Dienstag, Oktober 31, 2006

E-Konferenz in Tallinn

Und wer stellt die Audiodateien, die Reden online ins Netz? Es ist wiedereinmal Peeter Marvet. Sein Blog heisst Tehnokratt! Da er die Informationen umsonst preisgibt, zum Beispiel einen Link zu einem Vortrag über die erste wissenschaftliche Analyse der ersten Wahl mit Stimmabgabe über das Internet weltweit, die Wahl, die vor Monaten in Estland stattgefunden hat, verweise ich hier gleich direkt zu Peeters Post über die E-Konferenz mit den englischsprachigen Beiträgen.
In eigener Sache schreibt er:
Greetings to visitors who are interested in e-voting but do not understand Estonian language - this page brings together audio and presentations from conference on e-voting held in Tallinn, Estonia on 27.10.2006. All presentations in English are prefixed with eng. We should talk with ega.ee if we could also publish English translations of Estonian speeches as they translations were also recorded, but not by me. Thanks for being interested in what we are doing here in Estonia! Peeter Marvet, pets@tehnokratt.net

Montag, Oktober 30, 2006

Jade Warrior - Der Film

Gerade war eine chinesische Delegation in Estland. Das Übliche: Zusammenarbeit fördern, Tourismus ausbauen und Beziehungen pflegen. Da wird es Zeit auf eine konkrete Zusammenarbeit hinzuweisen. Das internationale Filmgeschäft macht es möglich. So wurden zum Beispiel die Wald, Winter- und Herbstszenen von House of Flying Daggers in der Ukraine gedreht. Ähnlich liegt es bei Jade Warrior. Eine finnisch-estnische und chinesische Coproduktion. Der Stoff des Films führt ebenfalls diese zwei verschiedenen Kulturen zusammen. Die finnische und estnische Mythologie haben gemeinsame Wurzeln. Sozusagen ein sino-finnisches KungFu-Epos:
Jade Warrior is an epic love story about battle between good and evil. It combines fantasy and kung fu and takes its inspiration in Finnish folk lore compilation known as The Kalevala. The film connects Finnish and Chinese mythology. The events take place in two different times and places: in modern Finland and in ancient China.

Und weiter ist zu lesen:
Matias Aleksanteri Castrén, a researcher of Ural languages and ethnography, found in the 19th century clear connections between Asian and Finnish stories. The clearest common factor was the myth of the Sampo. Castrén’s writings told of an ancient Tibetan temple named Sang fu, which in English means “the fountain of all happiness”. In Mongolian, sangfu is pronounced in a manner very familiar to Finns: ’sampo’. The Sampo myth is also a central element in Jade Warrior, the film produced by Blind Spot Pictures. The story brings together Finnish mythology and Chinese legend as the Finnish protagonist’s, Kai Pelkonen’s, life is interwoven with the fate of the Chinese Sintai Seng Pu. In this way, Jade Warrior interprets the Kalevala in it is own way and is inspired by Castrén.

Freitag, Oktober 27, 2006

Kalev


Kalev
Originally uploaded by Jens-Olaf.
"Itching For Eestimaa" hat schon wieder ein Historienstück ausgegraben. Der norwegische König in Estland zur Zeit der Wikinger.
Für mich war eine der größten Überraschungen beim ersten Mal in Estland: nicht finnougrische Bilder aus dieser frühen Zeit dominieren, sondern die Selbstdarstellung als Wikinger. Und das hat seine Berechtigung. Es gibt einen legendenhaften Überfall auf Schweden. Mit ähnlichen Drachenbooten und ähnlicher Ausstattung. Auf dieser Welle reitet auch Kalev die Schokoladenfirma 1991.

Estnische Dirigententradition reisst nicht ab

Am 11.Oktober 2006 wurde in Berlin der Deutsche Dirigentenpreis verliehen. Die Sieger wurden im Rahmen eines Wettbewerbs in Zusammenarbeit mit der Berliner Philharmonie ermittelt. Der Preis wurde erstmals vergeben, ist mit 15.000 Euro dotiert und soll junge Dirigenten fördern (Infos auf "Klassik.com").

Wen wird es wundern, dass von den Dirigenten auf den ersten drei Preisträger-Plätzen zwei Esten waren?
Es ist vielleicht müßig, die Namen der vielen international bereits bekannten estnischen Dirigenten zu erwähnen. Nun wird sich die Fachwelt auch die Arbeit von Hendrik Vestmann (3.Preis) und Mihkel Kütson (1.Preis) einmal näher ansehen wollen. Kütson, der nach einem Studium an der estnischen Musikakademie ein Dirigentenstudium an der Hamburger Hochschule für Musik uhnd Theater absolviert hat, wird ab 2007 Generalmusikdirektor des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters in Flensburg werden. 1999 bis 2004 arbeitete er bereits in einem ähnlichen Amt im estnischen Tartu.

Weitere Infos:
Lebenslauf von Mihkel Kütson (zusammengestellt vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrats)
Lebenslauf von Hendrik Vestmann (ebenf. Deutscher Musikrat)
Bericht von der Endausscheidung des Wettbewerbs in KLASSIK-AKZENTE
News vom Deutschen Musikrat (zur Berufung Kütsons in Flensburg)

Donnerstag, Oktober 26, 2006

Ärger mit der EU-Kommission

Siim Kallas ist EU-Kommissar. Somit trägt er Verantwortung für die Ausgabenpolitik. Und die kontrolliert der Rechnungshof. Wie immer gibt es Ärger, weil es etwas zu beanstanden gibt. Darüber berichtet die FAZ am Mittwoch im Wirtschaftsteil. Kallas rechtfertigt den Haushalt und das Gute: In der FAZ kommt noch ein Este bzw. Estin zu Wort, Kersti Kaljulaid, und die wiederum kritisiert Kallas.
So weit haben es die Esten schon in Europa gebracht. Ich finde, das ist eine gute Nachricht.
Foto: Kallas in Berlin, 2000

Dienstag, Oktober 24, 2006

Zweimal Statistik

Die erste Rangliste heute gilt der Pressefreiheit. Aufgestellt von Reporter ohne Grenzen. Was soll man dazu groß kommentieren:
1 Finnland 0,50
- Irland 0,50
- Island 0,50
- Niederlande 0,50
5 Tschechien 0,75
6 Estland 2,00
So soll es sein, größtmögliche Freiheiten für die Presse. Ach ja, Deutschland muss sich Sorgen machen und ist nach dem Kriterienkatalog von ROG abgerutscht.

Die andere Statistik dreht sich um den Anstieg der Geburtenzahl in Estland. Und da hat der Staat seine Hausaufgaben gemacht, mehrere Zeitungen berichten:
Pia Kurro sat cross-legged on her bed in a drab, Soviet-era maternity ward that smelled of detergent and old linoleum and breast-fed her two-day-old daughter, Syria, who owes her existence to state subsidies.
In return for having the child, Ms. Kurro will receive the equivalent of $1,560 a month from her government for over a year, a lot of money in a country where the average monthly salary is $650.
"I would not have had a baby without the support," said the 39-year-old business consultant.

Derzeit machen sich die Koreaner über sich selber lustig, weil die Geburtenrate pro Frau bald unter den Rekordwert von 1,0 sinkt, Weltrekord. Das hat zur Folge, dass irgendwann der Anteil der Senioren plötzlich und nicht allmählich ansteigen wird. Für Estland spielt nicht nur das eine Rolle: Bei 1,4 Millionen Einwohnern hat eine ausgedünnte jüngerere Generation schnell Folgen. Schon jetzt sind IT-Kräfte kaum zu finden, und die sind meist jung. Aber gesteuerte Einwanderung ist auch noch nicht das Thema, oder gerade erst in Erwägung gezogen. Ross Mayfield forderte nicht nur deswegen "Open Estonia" vor einiger Zeit.
Aber das sind Zukunftsstrategien, das hier ist die Gegenwart:
If someone asks me nowadays, should they come and start an IT development centre in Estonia, I have to say no. The 10000 IT specialists we have in total is a small number and it is hard to grow bigger teams, you run into obstacles very soon. IT is not popular among university enrollments and the lack of people grows bigger and bigger each day. Which is sad considering Estonia's current position on the world's innovative IT solutions market.
Juri Kaljundi

Montag, Oktober 23, 2006

Der Laptop als Handy

Das Programm Skype für das Telefonieren im Internet wird vor allem in Estland entwickelt. Weil es die günstigste Alternative zum Telefon für Priit und Kerti in Shanghai ist, nutzen sie natürlich auch das Angebot. Irgendwo im Zentrum einer der größten Metropolen Chinas. Das Video "Telefoniga helistamine (est)"zeigt die skurrilen Umstände (März 06).

Freitag, Oktober 20, 2006

Queen Elizabeth's Tallinn visit


Queen Elizabeth's Tallinn visit
Originally uploaded by TosYum.
Der estnische Präsident Ilves (der Mann mit der Fliege) und Queen Elizabeth II während des öffentlichen Teils des Besuchsprogramms auf den Straßen Tallinns. Die Queen auf ihrer ersten und damit historischen Besuchsreise ins Baltikum. Wer auf das Bild klickt, findet auch die Zielveranstaltung, ein kleines Sängerfest.
Photo taken by "pipi", und bei TosYums flickrstream veröffentlicht.

Donnerstag, Oktober 19, 2006

Die Briten und der estnische Unabhängigkeitskrieg

Der Besuch von Queen Elizabeth II in Estland weckt alte Erinnerungen. Als die britische Flotte vor Tallinn im Unabhängigkeitskrieg zum Einsatz kam. Leider gibt das Internet nicht allzuviel her über diese Episode bis auf einen Bericht eines sowjetischen Kriegsgefangenen auf englischer Seite, der am Ende durch einen Gefangenenaustausch freikam. Ausführlich beschreibt er die Gefechte zwischen der Navy und der Sowjetflotte. Die Angaben zum Kriegsverlauf scheinen zu stimmen, wenn auch das Geschehen aus sowjetischer Sicht beschrieben wird. Hier ein Auszug:
The British sailors told us later that their admiral,[Admiral Sinclair was not present. The British force was commanded by Captain B.S. Thesiger (later Admiral Sir Bertram Thesiger) in Calypso.] who was in the leading destroyer, had already given the signal to withdraw: having driven us away from Reval he considered his mission accomplished. When, however, they saw the accident we had suffered, the British ships continued to approach us, not interrupting their gunfire for a single moment. They did not score any hits, even though they were firing at us almost point-blank. Seated on the submerged rocks, our destroyer kept on firing back from the gun at the stern, but was unable to inflict any damage on the enemy. When they perceived what a hopeless position we were in, the British squadron themselves ceased fire, having decided to take the destroyer alive, so to speak. I ordered that our ship be scuttled, but my order was not carried out. Engineer Neumann reported that the sea-cocks would not function. Soon we were surrounded by the British cruisers and they were launching boats to come and board us.

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Wo endet Skandinavien? 3.Teil

Zurück zur Ausgangslage. Wenn Estland sich als "Norden" oder als Teil Skandinaviens betrachtet, dann geht der Blick zuerst nach Finnland, nicht nach Schweden. Der Präsident Lennart Meri hat das im Jahr 2001 mit einem historischen Rückblick unterstrichen, in einem Seminar an der Universität Helsinki:
When Finland turned to the Royal House of Sweden with the request to establish a university in Finland, a reply came from Stockholm saying that the university had already been founded - in Tartu. Today, the Finns see this answer as arrogance on the part of a greater power, but this is not the case. At the time, language boundaries were much lesser between Estonia and Finland, and the Gulf of Finland was seen as a connecting factor, ''the axis of our life'', to quote a Finnish classic. Also Lönnrot visited Estonia in the hope of creating a common literary language with Estonia. The concept of the Baltic Sea region as an integral, Europe-oriented region was strengthened both in Estonia and in Finland in the nineteenth century.


Wie sieht es gegenwärtig aus zum Thema politischer Integration in Europa:
Norwegen in der Nato , aber EU-Verweigerer, kein Euro
Schweden nicht in der Nato, EU, aber kein Euro
Dänemark in der Nato, EU, aber kein Euro
Finnland nicht in der Nato, EU und Euro
Island in der Nato, nicht in der EU, kein Euro
Untereinander haben diese Länder allerdings zum Teil eigene Abkommen.

Estland in der Nato, in der EU, Euro-Anwärter

Und südlich von Helsinki wollen einige einen dicken Trennungsstrich ziehen.

Dienstag, Oktober 17, 2006

Wo endet Skandinavien? 2.Teil

Die Diskussion über nordic Estonia, die Giustino in seinem Blog angestoßen hat (siehe letzter Post), zeigt Wirkung. Noch nie haben so viele Skandinavier in der englischsprachigen Blogosphäre über die Rolle Estlands gestritten. Aber es geht jetzt endlich weg von der Uralt-Kontroverse Esten-Russen. Es geht darum, welche Postitionen im neuen Europa bezogen werden.
Es wird deutlich, dass es schon vor Jahrzehnten ganz andere Verschiebungen gegeben hat. In den 20ern entwickelte sich Großbritannien zum wichtigsten Handelspartner Estlands. Es waren nicht, wie viele annehmen, Deutschland und die Sowjetunion. Die Briten hatten schon im Unabhängigkeitskrieg Unterstützung geleistet. Die Queen wird diese Woche das erste Mal in Tallinn eintreffen. Sie werden mit Sicherheit an diese Zeiten erinnern.
Für die Ausbildung estnischer Diplomaten gibt es einen lesenswerten Text über Identität und geopolitische Lage des Landes, hier zwei Auszüge:
...
Geographical aspect. Estonia (and other Baltic states) is located very far away from western Europe and is a neighbor to Russia. Western European countries have no historically based vital interests in the region. Even more, they are reluctant to develop any in order to avoid the clash of interests with Russia. This aspect is further strengthened by the fact that in the 1990s British, French and German investments into Estonian economy were by far smaller than Finnish-Swedish contributions. This is considered as a definite proof of the Baltic States’ low attractiveness in the Core.
However, for Sweden the Baltics remained mainly a non-land until the end of the First World War. Until then Stockholm was not aware of any political and security interests to protect on the eastern shores of the Baltic Sea.
...
There have been ideas of a Baltic-Finnish-Scandinavian Federation, first proposed by Jaan Tõnisson on the opening session of the Estonian Land Council on August 25, 1917. Later, in the 1930s, geographist Edgar Kant associated Estonia with the Baltoscandian area. The Scandinavian response to such aspirations has never been very optimistic. The importance of the Baltic states for Sweden grew since 1918, but a truely active and multi-dimensional cooperation was launched only after Estonia and other Baltic states regained their independence in 1991.
...

Wir werden mit unseren altbackenen Osteuropa-Stereotypen, "ehemalige Sowjetrepubliken", im Abseits landen. Die jüngere Generation im Baltikum wächst bereits unter drei Präsidenten auf, die für Jahrzehnte auf dem amerikanischen Kontinent gelebt haben.
Das gilt auch für Schweden, bald wissen die russischsprachigen Schüler mehr über die schwedische Zeit in Estland, als sie jenseits der Ostsee ahnen können.
Vi bläddrar i deras lärobok, Estlands historia I. Kapitel IV heter ”Den svenska tiden”. Den svenska tiden är utförligt skildrad. Både den första och den andra delen, som behandlar Estlands historia fram till i dag, är ordagrant översatta till ryska och används även i de ryskspråkiga skolorna. Sedan beror det förstås på den enskilde historieläraren hur stor vikthon eller han lägger på de olika avsnitten, menar Inna Grau-siene, som är historielärare i Gustav Adolfgymnasiet.
Quelle.

Sonntag, Oktober 15, 2006

Wo endet Skandinavien?

Was passiert, wenn ein Blog sich um Estland dreht und der Untertitel lautet: "A blog about the world's only post-communist Nordic country." Alt-Skandinavier,zu denen demnach bestenfalls noch Finnen dazugehören, fühlen sich auf den Schlips getreten. Einverstanden, es gibt Dinge, die lassen Estland skandinavisch erscheinen, andere weniger. Über diese Grenzziehung lässt sich ausserdem hervorragend streiten, wie hier.
Und um die Verwirrungen der 90er aufzugreifen, hier ein Flaggenentwurf für Estland, anlehnend an Island, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen und einigen Regionalflaggen.

Und hier die Quelle von 1997.




Wer Gefallen an einem erweiterten Skandinavien findet, kann sich hier inspirieren lassen:

Donnerstag, Oktober 12, 2006

Alte Autos beschrieben von einem Schrauberfan

"Leben in Estland" hat einen kenntnisreichen Post über die letzten alten Autos im Lande verfasst. Ohne Überblick über die sowjetische Fahrzeuggeschichte geht es nicht, hier der Beitrag: Alte Autos.

Dienstag, Oktober 10, 2006

"What has happened to our dreamland?"

Mehrere Posts hier drehten sich um den Wahlkampf für die Präsidentschaft Estlands. Toomas Hendrik Ilves ist jetzt das neue Staatsoberhaupt. Und er richtet gleich einen Apell an die Bürger. Sie sollten nicht dem Staat den Rücken zukehren, sondern selbst die Entscheidungen beeinflussen.
...
There has been wailing that after the accession to the NATO and the European Union Estonia has no goal. Just like a student we have worked hard for more than ten years, successfully graduated from the university and achieved everything we intended to while growing up. In a way we are at a loss now: what to do now as an adult. What kind of targets to set; what kind of responsibility to assume as an adult state?

However, while setting targets let us ask ourselves and ask honestly: have the people and the state internally done equally well?

What has happened to our dreamland, to the democratic Republic of Estonia if its citizens are afraid to freely express their opinion; if the citizens have become scared and frustrated to act as citizens, to implement the duty of citizen and follow one’s conscience?

Plans to mine phosphorite, which once enkindled our independence movement have transformed into our own businessmen’s plan to open new oil-shale mines. Is the threat to Estonia’s nature now really less significant? Should the people in Virumaa take it more calmly now that the potential environmental catastrophe will be caused not by decision-makers in Moscow but in Tallinn?
...
Nachdem alle bisherigen Ziele erreicht wurden wie die EU-Mitgliedschaft fragt er, in welche Zukunft Estland eigentlich steuern möchte.

Montag, Oktober 09, 2006

Korea kriis


Von 1994 stammt dieser Artikel aus der nicht mehr existierenden Eesti Sonumid. Er schildert eine Episode aus den unzähligen Koreakrisen. Nachträglich hiess es, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel standen kurz vor dem Ausbruch eines heissen Krieges. Für Estland war damals interessant zu beobachten, wie sich weiterbestehende kommunistische Regime über Wasser hielten. Jetzt hat Nordkorea doch die (A)-Bombe , es war also nicht nur riskantes Pokerspiel während der diplomatischen Verwirrungen der letzten Jahre.

Freitag, Oktober 06, 2006

Noch ein Wirtschafts-Loblied

Ausser TIME MAGAZINE, das nicht spart mit der Lobpreisung des Wirtschaftsstandorts Estland, stehen die deutschen Blätter dem nicht nach, WirtschaftsWoche bilanziert genauso. Aber die Zukunft wird anders sein, jedenfalls ist eine möglichst freie Ökonomie nicht alles. Warum? Giustino ahnt es.

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Ein mutiger Japaner beim Pilzesammeln


Mushrooms, a lot
Originally uploaded by TosYum.
Toshinobu in Estland. Hoffentlich hat er sich kenntnisreichen Einheimischen angeschlossen, gesammelt haben sie jedenfalls bis die Körbe überlaufen.
Pilzesammeln: Ohne das gäbe es keinen Herbst in Osteuropa.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Der Blick über die Grenze 1991-2006

Vents Krauklis, 1991 Herausgeber der Zeitschrift Ziemellatvija


In Lettland ist Wahlkampf. Dort gibt es eine Stadt, die liegt genau an der Grenze zu Estland und heisst Valka. Und um die kümmert sich seit 1991 ganz besonders Vents Krauklis, der sich zum Bürgermeister emporgearbeitet hat und von dem sich viele weitere Verbesserungen versprechen. Allerdings kandidiert er gerade für das nationale Parlament auf einer recht aussischtsreichen Position für die TAUTAS PARTIJA Auf der anderen Seite der Grenze gibt es auch eine Stadt,das estnische Valga. Die lettische Seite ist kleiner. Das hatte Folgen nach der Auflösung der Sowjetunion. Die nationalen Wirtschaften wurden neu ausgerichtet. Estland blickte nach Norden (Finnland) und Westen (Schweden). Valka schien den Anschluss zu verpassen. Riga, die Haupstadt ist verkehrsmäßig fast weiter entfernt als die estnische Metropole. Für die Stärkung der Grenzregion kämpft Krauklis und ist ein vielbesuchter Gesprächspartner für Medien auch aus dem Ausland.

Die Grenze 1991, estnische Grenzkontrolle in neuen Uniformen.


Vents Krauklis hat in diesem Frühjahr die Probleme seiner Stadt einer Gruppe der Technischen Universität Chemnitz dargestellt. Hier das Protokoll.
Zitiert wird Krauklis:
Heute sei sie wieder so hoch wie vor 100 Jahren (Anmerk.: das lettische Valka 7.100, das estnische Valga 15.330 Einwohner). Die offiziellen Einwohnerzahlen seien in Wirklichkeit allerdings viel geringer, da viele das Land verlassen hätten, um u.a. in Irland und Großbritannien zu arbeiten. Dadurch fehlten Fachkräfte in der Region.1920 wurde die Stadt geteilt, die Diskussion, welcher Staat Anrecht auf welchen Teil hat, sei sehr kontrovers gewesen, sodass der britische Gesandte Colonel Talents amEnde die Stadt aufteilte. Ein Teil sei an Lettland und zwei Teile an Estland gegangen.
Unter der sowjetischen Herrschaft habe es ein starke Abwanderung gegeben, in deren Folge viele Firmen schließen mussten. Nach der zweiten Unabhängigkeit Lettlands sei die Situation die gleiche gewesen. Erst vor zwei Jahren habe wieder ein Wachstum der Stadt eingesetzt. Diese Entwicklung solle durch die Kampagne „ZweiStaaten-eine-Stadt“ gefördert werden. Doch nur zusammen hätten die Städte eine gewisse Kraft, weshalb die Zusammenarbeit gefördert werden müsse. So soll eine Außenstelle der Universität Lettlands in Valka eröffnet werden, außerdem sei nocheine gemeinsame Eishockeyhalle geplant.

Dienstag, Oktober 03, 2006

Arbeitskräftemangel und Arbeitsemigranten

Was denn nun? Zunächst ein Artikel aus TIME MAGAZINE, 'Getting it right', berichtet wird über das schnellere estnische Wirtschaftswachstum , das noch mehr Tempo entwickelt als das chinesische,über den Mangel an Fachkräften in der IT-Branche. Wenn eine der bekannten Firmen wie Playtech noch weiter expandiert, gibt es keine Software-Entwickler mehr auf dem Arbeitsmarkt. Skype hat in Tallinn schon 50 Beschäftigte aus der ganzen Welt. Andere Esten gehen nach Finnland. Da ergeben sich völlig andere Probleme, hier die DEUTSCHE WELLE über ein Informationsbüro für Finnlandgänger.

Montag, Oktober 02, 2006

Momentaufnahme Wahlkampf - ein Rückblick


DSC00077.JPG
Originally uploaded by petskratt.
Hier erinnert jemand mit einem Foto an die Zeiten als der bisherige Präsident Arnold Rüütel noch ein Teil der Nomenklatura Estlands war. Es gibt also auch Emotionen im politischen Alltagsgeschäft in Estland. Und wie zu sehen ist, wurde mit harten Bandagen gekämpft. Peeter Marvet von www.tehnokratt.ee hat das Foto bereitgestellt.
Einer der Auftritte des Kandidaten Toomas H. Ilves ist als Youtube-Video festgehalten (Nachrichtensendung). Es geht dort unter anderem um die verschiedenen Perspektiven der älteren und jüngeren Generation. Alles auf estnisch.

Sonntag, Oktober 01, 2006