganzen Tag hören will: warum nicht als Spezialsender?

Võru - die Stadt feiert in diesen Tagen gerade ihren Städtegeburtstag - wird allein schon die öffentliche Aufmerksamkeit recht sein. Aber, liebe wagemutigen deutschen Medienunternehmer: warum sendet nicht jemand endlich mal estnische Musik in Deutschland? Es muss dabei durchaus nicht nur Volksmusik sein! Hauptsache, es ist nicht nur Berieselung, sondern echter Kulturaustausch. Und noch eines ist ja wohl auch klar: nur, weil Estland punktuell nun mit möglicherweise gleichförmigen deutschen Schlager beschallt wird, sind estnische Lieder noch nicht langweilig! Nehmt euch kein schlechtes Vorbild der Kommerzialisierung, ihr Est/innen!

Pressemeldung dazu bei OpenPR

Verbreitungsgebiete von "Volksmusik.tv"

Die Stadt
Võru im Internet

BGP Medien GmbH

Montag, August 06, 2007

Cyberwar - Gadi Evron

Über die Internetangriffe auf estnische Webseiten im April und Mai diesen Jahres wurde ausführlich berichtet, besonders in vielen Onlineforen. Am Ende wurden aber häufig die gleichen Quellen zitiert. Auf der einen Seite Nazario
und mit leicht unterschiedlicher Sichtweise Gadi Evron und Jaikumar Vijayan von Computerworld aber mit ähnlicher Analyse
Many Russian-language blogs offered simple and detailed instructions to their readers on how to overload Estonian Web sites using "ping" commands, for instance, Evron said. The bloggers also kept updating their advice as Estonian incident responders started defending against the initial attacks.

The attacks started with pings and quickly scaled up to more sophisticated attacks, including those enabled via botnets from outside Estonia. One attack was launched by a specially crafted botnet with targets hard-coded in their source, Evron said. Some bloggers attempted to collect money to hire botnets to launch attacks against targets in Estonia, Evron said.

The timing of the attacks, their scope and the sudden availability of botnets to aim at Estonian targets suggest that some level of organization was involved, Evron said. But there is no evidence to explain who was responsible.

Cyberwar - Gadi Evron

Über die Internetangriffe auf estnische Webseiten im April und Mai diesen Jahres wurde ausführlich berichtet, besonders in vielen Onlineforen. Am Ende wurden aber häufig die gleichen Quellen zitiert. Auf der einen Seite Nazario
und mit leicht unterschiedlicher Sichtweise Gadi Evron aber mit ähnlicher Analyse am Ende
Many Russian-language blogs offered simple and detailed instructions to their readers on how to overload Estonian Web sites using "ping" commands, for instance, Evron said. The bloggers also kept updating their advice as Estonian incident responders started defending against the initial attacks.

The attacks started with pings and quickly scaled up to more sophisticated attacks, including those enabled via botnets from outside Estonia. One attack was launched by a specially crafted botnet with targets hard-coded in their source, Evron said. Some bloggers attempted to collect money to hire botnets to launch attacks against targets in Estonia, Evron said.

The timing of the attacks, their scope and the sudden availability of botnets to aim at Estonian targets suggest that some level of organization was involved, Evron said. But there is no evidence to explain who was responsible.

Samstag, August 04, 2007

Das ganze Land ein "Start-up"?

Von Erfahrungen eines deutschen Mitarbeiters bei der Erfolgsfirma SKYPE in Estland berichtet aktuell die WIRTSCHAFTSWOCHE. "Der Wille, etwas zu bewegen, ist in Estland sehr stark," meint der 29-jährige Karlheinz Wurm: "das ganze Land ist ein Start-up."

Klar, wer bei SKYPE arbeitet, sollte mit der Einstellung "hier wird die junge Elite geschmiedet" etwas anfangen können. Interessant sind aber auch die allgemeinen Beobachtungen des deutschen "Gastarbeiters" zu Mentalität und Arbeitsmoral der Esten.

Hier einige Aussagen, kurz gefasst:

- so viel die Esten in der Woche arbeiten, so gerne machen sie am Wochenende "einen drauf"

- die Esten sind nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, tauen sie aber erstmal auf, sind sie herzlich und direkt

- wenn jemand zu sehr um den "heißen Brei" herumredet, fangen die Esten an zu gähnen

- die Menschen mögen lockere Gespräche und lachen über Witze - wer das aber übertreibt, gilt als Schwätzer

- estnische Mitarbeiter lassen sich gut durch Sachargumente überzeugen und motivieren,

- wer sein Können unter Beweis stellt, wird anerkannt

- wenn Esten auf ein Problem stoßen, neigen viele dazu, es erstmal zu verdrängen oder auf die lange Bank zu schieben. Im Umgang mit Esten also nie einfach annehmen, dass schon alles glatt laufen wird!

- es kostet Esten Überwindung, sich zu beschweren, oder einen Konflikt zu riskieren.

Der vollständige Artikel ist hier zu lesen.