Donnerstag, Mai 24, 2012

Estland und Azerbaijan

Etwas zwiespältig erscheint die Berichterstattung aus Baku in dieser Woche, wo der Eurovision Song Contest (ESC) dieses Jahr ausgetragen wird. Von Menschenrechtsverletzungen und fehlender Pressefreiheit ist die Rede. Heute tritt Ott Lepland im 2.Halbfinale für Estland an, und was gibt das estnische Aussenministerium zum Thema "Azerbaijan" bekannt?

"Azerbaijan eröffnet e-Government Plattform, geschaffen von estnischen Firmen." Nun kann man sich fragen, was dieser Versuch bedeuten soll: der Beweis dass der europäische Trällerwettbewerb doch etas mit Politik zu tun hat? Oder die Aufforderung an die estnische Presse, nicht allzu kritisch zu berichten falls Lepland das Finale nicht erreichen sollte? Oder eher der Versuch zu zeigen "wir haben auch dann noch etwas zu bieten wenn wir die Show verlieren sollten?"

Na gut, letztes Jahr wurde Getter Jaani von der internationalen Presse zur Favoritin geschrieben und stürzte steil ab. Mal sehen, was dieses Jahr in Baku passiert.
Wen das nicht kümmert, besucht vielleicht die "Routes Europe", die dieser Tage in Tallinn stattfindet. Die größte europäische Veranstaltung zum Thema Streckenentwicklung aller Zeiten, heißt es in der Luftfahrtbranche. Oder, wie das "Fly-in-Magazin" es ausdrückt: "nach dem Eurovision Song Contest 2002 die zweitgrösste Veranstaltung, die jemals in Estland stattgefunden hat." Und schon erscheint Baku wieder ein klein wenig unbedeutender.

Zusatz: 
auch in Estland gibt es andere Berichte zu Azərbaycan (Aserbaidschan)

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