Dienstag, Juni 05, 2007

Auf der Suche nach Quellen

Um fuer die Debatte ueber Minderheitenpolitik in Estland solides Datenmaterial zu erhalten, stoesst man bei der Internetrecherche haufig auf solche Beispiele, es geht um Estland und ein Zitat aus einer deutschen wissenschaftlichen Arbeit:

Letztlich zielt also das situative Konzept auf die jeweiligen sozialen, politischen und ökonomischen
Kontextbedingungen von Ethnizität ab, während das primordiale Konzept unabhängig
von den jeweiligen Kontextbedingungen und von Raum und Zeit existierende 'objektive'
Unterschiede betont. Die kulturalistische Interpretation ethnischer Konflikte stellt bewußt die
primordiale Bindung der Protagonisten im Konflikt heraus. Wenngleich die so betonten kulturellen
Rückbezüge zunächst begründbar scheinen, werden Kontextbedingungen praktisch
nicht berücksichtigt. Dabei werden nicht nur die Bedingungen ignoriert, unter denen der einer
Gruppe von außen (d.h. gesellschaftlich) zugeschriebene ethnische Status Bedeutung erhält,
sondern auch die Umstände, unter denen die Gruppe aus sich heraus Ethnizität als strategisches
Instrument operationalisiert.
Ethnische Konflikte (oder auch ihre Abwesenheit)


Ich bin zwar manchmal auch unverstaendlich, weil ich bei vielen Lesern die Kenntnis der Zusammenhaenge voraussetzte, aber das hier laesst mich kapitulieren. Warum muss das so sein? So angestrengt wissenschaftlich ist einfach nicht noetig.

2 Kommentare:

  1. wissenschaftliche Arbeiten
    sind eben manchmal recht schwer zu verstehen, besonders, wenn man eine einzelne Stelle herausnimmt. Sicher ist dieser Absatz im Kontext der gesamten Arbeit verständlich. Und ich habe ihn auch, zugegeben nach zweimaligem Lesen, verstanden. Das hängt aber wahrscheinlich damit zusammen, dass ich mich mit der Ethnizitätsproblematik auch schon wissenschaftlich beschäftigt habe ;)
    Ich glaube, eine recht gute Arbeit zum Thema von Carmen Schmidt(?) ist online zu finden

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  2. silke, danke. Wahrscheinlich meinst du: Carmen Schmidt uber Minderheitenschutz in Estland.
    Vielleicht sollte ich anmerken, dass Minderheitenproblematik in akademischen Veroeffentlichungen auch fuer Wissenschaftler interessant sein koennte, die Deutsch nur als Fremdsprache erlernt haben. Im englischsprachigen Raum verbietet sich weitgehend eine zu komplizierte Ausdrucksweise, aber der Freiraum der deutschen Sprache hingegen wird in wissenschaftlichen Arbeiten meiner Meinung nach zuungunsten der Leserlichkeit ausgenutzt.

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